Freak Like Me (German Edition)
schon etwas länger wieder. Nur so, dass es keiner mitbekam. Immerhin musste eine Trainerin besser sein, als ihre Schüler. Doch nun musste ich wieder anfangen, richtig zu trainieren und das bedeutete, dass harte Zeiten auf mich zukamen, denn ich konnte von den Cheerleadern nicht soviel erwarten wie von mir selber. Mit anderen Worten: Ich musste extra Stunden für mich einplanen in denen ich alleine und härter als jeder andere trainieren konnte.
Das würden verdammt harte Wochen werden. Mit einem Seufzer schloss ich die Tür zu unserer Wohnung auf und fragte mich, wie Jason und ich es geschafft hatten, keinen Ton über den Kuss zu verlieren.
Sehe ich aus, wie ein kläffender Chihuahua?
Mit schnellen Schritten überquerte ich den Schulhof und schritt der großen Tribüne entgegen, auf der sich die Pinguine tummelten. Diese rannten wie aufgescheuchte Hühner herum und kicherten wie wild. Also nichts, was mich aus meinem launischen Tiefpunkt herausholen könnte. Mit einem Seufzer ließ ich meine Tasche auf die Tribüne fallen und wendete mich dem Team zu, das sich ein kleines Stück Stoff zuwarf. Erst jetzt bemerkte ich, dass die kleine, zierliche Sofia, die sich ebenfalls im Team befand, im BH hinter den Mädchen her rannte. Ich verschränkte meine Arme und beobachtete das Schauspiel. Da mich jedoch keiner zu bemerken schien und Sofia den Tränen nah war, erlaubte ich mir, mich bemerkbar zu machen, in dem ich mich räusperte. Ein paar Mädchen aus dem Team wurden auf mich aufmerksam und erstarrten in der Bewegung. Diese Reaktion breitete sich langsam immer weiter aus, bis alle mit geweiteten Augen und angespannten Körpern dastanden.
„Dürfte ich erfahren, was hier los ist?“, fragte ich monoton, woraufhin sich die Cheerleader unschlüssig anblickten. „Ich wiederhole mich ungern!“, zischte ich, da mir keiner eine Antwort gab. Abwartend glitt mein Blick über die Gesichter der Schönheiten, doch diese wichen meinem stechenden Blick aus.
„Sofia?“, hakte ich nach, als ich das zierliche Ding erblickte. Sie öffnete ihre Lippen ein Stück, murmelte etwas, doch ich verstand es nicht.
„Bitte so, dass ich es auch verstehe“, wies ich das Mädchen, das mich von ihrer Art her sehr an Lily erinnerte, an.
„Sie haben mir mein T-Shirt weggenommen“, sagte sie, so dass ich es verstand und verdeckte beschämt ihren weißen, alten BH. Ihre Augen glänzten leicht und ich musste tief durchatmen, um nicht auszurasten. Stattdessen ging ich bedrohlich langsam wie eine Wildkatze auf Miss Piggy zu und hielt ihr meine offene Hand hin. Wortlos überreichte diese mir das T-Shirt von Sofia, das ich ihr zuwarf.
„Erinnert ihr euch eigentlich an das, was ich euch gesagt habe?“ Jeder, der mich etwas besser kannte, wusste, dass es jetzt gefährlich wurde. Meine Stimme war leise und doch rasiermesserscharf.
„Das wir hart trainieren müssen?“, piepte Glubschi.
„Nein, ich rede von etwas anderem“, wies ich ihren Vorschlag mit einer gefährlichen Freundlichkeit ab.
„Das wir zusammenhalten sollen“, hörte ich die vertraute Stimme meines bunten Papageis. Langsam drehte ich mich um und strahlte den Haufen Pinguine an, der immer näher zusammengerückt war.
„Genau“, bestätigte ich die korrekte Aussage und ließ mein freundliches Gesicht noch einen Moment ruhen, ehe mir meine Gesichtszüge entglitten.
„Und wieso macht ihr euch dann gegenseitig fertig?! Ich habe euch gesagt, dass ihr euch einen anderen Trainer suchen könnt, wenn ihr es nicht geschissen bekommt, euch zu benehmen! Eigentlich hatte ich gehofft, dass ihr nicht so dumm seid, wie ihr ausseht, aber scheinbar habe ich mich geirrt!“, anklagend deutete ich mit meinem Zeigefinger auf die Beteiligten und brüllte diese aufgebracht an. Einen kurzen Moment hielt ich inne, sammelte mich und holte tief Luft.
„Und jetzt zieht ihr euch aus.“
„Was?“, ertönte es fragend von Chloe, die ein wenig schockiert schien, doch die erste war, die ihre Stimme wieder gefunden hatte.
„Ihr habt Sofia das T-Shirt weggenommen, also zieht ihr alle jetzt eure Shirts aus und trainiert im BH“, erklärte ich.
„Das ist ein Scherz, oder?“ Langsam wandte ich mich zu Glubschi, die ein wenig dumm aus der Wäsche schaute. Kein Wunder bei diesen Fischaugen.
„Sehe ich aus, als würde ich scherzen?“, wandte ich mich an sie, woraufhin diese verstummte und wortlos anfing, ihr T-Shirt ausziehen. Leise murmelnd zogen sie ihre Oberteile aus und schritten zu mir nach
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