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Frauen lügen

Frauen lügen

Titel: Frauen lügen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Ehley
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Simons mit einer theatralischen Bewegung die Waffe senkt und abfällig grinsend auf seine edelsten Teile zielt, macht er sich bereit zum Stoß. Innerlich zählt er bis drei und hofft dabei, dass die Simons das nicht auch gerade tut. Sicherheitshalber zählt Fred schneller. Einszweidrei. Dann zieht er in einer blitzartigen Bewegung die Knie an und hebt die Füße. Doch bevor er zustoßen kann, klingelt es. Die Simons fährt vor Schreck zusammen und Freds Tritt geht ins Leere.
    »Das hast du dir fein ausgedacht«, zischt sie. »Na warte, dafür werde ich dich büßen lassen. Aber ohne Zeugen, denn dein Sterben wird wohl etwas länger dauern. Entschuldige mich kurz, ich muss eben mal zur Tür gehen. Wir wollen ja nicht unnötig auffallen. Bin gleich wieder da.«
    Mit einem wilden Lächeln um die Mundwinkel verlässt Eva Simons ihr Wohnzimmer und zieht sorgfältig die Tür hinter sich zu.

Donnerstag, 25 . August, 11.23  Uhr,
Kriminalkommissariat Westerland
    »Wen knöpfen wir uns zuerst vor? Den Manager oder seine Schwester?« Angriffslustig reibt sich Sven Winterberg die Hände.
    »Als Erstes machen wir den Manager platt. Dann die Schwester. Die ist nicht ohne, das hast du ja gemerkt.«
    »Allerdings. Die hält sich wahrscheinlich für unverwundbar. Keine Ahnung, woher das kommt. Aber wir werden’s ihr schon austreiben.«
    »Auf jeden Fall. Aber immer schön der Reihe nach. Zwei Fragen hab ich vorher noch. Erstens: Die Fingerabdrücke von Dornfeldt hast du nehmen lassen?«
    »Ist erledigt. Das Streichholzbriefchen haben sie auch. Mit einer vorläufigen Diagnose ist in der nächsten halben Stunde zu rechnen. Das ist dann noch nicht gerichtsfest, aber um diesen Dornfeldt weichzuklopfen, wird es reichen. Und zweitens?«
    »Wie?«
    »Du hattest noch eine zweite Frage.«
    »Ach nichts. Wollte nur wissen, wo unsere Prinzessin abgeblieben ist.«
    Sven Winterberg zuckt die Schultern. »Bist
du
hier der Frauenversteher oder bin ich es?«
    »Na, mir hat man den Titel ja vor kurzem unehrenhaft entzogen.«
    »Pech für dich. Aber Silja macht keinen Blödsinn, da kannst du sicher sein. Vielleicht schmollt sie ein bisschen, und es dauert, bis sie sich wieder einkriegt.«
    »Hinterher wird sie noch mehr schmollen, weil wir mit der finalen Vernehmung ohne sie angefangen haben. Aber was soll’s, warten können wir jetzt nicht. Bis zur Pressekonferenz heute Abend muss die Sache in trockenen Tüchern sein.«
    Bastian Kreuzer greift zum Telefon und fordert Albert Dornfeldt zur Vernehmung an. Wenige Minuten später wird der Hotelmanager hereingeführt. Sein Gesicht zeigt die Miene eines beleidigten Kindes.
    »Was Sie hier abziehen, wird Ihnen noch leidtun.«
    »Setzen Sie sich erst mal, dann können wir das ganz in Ruhe erörtern«, gibt Bastian in jovialem Tonfall zurück.
    Nachdem das Band angestellt ist und die Personalien aufgenommen worden sind, schießt der Hauptkommissar seine erste Frage ab. »Jonas Michelsen wurde heute Vormittag ziemlich genau um Viertel nach neun in den Kampener Dünen erschossen. Wo waren Sie zu dieser Zeit?«
    Albert Dornfeldt schnappt nach Luft, antwortet dann aber ziemlich cool: »Im Auto.«
    »Geht’s etwas genauer?«
    »Ich saß allein in meinem Wagen und fuhr von meiner Wohnung in Morsum nach Rantum ins Hotel. Dort bin ich gegen halb zehn angekommen. Das können Ihnen diverse Mitarbeiter bestätigen.«
    »Fangen Sie immer so spät an?«, mischt sich Sven in die Befragung.
    »Normalerweise nicht. Ich habe heute verschlafen.«
    »So ein Zufall aber auch.« Bastian kann sich ein Grinsen nicht verkneifen, ein Umstand, der Albert Dornfeldt nicht entgeht.
    »Jetzt hören Sie aber auf! Was Sie mir hier unterstellen, ist doch absurd. Nur weil ich einmal verschlafen habe, bin ich noch lange kein Mörder. Was sollte ich denn für ein Motiv haben?«
    »Habgier«, gibt Sven prompt zurück. »Sie haben gemeinsam mit Ihrer Schwester Ihren Arbeitgeber um große Beträge geprellt. Praktischerweise war nämlich Jonas Michelsen gleichzeitig der Geliebte Ihrer Schwester, so dass er offenbar glaubte, Ihnen beiden vertrauen zu können.«
    »Okay, wir haben da das eine oder andere Ding gedreht. Aber das macht uns doch noch nicht zu Mördern.«
    Mit einem Ruck richtet Bastian sich auf und blickt Albert Dornfeldt lange ins Gesicht. »Interessant, was Sie da sagen. Ihre Schwester war also Ihre Komplizin.«
    »Verdrehen Sie mir nicht das Wort im Mund.«
    »Habe ich das? Ich glaube kaum. Außerdem sind wir auch vor Ihnen schon

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