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Frauen lügen

Frauen lügen

Titel: Frauen lügen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Ehley
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dem Telefonat hat er mir das fremde Handy zurückgegeben, da bin ich ganz sicher. Aber wahrscheinlich ist ihm später aufgefallen, dass es kein iPhone war. Jedenfalls muss er irgendwann im Verlauf der nächsten Stunden Maries Handy wieder aus meiner Tasche geholt haben. Jonas war schon immer sehr eifersüchtig. Seitdem habe ich dieses Handy nicht mehr gesehen. Aber das Verrückte war, dass Jonas mich auch nie darauf angesprochen hat, so dass ich nicht sicher sein konnte, ob er das verfluchte Ding tatsächlich hatte …«
    »Danke für Ihre Offenheit, Frau Dornfeldt.« Bastian steht auf. »Das war’s dann wohl. Ich muss mich sehr für die Unannehmlichkeiten entschuldigen, die wir Ihnen bereitet haben. Aber so ist das nun mal bei Tötungsdelikten. Wir müssen in alle Richtungen ermitteln.«
    Antonia Dornfeldt nickt. Überzeugt sieht sie nicht aus, aber immerhin enthält sie sich jedes zickigen Kommentars. »Kann ich jetzt gehen?«, ist das Einzige, was sie wissen will.
    »Ja. Ich bringe Sie nach unten.«
    Mit einem nachdenklichen Blick verfolgt Sven, wie die beiden das Büro verlassen. Dann wendet er sich wieder den Stapeln auf Siljas Schreibtisch zu. Langsam macht er sich Sorgen um die Kollegin. Seit Jahren arbeitet er mit ihr zusammen, aber ein solches Verhalten ist ihm noch nie untergekommen. Sie kann doch nicht ständig verschwinden, ohne Bescheid zu sagen, wo sie ist. Unruhig lässt Sven seine Blicke über Siljas Arbeitsplatz wandern. Der Rechner ist angeschaltet, aber im Ruhemodus. Sven tippt auf die Tastatur, der Bildschirm wird hell und verlangt nach einem Passwort. Auf gut Glück gibt Sven »Bastian« in das Feld ein. Bingo, sie hat ihr Passwort noch nicht geändert.
    Gebannt verfolgt Sven den Film der Überwachungskamera. Schnell findet er bestätigt, was Antonia Dornfeldt nicht dementiert hat. Silja hat den Film gerade in dem Moment gestoppt, als die Hand der einen Frau auf der Hüfte der anderen zu liegen kommt. Okay, das wusste die Kollegin also auch schon. Aber wäre das nicht ein Grund mehr gewesen, bei der Vernehmung der Dornfeldt-Geschwister dabei sein zu wollen?
    Verdammt, irgendetwas läuft hier schief.
    Als Bastian wieder zur Tür hereinkommt, hat Sven sich gerade den Verlauf von Siljas Recherche aufgerufen. Bevor sie die Video-Bänder gesichtet hat, muss sie eine Anfrage beim KFZ -Amt gestartet, die Antwort aber nicht mehr zu Gesicht bekommen haben. Jetzt ist die Auskunft da. Neugierig klickt sich Sven in den Vorgang. EVA SIMONS liest er. Halterin des Fahrzeugs mit dem amtlichen Kennzeichen NF  – ES 1961 . Fabrikat: TOYOTA Aygo, saharabeige.
    »Hey Bastian, kommst du mal? Dieser Bahnwärter hatte doch in der ersten Brandnacht einen hellen Kleinwagen am Morsumer Bahnhof gesehen. Hier habe ich einen. Beziehungsweise Silja ist darauf gestoßen.«
    »Und der Halter?«
    »Eine Frau. Eva Simons. Sagt dir der Name was?«
    »Nö. Aber das können wir ja ändern.«
    Zwei Minuten später wissen Bastian Kreuzer und Sven Winterberg, dass Eva Simons die Mutter von Jonas Michelsens unehelicher Tochter ist, und wo sie arbeitet. Drei Minuten und einen Anruf im Hotel
Friesenperle
später haben sie erfahren, dass Eva Simons das Hotel direkt nach der Festnahme Albert Dornfeldts verlassen hat. Hektisch und ohne Angabe von Gründen. Vier Minuten später haben die Beamten die Privatadresse der Simons ermittelt und festgestellt, dass dort niemand ans Telefon geht. Als auch Siljas Handy tot bleibt und sie überdies die Dienstwaffe der Kollegin in deren Spind entdecken, schnappen sie sich die eigenen Waffen und stürmen hinunter zum Wagen.
    Auf ihrem Weg nach Rantum heult die Sirene, und das Blaulicht rotiert.
    Beide Kommissare wechseln kein einziges Wort.

Donnerstag, 25 . August, 11.31  Uhr,
Siedlung Am Torbogen, Rantum
    Als sich die Wohnungstür einen Spalt weit öffnet, ist Silja erleichtert. Die Frau, deren linke Körperhälfte in dem Spalt erscheint, lächelt fragend. Sie wirkt freundlich und zugewandt. Ihre Stimme ist angenehm dunkel und klingt leicht verwundert.
    »Guten Tag. Sie wollen zu mir?«
    »Silja Blanck ist mein Name. Kriminalpolizei Westerland. Sind sie Eva Simons?«
    »Ja.«
    »Ich habe ein paar Routinefragen an Sie. Sie arbeiten doch im Hotel
Friesenperle

    »Ja.«
    »Es geht um den Mord an der Besitzerin des Hotels. Sie wissen natürlich davon.«
    »Ja, natürlich.«
    »Kann ich hereinkommen?«
    »Ist es so dringend?«
    Silja räuspert sich und bemüht sich um eine anteilnehmende

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