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Frau Edelweiß und der Nato-Gipfel: Ein Schulkrimi - Der erste Fall von Frau Edelweiß (German Edition)

Frau Edelweiß und der Nato-Gipfel: Ein Schulkrimi - Der erste Fall von Frau Edelweiß (German Edition)

Titel: Frau Edelweiß und der Nato-Gipfel: Ein Schulkrimi - Der erste Fall von Frau Edelweiß (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Edelweiß
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haben, besonders Sie Herr Wehrdorf als mein Kollege, der es besser wissen müsste.“ Das hatte gesessen. „Ach“, sagte Herr Meier, schon fast enttäuscht, „Sie sind nicht tatverdächtig? Aber wer soll denn dann den Boden gewischt und den Staubsauger benutzt haben?“ Das war ja interessant. Woher wusste der, dass gewischt und gesaugt wurde? Die Beamten waren ja geschwätziger als die Regenbogenpresse. „Also ich stelle fest, Sie haben irgendwo erfahren, dass der Täter etwas gewischt hat und da haben Sie die Schlussfolgerung gezogen, dass das nur ich gewesen sein kann, weil ich vielleicht eine Frau bin und Männer nicht wischen können? Oder habe ich irgendwann meine besonderen putztechnischen Fähigkeiten unter Beweis gestellt?“ Jetzt wurde Herr Meier verlegen. „Die Beamten haben Sie über zwei Stunden verhört und wie sollen die sich täuschen.“ „Sie haben sich eben getäuscht, Gott sei Dank gibt es wissenschaftliche Methoden, die menschliche Fehleinschätzungen ausbügeln.“ Herr Quarz mischte sich ein. „Es hat sich jetzt schon herumgesprochen, dass Sie verdächtig sind, Sie können unmöglich weiter unterrichten. Ich denke, wir sollten sie suspendieren lassen.“ „Ja, oder beurlauben, für zwei Wochen vielleicht“, erwiderte Herr Meier. „Sie können sich im Notfall doch krankschreiben lassen, das hat sie sicher alles sehr mitgenommen“, versuchte es Herr Wehrdorf. „Nichts dergleichen werde ich tun. Sie wissen so gut wie ich, dass mit meiner Klasse niemand aus dem Kollegium so wirklich gut klarkommt. Ich bleibe. Und wenn Sie mit Suspendierung und so einem Kram kommen, dann werde ich auf die Barrikaden gehen. Das ist Rufmord was Sie hier machen. Das lasse ich mir nicht bieten. Ich werde jetzt gleich mal den Personalrat anrufen und wenn es sein muss, werde ich rechtliche Schritte einleiten.“ „Nein, nicht doch, das mit dem Personalrat ist völlig unnötig“, antwortete Herr Meier schnell. Herr Locher ergänzte: „Wir wollen nur das Beste für Sie.“ „Sie meinen wohl das Beste für den Ruf der Schule. Wer hat denn hier rumposaunt, dass ich verhört werde? Ist das vielleicht meine Schuld, dass hier alle gleich mit den Buschtrommeln verkünden, ich würde verdächtigt, ohne Beweise?“ „Jetzt beruhigen Sie sich doch“, sagte Herr Quarz, „die vielen Reporter, die haben das gleich rausgekriegt. Es sind noch so viele da von dem Nato-Gipfel, die zerfleischen uns. Was meinen Sie, was wir für Probleme mit dem Pack haben.“ „Da haben sie recht“, stimmte Herr Wehrdorf eifrig zu. „Die sind sogar ins Schulhaus eingedrungen und haben die Schüler befragt. Vor den Augen der Lehrerinnen! Die sind mit Fernsehteams eingedrungen.“ „Ist das vielleicht mein Problem? An Ihrer Stelle hätte ich mich vielleicht einmal darum bemüht, dass die nicht in das Schulhaus eindringen können.“ An den Bürgermeister gerichtet, ergänzte sie: „Diese Probleme hätten wir nicht, wenn der Schulhof abschließbar wäre, aber nein, da fährt die Stadt ja eine andere Politik. Ich denke aber nicht im Traum daran, dass ich leiden soll, weil Sie Ihren Job nicht machen. Punkt. Von meiner Seite aus ist dieses Gespräch beendet.“ Sie stand auf und ging. Die vier Autoritäten saßen da wie vom Donner gerührt. Das kam ihnen selten unter, dass sich jemand ihnen gegenüber so respektlos benahm. Frau Edelweiß schmiss die Türe schwungvoll zu und machte eine Siegesgeste als sie aus dem Zimmer war, in ihrem Innern breitete sich aber ein ungutes Gefühl aus: „Das werden die dich bestimmt noch ganz schön büßen lassen.“ Aber vorerst siegte das gute Gefühl. Es hielt genauso lange an, bis der erste Reporter im Schulhaus auf sie stieß und ihr sein Mikrofon unter die Nase hielt. Ein anderer Kollege richtete eine Fernsehkamera auf sie. „Frau Edelweiß“, stürmten sie gleich mit Fragen auf sie los. „Sie wurden sehr lange verhört. Laut unserer Informationen gehören sie zu den Hauptverdächtigen im Mordfall Radeck. Warum sind Sie auf freiem Fuß?“ Frau Edelweiß blickte sie geradewegs an, sie schaute selbstsicher und bestimmt. Sie antwortete nicht, sondern wartete auf weitere Fragen. Eine Technik, die bei Schülern immer recht gut funktionierte. Natürlich waren die Reporter Profis und waren Meister darin, Leute zu verunsichern. „Frau Edelweiß, wie haben sie Herrn Radeck getötet? Werden Sie noch weiter unterrichten? Was sagen die Eltern dazu?“ Wieder gab es eine kurze Pause und ein bestimmendes

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