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Frau Edelweiß und der Nato-Gipfel: Ein Schulkrimi - Der erste Fall von Frau Edelweiß (German Edition)

Frau Edelweiß und der Nato-Gipfel: Ein Schulkrimi - Der erste Fall von Frau Edelweiß (German Edition)

Titel: Frau Edelweiß und der Nato-Gipfel: Ein Schulkrimi - Der erste Fall von Frau Edelweiß (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Edelweiß
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hier?“, fragte sie. Sie sah die aufgelöste Konrektorin, den gelähmten Hausmeister, die flennende Sekretärin. „Ist jemand gestorben?“ Die Konrektorin wurde wütend. „Sehen sie denn nicht was los ist? Wie können sie so begriffsstutzig sein. Hier muss ein Kampf stattgefunden haben. Mein Manfred, ihm ist etwas passiert“. „Also soweit ich sehen kann, ist Manfred oder Herr Radeck, so wie ich ihn nenne, in diesem bequemen Bett gelegen. Hat sich vor Bequemlichkeit ziemlich hin und hergewälzt und dann hat er beschlossen doch ein nettes anderes Zimmer zu suchen. Schließlich hat er die Tür zugesperrt und zwar von außen. Oder war sie offen?“ Die drei stutzten. „Nein, die Tür war abgeschlossen.“ „Und wer hat sonst noch einen Schlüssel zum Rektorat?“ „Niemand!“ „Na, also, die Flennerei ist völlig umsonst gewesen.“ Jetzt sahen die drei wie begossene Pudel aus. „Aber der Blutfleck, der Nato - Gipfel, vielleicht ein Demonstrant?“, beharrte die Konrektorin. „Er ist doch immer so gewissenhaft und niemals unpünktlich, denken Sie er hätte jemals den Herrn Meier vom RP sitzen lassen?“ „Den Herrn Meier!“ „Nein da haben sie natürlich Recht, Frau Sommer, das kann unmöglich sein. Einen Herrn Meier versetzt man nicht?“ Frau Edelweiß wirkt recht belustigt. Sie konnte selten eine Gelegenheit auslassen um ihren Zynismus loszuwerden. Jeder wusste, wie sie über Herrn Radeck dachte, und sie beide trugen ihre Feindseligkeiten offen zur Schau. „Wie können sie jetzt in dieser Situation so respektlos sein“, schluchzte die Sekretärin. „Von Ihnen ist man ja einiges gewohnt, aber jetzt schlagen sie dem Fass den Boden aus“. „Haben sie schon seine Frau verständigt?“ „Natürlich, wo denken sie hin, das war unser erster Gedanke. Aber er war nicht zu Hause. Seine Frau dachte, er sei hier.“ „Dann hat er eine Geliebte“, konterte Frau Edelweiß. Doch an der Reaktion der Gesichter, wusste sie, jetzt war der Punkt gekommen um den Rückzug anzutreten. Sie hatten jetzt genug von ihr. „Ähm, ich geh dann mal, ich höre meine Klasse schon.“ Niemand schien in der Lage eine Antwort zu geben. Die Sekretärin murmelte was wie: „Was machen wir denn nun, was mache ich denn nun.“ Die Konrektorin lief hin und her und wirkte wie ein kopfloses Huhn. Der Hausmeister starrte auf das zerwühlte Feldbett und Frau Edelweiß erhaschte beim Gehen ein Detail. Da lag etwas unter dem Feldbett. Ein Bettzipfel verdeckte es nur leicht. Es war rot und glänzend. Sie erinnerte sich, es schon einmal gesehen zu haben. Vielleicht könnte sie es in einem unbemerkten Augenblick an sich nehmen. War das der Schlüssel zu seinem geheimnisvollen Verschwinden? Sie glaubte auch nicht mehr an eine harmlose Ursache für das Fehlen des Rektors. Sie hatten durchaus alle Recht. Das war nicht normal. So etwas hatte es beim Radeck nicht gegeben. Der war die Zuverlässigkeit in Person. Wenn einer mit dem Kopf unter dem Arm in der Schule erschienen wäre, dann er. Nur gingen ihre Vermutungen in eine ganz andere Richtung. Diese Richtung gab der Ohrring unter dem Bett vor. Denn jetzt erinnerte sie sich auch wieder, wo sie dieses Schmuckstück schon einmal gesehen hatte. Dann erschien ein Schüler an der Rektoratstür. „Frau Edelweiß, die sind ganz laut da drin.“ „Gehen sie schon endlich“, sagte jetzt Frau Sommer. „Sie haben hier sowieso nichts verloren.“ „Ich komme gleich, Alexander“, beschwichtigte sie den Schüler. Sie konnte sich diese Gelegenheit jetzt nicht entgehen lassen. „Du darfst alle aufschreiben, die laut sind, die bekommen dann eine Strafarbeit.“ Freudestrahlend rannte der Junge nach oben. Die Blankokarte, um sich unbeliebt zu machen, darauf hatte er gewartet und Frau Edelweiß konnte dieser Versuchung nicht widerstehen. Sie wusste es, es ging sie eigentlich nichts an, aber sie steckte einfach zu gerne ihre Nase in Dinge, die sie nichts angingen. Dezent ließ sie ihre Kopien fallen. Die dreißig Arbeitsblätter ergossen sich über den Boden. „Ach, wie ungeschickt“. Sie war stolz auf sich. Nicht nachzuvollziehen, warum sie damals im Sportunterricht immer eine Drei gehabt hatte, denn die Blätter waren so perfekt gefallen. Niemand bemerkte, wie sie nicht nur die Blätter, die fast unter das Feldbett gerutscht waren, aufhob, sondern auch einen Ohrhänger, der aus mehreren Kettchen bestand, an dem kleine rote Steine angebracht waren. Beim Verlassen des Zimmers hörte sie noch wie die drei

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