Frauen kontern besser - so werden Sie richtig schlagfertig
man einmal eine Probefahrt machen könnte?« Er wird im Normalfall jetzt den Vorschlag machen, dass Sie seines leihen
können.
Oder Sie möchten, dass Ihr Mann Ihnen eine Handtasche schenkt. Sie könnten ihm folgendes Kompliment machen: »Als ich deine neuen Schuhe gesehen habe, ist mir wieder aufgefallen:
Für einen Mann hast du so einen tollen Geschmack. Würdest du so lieb sein und mir eine neue Handtasche aussuchen?«
Geben Sie Ihrer Frage bereits die Antwort mit
Eine sehr wirksame Spezies der manipulativen Fragestellungen sind Suggestivfragen. In dieser Art von Fragen ist die gewünschte Antwort bereits enthalten. Um sie
erfolgreich einzusetzen, brauchen Sie etwas psychologisches Geschick und ein genaues Ziel vor Augen. Mit einerSuggestivfrage erzeugen Sie Druck auf Ihren
Gesprächspartner. Er fühlt sich genötigt, Ihnen zuzustimmen, auch wenn er dies vielleicht gar nicht möchte. Natürlich wird er auch dies nur tun, wenn er schwankend oder
unsicher ist.
Der Zustimmungseffekt hängt mit der Form Ihrer Frage zusammen. Mit der Suggestivfrage laden Sie den anderen ein, mit »dazuzugehören«. Sie formulieren Ihre Fragen mit
folgenden Einleitungen: »Finden Sie nicht auch … « oder »Da sind Sie doch sicher einer Meinung mit mir … « und zielen dabei auf ein sehr menschliches
Grundgefühl ab: Kaum jemand möchte mit seiner andersartigen Meinung ganz alleine dastehen.
Körpersprachlich unterstützen Sie Ihre Fragen mit begleitendem Nicken oder Kopfschütteln, je nachdem, ob Sie ein »Ja« oder »Nein« erwarten.
Zum Beispiel erkundigen Sie sich bei Ihrem Kollegen: »Finden Sie nicht auch, dass wir der Frau Huber etwas zum Geburtstag schenken sollten?«
Oder Sie wenden sich an Ihre Nachbarin: »Sie stimmen mir doch sicher zu, dass unser Treppenhaus einmal die Woche geputzt werden muss?«
Oder Sie fragen Ihren Ehemann: »Du denkst doch sicher auch, dass wir deine Eltern mal wieder zum Essen einladen sollten?«
Tipp
Sollte jemand versuchen, Sie mit Suggestivfragen einzunickeln und zu einer Meinung zu überreden, die gar nicht die Ihre ist, dann hilft nur eines:
Bleiben Sie bewusst bei Ihrer eigenen Meinung und lassen Sie sich nicht beirren. Die Suggestivfrage soll andere immer dazu veranlassen, sich mit Ihnen einverstanden zu erklären. Dazu
können Sie Wörter wie »sicherlich, gewiss, wohl, doch, auch« in die Frage einbauen.
Machen Sie mit geschickten Rückfragen Punkte
Im nächsten Kapitel werden Sie lernen, wie Sie mit strategisch richtig eingesetzten Fragen Ihre Schlagfertigkeit in Verhandlungen und Meetings ausbauen können. Es
gibt nun eine universelle Königsstrategie, wie Sie bei jeder unangenehmen Frage, bei jedem Vorwurf, bei jeder Beleidigung, bei jeder Unterstellung erst einmal aus dem Schneider sind.
Die Rückfrage – So reißen Sie das Ruder immer herum
Jeder von uns hat schon einmal eine Situation erlebt, in der er sich durch Fragen oder Anschuldigungen in die Enge getrieben fühlte. Jetzt gibt es eine Antworttechnik, mit
der Sie in acht von zehn Fällen gut aussehen: die Rückfrage. Im besten Fall gelingt es Ihnen sogar, die Rollen im Gespräch zu vertauschen. Aus dem Angreifer wird das Opfer, und aus
dem Angegriffenen der Täter.
So funktioniert die Rückfragetechnik
Grundsätzlich gilt: Jedesmal dann, wenn Sie sich angegriffen fühlen, ob durch eine Frage oder eine Aussage, so antworten Sie mit einer Gegenfrage. Fragen Sie den
anderen einfach irgendetwas. Zum Beispiel könnten Sie auf die Bemerkung: »Kümmern Sie sich gefälligst um Ihre eigenen Angelegenheiten!« erwidern: »Worum
kümmern Sie sich denn am meisten?«
In der Regel verfällt der Gesprächspartner in einen so genannten Antwortreflex. Er gibt Antwort, redet irgendwas und Sie sind aus der Schusslinie. So gewinnen Sie Zeit und nehmen dem
Angriff die Spitze. Besonders wichtig ist das auch, wenn Sie Zuhörer haben, die schon während des Gesprächs Partei ergreifen könnten. Sehen Sie sich dazu die folgenden Beispiele
an:
Auf den Vorwurf: »Sie haben die Diamantringe aus der Vitrine genommen«, entgegnen Sie: »Wer könnte Ihrer Ansicht nach noch in Frage kommen?«
Auf die Unterstellungsfrage: »Warum mobben Sie Ihre Kollegin?«, erwidern Sie: »Trauen Sie mir das zu?«
Sie haben unterschiedliche Möglichkeiten, Ihre Rückfragen zu gestalten, je nachdem, wie die ursprüngliche Frage formuliert wurde. Eine sehr entlastende Methode ist es, den anderen
irgend etwas aus seinem Vorwurf
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