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Frau Edelweiß und der Nato-Gipfel: Ein Schulkrimi - Der erste Fall von Frau Edelweiß (German Edition)

Frau Edelweiß und der Nato-Gipfel: Ein Schulkrimi - Der erste Fall von Frau Edelweiß (German Edition)

Titel: Frau Edelweiß und der Nato-Gipfel: Ein Schulkrimi - Der erste Fall von Frau Edelweiß (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Edelweiß
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aktiv?“ „Die belagern unser Haus, das Haus meiner Eltern, die Schwiegereltern können nicht vor die Tür. Wir haben echt keinen Platz wo wir hinkönnen. Wenigstens für zwei Nächte?“ „Dachtest du da an die Münzingers?“ „Ja, meinst du, das geht?“ „Die machen das schon mit. Wir treffen uns da, ich habe gleich Feierabend.“ Eine Welle der Erleichterung durchströmte sie. Wenigstens sich mal in Ruhe beratschlagen. Sie kamen sich vor wie gehetzte Tiere. Der Hof wäre ideal. Er lag einsam gelegen an der Bundesstraße. Gegenüber war eine große Gärtnerei. Außer von den Autos würden sie von nichts gestört werden. Das Dorf lag ungefähr 200 Meter entfernt. Zur nächsten Ortschaft war es noch weiter. Die Münzingers waren absolut liebevoll. Sie nahmen sie gleich auf, wie gestrandete Wale. „Wir kennen sie. Die lügen, wenn Sie Ihnen das anhängen wollen.“ Das tat gut. Menschen um sich zu haben, die ihrem Gefühl vertrauten und sich nicht blenden ließen. Margit ging mit den Kindern zu ihren Pferden. „Der Umgang mit Tieren beruhigt“, sagte sie. Tatsächlich waren die Kinder inzwischen gelassener. „Für die nächsten Tage werde ich ihnen Entschuldigungen für die Schule schreiben“, gab Frau Edelweiß bekannt. Die Münzingers kümmern sich so liebevoll um sie. Die sollen sich ein bisschen im Stall nützlich machen. Die Reporter werden erst Ruhe geben, wenn der Fall abgeschlossen ist.“ Ihr Mann sah sie nachdenklich an: „Und du? Was wirst du machen? Die haben dir angeboten, dass du erst mal von der Schule fernbleibst.“ „Ja, und das habe ich großzügig abgelehnt. Ich gebe so leicht nicht auf. Ich werde morgen hingehen. Ich muss dringend mit Frau Dussek sprechen und auch mit Frau Schneider.“ Sie standen vor dem Stall und schauten zu dem Haus. Frau Münzinger gestikulierte wild mit ihren Armen und rief ihnen zu, sie sollten schnell kommen. Da käme etwas im Fernsehen wegen des Mordfalles. Schnell stürmten sie in das Wohnzimmer. Sie konnte sich gerade in die Kamera starren sehen. Selbstbewusst und stimmlos. Der Sprecher wies darauf hin, dass sich die Tatverdächtige nicht zu den Vorwürfen äußern wolle. Dann kamen ein paar Interviews mit den Schülern auf dem Schulhof. Sie sagten, sie hätten jetzt Angst in die Schule zu gehen. Dann erschien Frau Herrmann, wer denn sonst, auf dem Bildschirm und verkündete, dass sie die Schule und insbesondere Frau Edelweiß auf Schadenersatz verklagen wolle, da ihr Sohn jetzt an Angstzuständen leide. Der Nato – Gipfel habe schon seine Wunden hinterlassen, aber sie wolle auch erwirken, dass die Lehrer in Zukunft psychologisch untersucht werden sollten, bevor man sie einstelle. „Das ist mal wieder so typisch für die Herrmann, die soll vor ihrer eigenen Türe mal kehren, wer weiß wieso ihr armer Sohn Max so schlecht schlafen kann und Angstzustände hat. Bei so einer Mutter hätte ich auch Angstzustände.“ Ihr Mann blickte stumm und nachdenklich auf den Bildschirm. „Willst du wirklich morgen da hingehen? Nicht dass die noch einen Protestmarsch organisieren. Vorneweg die Herrmann.“ „Ich lasse mich nicht unterkriegen. Jetzt weiß ich wenigstens, was auf mich zukommt.“ Wusste sie das wirklich? Sie konnte nicht wissen, was da alles auf sie zukam, denn schlimmer geht immer, besagt ein weises Sprichwort.

13
    Es fing am nächsten Morgen damit an, dass sie von den Kollegen gemieden wurde. Sie stieg mit mulmigem Gefühl aus ihrem Auto aus, schaute unsicher nach links und nach rechts, spähte nach Journalisten. Da kam gerade ihre Kollegin Moritz mit dem Auto angefahren. Sie parkte ihr Auto am anderen Ende des Parkplatzes. Sie saß noch im Auto und richtete ihre Taschen und war dabei auszusteigen. Dann sah sie, wie Frau Moritz zwar kurz in ihre Richtung blickte, sich dann schnell umdrehte und
    hastig auf die Schule zuschritt. „Upps, was war denn das?“, dachte sie überrascht. Sie hatten nicht das engste Verhältnis, doch gehörte es zum guten Ton, dass man gegenseitig auf sich wartete und dann gemeinsam zur Schule ging. Dieser Vorgang ließ nichts Gutes erahnen. „Soll ich sie deshalb zur Rede stellen? Nein, das würde alles nur noch schlimmer machen.“ Hätte sie auch so reagiert? Sie kannte nur die impulsive Lehrerin, die gerne die Auseinandersetzung suchte. Einige Male hatte sie ihre Kolleginnen angegriffen, weil sie ihrem Unterrichtsstil nicht zustimmen konnte. Ja, irgendwie konnte sie ihre Reaktion verstehen. „Was wissen die denn schon

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