Frauen kontern besser - so werden Sie richtig schlagfertig
sein können, der Sie im Grunde sein wollen: Der Mensch, der verzeiht, der immer nur gut von anderen spricht und der keine Rache kennt. Beobachten Sie sich
also und fragen sich bei jedem Konflikt: Kann ich nachgeben und wie würde ich mich fühlen? Wenn Ihnen Ihr Bauch signalisiert: Wenn ich nachgebe, fühle ich mich schlechter, dann
kontern Sie mit Schlagfertigkeit.
Ich gebe Ihnen nun modellhaft einige Beispiele, wie Sie besser fahren, wenn Sie auf einen Konflikt mit Wohlwollen und Versöhnlichkeit reagieren.
Verzichten Sie ruhig einmal auf Ihr Recht
Bei den folgenden typischen Alltagsbeispielen sollen Sie sehen, welche Vorteile es hat, einmal auf sein »gutes Recht« zu verzichten. Damit lassen Sie Angreifer
sozusagen »in Watte laufen« und haben vielleicht aus einem potenziellen Feind einen Freund gemacht.
Sie haben eine Party in Ihrer Wohnung und Ihr Nachbar droht Ihnen damit, er werde sofort die Polizeiholen, wenn um 22 Uhr nicht Ruhe ist und alle Gäste verschwinden.
Laden Sie Ihren Nachbarn doch dazu. Oder wenn er sich darauf nicht einlässt, fragen Sie ihn, wie laut Sie die Musik stellen sollen.
Einer Kollegin, die Sie mit Mobbingattacken belästigt, kommen Sie morgens zuvor, indem Sie ihr eine Tasse Kaffee auf den Schreibtisch stellen und freundlich bemerken: »Frau Huber, Sie
sind ein Mensch, mit dem man reden kann. Finden Sie nicht auch, dass wir das Kriegsbeil endlich begraben sollten?« Sie haben eine »böse« Schwiegermutter, die sich
ständig darüber aufregt, dass Sie den Haushalt nicht korrekt führen und angeblich nicht kochen können. Bitten Sie sie einfach freundlich um einen Gefallen, ob Sie Ihnen nicht
ein paar Tricks zum Kochen und zur Handhabung der Hausarbeit verraten könnte.
Tipp
Verzichten Sie wann immer möglich darauf, Recht zu behalten. Ständige Streitereien und Sticheleien sind nicht konstruktiv und bringen weder Sie
noch Ihr Gegenüber weiter.
Genervtheit ist nicht zu überspielen
Es ist eine Idealvorstellung, bei jedem Angriff ruhig und sachlich zu reagieren. Je unangenehmer Sie einen Angriff empfinden, desto schwieriger wird das aber. Unsere
nonverbalen Signale verraten uns leider immer. Auch wenn wir uns einbilden, wir würden eine versöhnliche ruhige Stimme halten, obwohl wir innerlich kochen, spürt unser Gegenüber
an all unseren körpersprachlichen Merkmalen unsere Genervtheit. Deshalb lautet mein Rat:Wenn Sie merken, dass es Ihnen bei einer Entgegnung schwer fällt, sachlich zu
bleiben, weil Sie zu sehr verletzt wurden, warten Sie ab, bis diese Emotionen verklungen sind. Nur dann sind Sie in der Lage wirklich versöhnlich zu wirken. Reden Sie zunächst über
etwas anderes als das, was Sie in Rage gebracht hat. Senken Sie Ihre Stimme, schauen Sie Ihrem Gegenüber direkt in die Augen und fragen Sie sich, was Sie am anderen mögen. Ergreifen Sie
erst wieder das Wort, wenn Sie das Gefühl haben, dass Sie wieder ganz bei sich selbst sind.
Sanfter Umgang mit direkten Angriffen
Häufig wird Ihnen mehr an einer guten Beziehung zum Angreifer liegen, als daran, sich schlagfertig zu zeigen. Für diesen Fall gibt es eine vierstufige Methode, mit
der Sie den Konflikt meist bereinigen können. Ich empfehle Ihnen deshalb: Im Zweifelsfall sollten Sie sich immer für die sanfte Methode entscheiden. Sie werden auf lange Sicht weniger
Energie verlieren und sich besser fühlen.
Erste Stufe: Wenn Sie einen Fehler gemacht haben, gestehen Sie ihn in aller Ruhe ein und bleiben Sie freundlich dabei.
Zweite Stufe: Beschreiben Sie in eigenen Worten, wie der andere durch Ihren Fehler Unannehmlichkeiten bekommen hat. Dritte Stufe: Loben Sie den anderen, etwa so: »Ich finde es wirklich
gut, dass Sie mir das jetzt persönlich sagen.«
Vierte Stufe: Machen Sie von sich aus ein Angebot für eine Versöhnung. Das wirkt souverän und der andere fühlt sich ernst genommen. Stellen Sie Ihrem Gegenüber die
Frage: »Was können wir tun, damit uns beiden geholfen ist?«
Belästigungen mit »Danke« entkräften
Wie oft haben Sie sich schon in ein Gespräch verwickeln lassen, obwohl Sie nicht das geringste Interesse an dem hatten, was der oder die andere Ihnen da erzählte? Das
Problem ist, dass Sie wahrscheinlich nicht einmal den Versuch gemacht haben, dieses Gespräch abzublocken. Unsere Höflichkeit hindert uns daran. Doch später ärgern wir uns wieder
mal, dass wir es nicht getan und einfach »Nein« gesagt haben. Aber wir tun es nie, denn es gilt als grob unhöflich,
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