Freak Like Me (German Edition)
Cheerleadern gezeigt hat. Aber eine Choreo hat sie noch nie aufgeführt“, erklärte er und zuckte mit den Schultern.
Der bitterböse Blick einer sehr empörten Grace traf mich und ich wurde klein. Ganz klein. Sie war die einzige Person, auf die ich wirklich hörte und deren Meinung mir wichtig war. Neben meiner Mum und mittlerweile der Disyneyclique, zu der auch Gwen zählte.
„Ist das sein Ernst? Du hast keine richtige Choreo durchgeführt, geschweige denn getanzt?“
„Ich habe dir doch gesagt, dass ich aufgehört habe!“, antwortete ich leicht trotzig, wofür ich einen wirklich unglaublich vernichtenden Blick zugeworfen bekam.
„Ann, ich habe dir nicht umsonst das Tanzen beigebracht, also wirst du deinen verkackten Arsch bewegen und es dieser Billig-Plastikpuppe aus China zeigen!“, befahl mir die böse Frau neben mir.
„Ich kann das aber alles nicht mehr richtig. Also diese ganzen Schritte. Ich bekomme die Grundhaltungen in Ballett und Turnen hin, aber es bringt nichts, wenn ich gegen Natalie mit alten Schritten komme!“, erwiderte ich wütend. Dachten eigentlich alle, dass es ein Kinderspiel für mich war? Immerhin hing ich fast über ein Jahr im Training zurück und da war es normal, dass man nicht mehr alles perfekt beherrschte.
„Dann werde ich vorbeikommen und sie dir beibringen“, stellte Grace nüchtern fest und schlürfte an ihrem Strohhalm.
„Was? Du..?“, setzte ich verwirrt an.
„Ja, ich. Ich werde nämlich nicht dabei zusehen, wie du dir von Natalie in den Arsch treten lässt“, sagte sie und verschränkte dickköpfig ihre Arme vor der Brust.
„Ich bin ganz ihrer Meinung“, fiel mir mein schleimiger Begleiter grinsend in den Rücken.
„Du musst doch arbeiten“, wollte ich ihr ihre Idee ausreden, doch wie so oft vorher schon wusste ich, dass ich verlieren würde.
„Ich habe noch Urlaub. Den löse ich dann einfach ein.“ Wir fixierten uns. Die Ratte stand der Prinzessin gegenüber und eigentlich sollte ich schreiend wegrennen, doch hatten kleine Tiere nicht immer mehr Angst vor Menschen, als umgekehrt.
„Okay, dann wirst du aber auch die ganzen untalentierten Cheerleader trainieren“, knurrte ich mit zusammengekniffenen Augen und wusste, dass ich ihre Schwachstelle getroffen hatte. Sie hasste es, Leuten, die keinerlei Ahnung hatten, etwas beizubringen.
„So untalentiert sind die alle gar nicht“, funkte schon wieder dieser miese Aufreißer dazwischen.
„Halt deine Klappe, oder du läufst nach Hause“, fuhr ich ihn an, doch er grinste nur und nippte an seiner Cola.
„Das ist mein Wagen, und ich habe die Schlüssel“, flötete Jason und zwinkerte Grace zu, die nun auch grinste.
„Einverstanden. Ich bringe dir und deinen Cheerleadern das Tanzen bei und dafür wirst du Natalie in den Arsch treten.“ Jason und Grace klatschten ab und ein triumphierendes Lächeln lag auf ihren Lippen.
„Verräter“, murmelte ich und wusste schon jetzt, dass sich die beiden gegen mich verbündet hatten.
„Komm schon, Ann. Du kannst mir das nicht ernsthaft übel nehmen!“, lachte Jason, während er neben mir die Treppe hoch lief.
„Du hast dich mit ihr gegen mich verschworen!“, warf ich ihm angenervt vor.
„Wie kann ich es wieder gut machen?“, fragte er, als er vor seiner Haustür stehen blieb, doch ich lief noch ein Stück weiter, da ich eine Etage höher musste. Wie er es gut machen konnte? Indem er nackt mein Zimmer putzte oder mit mir duschte?
Reiß dich zusammen!
, schimpfte ich mit mir selber. Es kann nicht sein, dass dich so ein Kerl aus dem Konzept wirft! Aber diese Lippen… Ich strich mir schnell mit einer Hand eine Haarsträhne aus dem Gesicht und hoffte, dass er keine Gedanken lesen konnte.
„Was hältst du davon, wenn ich für dich koche?“ Ich drehte mich um und blickte von meiner erhöhten Position (ich stand auf einer Treppenstufe) auf ihn hinab.
„Gerne. Du kannst schon mal üben, denn dank dir und Grace darf ich mir nun selber den Arsch aufreißen und trainieren. Das heißt, in zwei oder drei Monaten darfst du für mich kochen“, wies ich ihn an und ein kleines Lächeln huschte über seine hinreißenden Lippen.
„Aber solange bin ich sauer auf dich!“, fügte ich hinzu, konnte meiner Stimme allerdings keinen sehr ernsten Tonfall verleihen. Ich wendete dem Froschkönig meinen Rücken zu und stieg weiter die Treppe zu der Wohnung hinauf. So ganz ehrlich war ich nicht gewesen, als ich mit Jason und Grace geredet hatte, denn ich trainierte
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