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Freak Like Me (German Edition)

Freak Like Me (German Edition)

Titel: Freak Like Me (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. Moldenhauer
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dass er nur spielte. Allerdings spielte ich auch. Dasselbe Spiel. Und ich war gut. Verdammt gut.
    „Was treibst du denn für Sport?“, fuhr er neugierig fort, stütze seinen Kopf auf seine Händen.
    „Marathonlauf.“
    „Interessant. Dann hast du bestimmt eine gute Ausdauer.“
    „Ich bin unschlagbar, was das angeht“, redete ich weiter, verstand leider noch nicht, worauf er hinaus wollte. Der Froschkönig nahm den Zettel, den die Sekretärin ihm reichte, entgegen und grinste mich schelmisch an. Er beugte sich ein Stück vor, sodass ich sein Aftershave riechen konnte. Es roch angenehm nach Wald und Orangen. Auch konnte ich den Zigarettenrauch wahrnehmen, der in seiner Kleindung hing.
    „Dann bist du in einer bestimmten Sportart fast so gut wie ich. Wir können irgendwann ja mal schauen, wer von uns besser darin ist“, flüsterte er in mein Ohr, wobei sein heißer Atem über meinen Nacken strich. Bevor ich richtig verstanden hatte, was er meinte, hatte er sich umgedreht und war aus dem Sekretariat verschwunden. Erst da dämmerte mir, dass er mir ein zweideutiges Angebot gemacht hatte. Dieser Mistkerl hatte mir nicht mal Gelegenheit gelassen zu kontern!
    „Miss?“, unterbrach die ältere Dame meinen Gedankengang.
    „Ja?“, ich wirbelte herum und brauchte eine Sekunde um mich zu ordnen. Fragend hob sie ihre fein gezupften Augenbrauen.
    „Ich bin neu und brauche einen Stundenplan“, brachte ich mühsam hervor.
    „Wie heißen sie?“, fragte sie, wandte sich erneut dem Computer zu.
    „Ann Clancy.“
     
    Unschlüssig stand ich vor der Tür, die zu meinem Physikkurs führte. Ich war bisher nie in der Rolle der neuen Schülerin gewesen, doch ich hatte schon immer mitbekommen, wie schwer es Neuen fiel, sich einzuleben, wenn sie nicht in die Norm passten. Und ich passte da definitiv nicht rein.
    Allein schon mein Kleidungsstil weckte bei einer Menge Menschen Unbehagen, wenn sie mich erblickten. Ich war unbekannt und hatte meinen eigenen Kopf. Genau das machte den meisten Angst. Wenn jetzt noch ans Tageslicht kam, dass ich ein Physik- und Mathe-Crack war, hatte ich verschissen. Denn sind wir mal ehrlich, wer wollte mit einer Neuen, die sich wie ein Vogel anzog, Physik und Mathe liebte und eine große Klappe hatte, was zu tun haben? Exakt. So ziemlich keiner.
    Zögerlich klopfte ich an die Tür und nach einem gefühlten ewigen Moment ertönte ein „Herein.“ Mit schwitzigen Händen drückte ich die Türklinke herunter und trat in den stickigen Klassenraum. Eine Masse an Augenpaaren war auf mich gerichtet, verunsicherte mich ein wenig, doch ich ließ es mir nicht anmerken. Ich schlenderte zu dem Lehrer, der an der Tafel stand und etwas aus der Quantenphysik anschrieb.
    „Ich bin neu“, murmelte ich, reichte dem Lehrer einen Zettel, den er mit einem Nicken entgegennahm. Er sah aus wie ein richtiger Professor. Eine Halbglatze und die Haare, die er besaß, waren weiß und standen wirr vom Kopf ab. Eine dicke Kartoffelnase zierte das rundliche Gesicht und seine Kleidung schien ein wenig zu groß, denn sie hing schlabberig an seinem Körper hinab.
    „Stellen Sie sich doch vor“, meinte er mit einer Handbewegung in Richtung Klasse. Ich unterdrückte ein lautes Stöhnen und wandte mich der gierigen Masse zu.
    „Mein Name ist Ann Clancy. Ich bin achtzehn Jahre alt und komme aus New York“, erzählte ich das Nötigste und hatte keine Lust, länger die Attraktion des Unterrichts zu sein.
    „Dann setzten Sie sich doch bitte“, meinte der zerstreute Professor und deutete mit einer Hand auf einen freien Platz. Dieser freie Platz war schön und gut, jedoch saß neben mir eine Person, die ich kannte. Die Brillenschlange, die ich Rumpelstilzchen getauft hatte und die zu der Disneyland-Gang gehörte, blickte mich mit Augen, die zu engen Schlitzen verzogen waren, an.
    Unter seinem bohrenden Blick nahm ich neben ihm Platz und packte meinen Schreibblock und Stift aus, während der Lehrer ohne Namen mit seinem Unterricht fort fuhr. Ich schrieb mit, versuchte mich voll auf die Formel zu konzentrieren, doch dieser gaffende Blick von der Seite entging mir nicht. Generell schien ich weiterhin die Aufmerksamkeit des Kurses auf mich zu ziehen.
    „Gaff mich nicht so an“, zischte ich leise, wusste, dass er es gehört hatte. Und sieh einer an, er senkte ertappt seinen Kopf und schien urplötzlich auf etwas anderes fixiert zu sein. Der Kleine war scheinbar gar kein so cooler Typ, wie er vorgab zu sein. Er wirkte verdammt

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