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Frauen lügen

Frauen lügen

Titel: Frauen lügen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Ehley
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sagt.«
    Der Blick, den die Blonde Sven unter halbgeschlossenen Lidern zuwirft, ist fast schon amüsiert. Immerhin ascht sie jetzt in den bereitgestellten Becher.
    »Ihnen ist schon klar, dass Ihr gesamtes Verhalten hochgradig verdächtig ist, oder?«
    »Dafür wird man aber noch nicht eingesperrt, Herr Kommissar. Oder täusche ich mich?«
    »Frau Dornfeldt, für Sie scheint das hier ein großer Spaß zu sein. Ich kann Ihnen aber versichern, dass es sich um blutigen Ernst handelt. Und um auf Ihre Frage von vorhin zurückzukommen …« Ein leiser Pling-Ton unterbricht den Beamten. Langsam zieht Sven sein Handy aus der Tasche und schaut kurz auf den Bildschirm. Die SMS ist von Bastian und enthält genau die Information, die Sven jetzt braucht. »Um auf Ihre Frage zurückzukommen: Der Tote in den Dünen ist tatsächlich Jonas Michelsen. Mein Beileid.«
    Für Sekundenbruchteile bricht die Fassade auseinander, und es scheint, als spiegle das Gesicht Antonia Dornfeldts Trauer und Entsetzen. Doch gleich darauf ist ihre Miene wieder perfekt undurchdringlich. Sogar der spöttische Zug um den Mund ist zurückgekehrt. »Wenn Sie nicht seit Tagen derart stümperhaft ermitteln würden, könnte Jonas noch leben. Davon bin ich fest überzeugt.«
    »Weil wir Sie andernfalls längst festgenommen hätten vielleicht?«
    »Sparen Sie sich Ihre lächerlichen Provokationen doch für einfachere Gemüter auf.«
    »Frau Dornfeldt, ich denke, es ist Zeit, Sie darüber zu belehren, dass alles, was Sie jetzt sagen, gegen Sie verwendet werden kann. Sie haben das Recht, einen Anwalt hinzuzuziehen, wenn Sie das wünschen …«
    Bevor Sven weiterreden kann, beugt sich die Blondine vor und greift nach dem Telefon auf den Schreibtisch.
    »Ich darf doch, oder? Die Null als Vorwahl?«
    »Ganz recht«, antwortet Sven und denkt, wenn sie unbedingt will, dass wir die Nummer ihres Gesprächspartners gleich griffbereit haben, dann soll sie doch von meinem Anschluss aus anrufen. Die unwillige Geste, die Luise Brönne am anderen Ende des Raumes macht, ignoriert er. Lieber konzentriert er sich auf die Worte der Dornfeldt.
    »Guten Morgen, Doktor Erlenkamp. Antonia Dornfeld hier. Es ist mir sehr unangenehm, aber ich muss Sie leider bitten, den Termin für die Testamentsunterzeichnung zu verschieben. Herr Michelsen ist momentan unabkömmlich. Darf ich mich am Nachmittag noch einmal bei Ihnen melden? … Danke, sehr freundlich. … Ja, Ihnen auch. Bis dahin. Auf Wiederhören.« Mit einem unschuldigen Augenaufschlag wendet sich Antonia Dornfeldt wieder dem Kommissar zu. »Es war doch richtig, dass ich dem Notar nichts von dem Mord gesagt habe, oder?«
    »Ich hatte erwartet, dass Sie ihn als Anwalt benötigen.«
    »Tja, so kann man sich täuschen. Aber seien Sie ganz beruhigt. Ich brauche keinen Anwalt. Mit Ihnen werde ich locker allein fertig, Sie …«
    Antonia Dornfeldt verzichtet darauf, ihre Stimme am Ende des Satzes zu senken. Es wirkt, als habe sie das noch fehlende Wort einfach nicht ausgesprochen. Sven kann sie sich auch so denken.
Sie Würstchen
, vielleicht. Oder auch
Sie Versager
. Er spürt, wie die Wut endgültig in ihm hochkocht und schaltet mit einer energischen Geste das Band ein, um das folgende Gespräch aufzunehmen.
    »Frau Dornfeldt, bitte schildern Sie mir möglichst detailliert, was Sie am heutigen Vormittag zwischen 8 und 10  Uhr gemacht haben und wer das eventuell bezeugen kann.«
    »Ich habe gefrühstückt. Mit Jonas Michelsen. Leider keine Zeugen, denn Jonas ist ja tot. Während des Frühstücks hat Jonas die Putzfrau ins Haus gelassen. Da sie aber gleich in den Salon gegangen ist, kann sie mich kaum gesehen haben. Höchstens durch den Türspalt. Dummerweise habe ich keine Ahnung, wie neugierig sie ist. Irgendwann habe ich die Villa verlassen und bin quer durch Kampen zum Watt gelaufen. Zeugen? Ganz viele. Jeder Passant hat mich gesehen. Die meisten haben mich sogar gemustert. Ich scheine eine auffällige Person zu sein, was nicht immer angenehm ist. Sie werden also verstehen, dass ich die betreffenden Herrschaften nicht nach ihren Namen gefragt habe, aber das können Sie ja nachholen. Am Watt bin ich niemandem begegnet. Pech für Sie. Aber ich habe auch eine gute Nachricht. Für meine Rückkehr in die Villa gibt es drei Zeugen. Zwei Polizeibeamte und eine Putzfrau. Sie können sie gern befragen, vielleicht erinnern die sich sogar an mich.«
    »Sehr lustig, Frau Dornfeldt. Sie haben mir wirklich ungemein geholfen.«
    Sven reicht es

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