Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Frau Edelweiß und der Nato-Gipfel: Ein Schulkrimi - Der erste Fall von Frau Edelweiß (German Edition)

Frau Edelweiß und der Nato-Gipfel: Ein Schulkrimi - Der erste Fall von Frau Edelweiß (German Edition)

Titel: Frau Edelweiß und der Nato-Gipfel: Ein Schulkrimi - Der erste Fall von Frau Edelweiß (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Edelweiß
Vom Netzwerk:
hat doch tatsächlich an die Merkel geschrieben und vorgeschlagen, sie solle doch unsere exquisite Schule besuchen. Wegen unserem bilingualem Zug, Völkerverständigung und so. Bis kurz vor dem Gipfel hat er sich Hoffnungen gemacht, aber leider hat er dann einen netten Brief vom Kanzleramt mit einer bedauerlichen Absage erhalten.“ Alle kicherten, nur die blonde Referendarin saß mit roten Augen teilnahmslos in der Ecke. Der Look stand ihr gar nicht. Aus einem unerfindlichen Grund hatten sie oder ihre Eltern es sich in den Kopf gesetzt, dass sie die Beamtenlaufbahn einschlagen sollte. Sie war der Typ Germanys Next Topmodel. Das hätte in jeder Hinsicht besser zu ihr gepasst. Sie hatte nicht nur lange blonde Haare und noch längere Beine, sie hatte etwas Besonderes. Eine natürliche Ausstrahlung, die auf Männer und Frauen gleichermaßen anziehend wirkte. Die jungen Kollegen trauten sich erst gar nicht sie anzubaggern. Sie konnten sich ausrechnen, dass gewöhnliche Junglehrer wie sie es waren, nicht den Hauch einer Chance bei ihr hatten. Der Radeck war unbelastet von derlei Minderwertigkeitskomplexen und startete tägliche Charmeoffensiven bei seiner jungen Untergebenen. Diese ging nur zu gerne darauf ein. Frau Rose, die einzige Verbündete von Frau Edelweiß, stieß sie am Ellbogen: „Hast du unsere Schönheitskönigin gesehen, die scheint ein schlechtes Wochenende hinter sich zu haben!“ „Vielleicht wollte sie mit Barak ausgehen und ist am Secret Service nicht vorbeigekommen“, spottete sie. Da platzte die Konrektorin Frau Sommer ins Lehrerzimmer. „Was will denn die Herrmann schon wieder?“ Die steht vor dem Lehrerzimmer und will sie sprechen Frau Edelweiß. „Können Sie nicht sagen, ich bin schon weg?“ Frau Sommer schaute sie streng an: „Beim Chef hätten Sie sich diese Unverschämtheit nicht getraut, Frau Edelweiß“, baute sie sich vor ihr auf, „so viel ich weiß geht es um die Hausaufgaben.“ „Ich habe keine Lust, wahrscheinlich waren sie zu schwer für sie und ihren Mann, sie soll zum Radeck gehen.“ Entnervt ging Frau Sommer zur Lehrertür. „Einen Moment bitte, Frau Herrmann, Frau Edelweiß kommt gleich.“ Man hörte die donnernde Stimme von Frau Herrmann bis in den letzten Winkel des Lehrerzimmers. „Dann aber mal flott, der Unterricht fängt nämlich gleich an, und schließlich soll mein Sohn den Unterricht nicht verpassen.“ Frau Edelweiß bequemte sich. „Ah, guten Morgen Frau Herrmann, ich mache ihnen einen Vorschlag, damit ihr Sohn den Unterricht nicht verpasst. Sie gehen jetzt erst einmal zu Herrn Radeck und besprechen dann alles mit ihm und dann…“ „Das wollte ich natürlich, ich wollte selbstverständlich zuerst mit ihm sprechen.“ „Ja, warum haben sie es denn nicht getan?“ „Er ist nicht da!“ „Wie nicht da? Der Radeck, ehm Herr Radeck, ist doch immer da. Haben sie richtig geklopft?“ Wütend schaute sie Frau Herrmann an: „Wollten sie mir vielleicht unterstellen, dass ich nicht richtig klopfen kann?“ „Nein, natürlich nicht“, versuchte sie sie zu beschwichtigen, „dann besprechen wir die Sache mit den Hausaufgaben am Nachmittag, ich gebe ihnen einen Termin. Ist das in Ordnung?“ „17.00 Uhr wäre gut, dann kann ich auch gleich meinen Mann mitbringen.“ „Das klingt ja fast wie eine Drohung“, dachte Frau Edelweiß, aber sie hatte gelernt sich ein dickes Fell zuzulegen, nur ärgern tat es sie schon. Der Tag war gelaufen, bevor er so richtig angefangen hatte. Wie gut, dass der Radeck nicht da war. Er hätte sie an Ort und Stelle zur Schnecke gemacht. Dafür war er sich ihrer vollsten Abneigung sicher. Komisch auch, dass dieses Model so verheulte Augen hatte. Was war da am Wochenende gelaufen? Die Sekretärin kam wie ein wildes Huhn aus dem Sekretariat gestürzt. „Ah, Frau Edelweiß, gut dass ich sie sehe, haben sie Herrn Radeck gesehen? Der Herr Meier vom Regierungspräsidium ist da. Er ist extra persönlich vorbeigekommen wegen dieser Geschichte mit der umstrittenen Mathearbeit. „Wie, jetzt kommt der Rechtsfuzzi, extra vom RP wegen meiner Mathearbeit. Das glaube ich jetzt nicht.“ „Frau Edelweiß, ihre Wortwahl, der Herr wartet. Können sie mir sagen wo er ist?“ „Bin ich sein Kindermädchen, der verpasst doch sonst nie einen Termin, schauen sie doch mal im Rektorat nach. Vielleicht liegt er noch in den schönsten Träumen. Wollte er nicht den Nato-Gipfel in der Schule überdauern?“ „Sie wissen doch, dass ich keinen Schlüssel

Weitere Kostenlose Bücher