Freak Like Me (German Edition)
wird mich umbringen, weil sie nicht hier wohnt, sondern fünfzig Meilen weit weg“, seufzte er und rückte sein Cappy zurecht.
„Und wie kommen wir nach Hause?“, versuchte ich mich freundlich an Jason zu wenden, der jedoch kein bisschen so aussah, als hätte er vor, auf meinen Versuch einzugehen. Wäre auch zu schön gewesen, um wahr zu sein. Alle Augen waren auf den Footballer gerichtet, der keine Anstalten machte, auch nur ein Wort zu sagen. Vielleicht war er zu sehr mit seiner Selbstbeherrschung beschäftigt?
„Da Jay scheinbar vorhat nicht mehr mit dir zu reden: Deine Mum und sein Dad kommen zusammen“, verschaffte Mike mir eine Erleuchtung und ich musste hart schlucken. Mum würde gar nicht begeistert davon sein, mich von einem Revier abzuholen. Wirklich gar nicht. Also überhaupt nicht. Ein betretenes Schweigen breitete sich in dem kleinen Zimmerchen aus und jeder schien sich auf sein endgültiges Ende vorzubereiten. Ich fragte mich, ob meine Mutter mich den Boden mit einer Zahnbürste schrubben lassen würde oder ob sie eher der Rasen-mit-der-Nagelschere-schneiden-Typ war.
„Und die Person, der wir das alles zu verdanken haben, kommt bestimmt wieder mit einem blauen Auge davon“, knurrte Jason, riss mich aus meinen Gedanken.
„Was?“, gab ich nun verständnislos zurück, wusste aber, dass ich gemeint war.
„Jetzt auch noch die Unwissende spielen. Wird ja immer besser. Ich glaube, das Cheerleading hat dir den Rest deines Hirns weggeätzt“, fuhr er mich an, doch bevor ich etwas erwidern konnte, wurde die Tür geöffnet und eine etwas ältere Dame betrat den Raum. Sie hatte strenge Gesichtszüge und sah nicht besonders erfreut aus. Die Haare waren zu einer aufwendigen Hochsteckfrisur gestylt und ihr Blick glitt zu Zack, der unter ihren Augen noch kleiner zu werden schien, als er es ohnehin schon war.
„Zack Jackson, warte bis dein Vater nach Hause kommt! Du machst die nächsten sechs Wochen den Abwasch! Oh und warte, mir fällt bestimmt noch mehr ein! Wegen dir kann ich deine Geschwister jetzt nicht zu ihrem Training bringen! Wie oft soll ich dich eigentlich noch von einer Wache abholen?!“, schimpfte sie mit ihrem Sohn, deutete streng mit dem Zeigefinger außerhalb des Raumes und er folgte sofort. Wir hoben kurz unsere Hände zum Abschied, was er mit einem gequälten Lächeln hinnahm. Während er den Raum verließ, kamen vier andere hinein. Zwei große Kerle, die mich an Boxer erinnerten und definitiv Ähnlichkeit mit Mike hatten sowie eine Frau, dicht gefolgt von einem Mann. Ihre Haare hatte sie zu einem strengen Dutt gesteckt und die spitze Nase ließ mich schließen, dass es sich um die Mutter meines bunten Papageis handelte. Die Augenfarbe schien sie jedoch von ihrem Vater zu haben. Über die Haarfarbe konnte ich keine Auskunft geben, weil keiner der beiden pinke Haare mit türkisen Strähnen hatte. Dann hatte sie das bestimmt von ihrer Oma oder so.
„Alter Mum, tickt aus, weil wir dich schon wieder abholen müssen“, lachte einer der bulligen Kerle und klopfte Mike auf den Rücken, der ein wenig erleichtert zu sein schien, dass seine Mutter nicht aufgetaucht war.
„Könnt ihr mich unterwegs nicht irgendwie verlieren?“, feixte er, woraufhin seine Brüder nur mitleidig den Kopf schüttelten.
„Gwendolyn Baker“, ertönte eine messerscharfe Stimme, ließ auch die beiden riesigen Kerle verstummen. Meine Freundin zuckte leicht zusammen und stand auf. Mit gesenktem Kopf ging sie zu ihren Eltern, die sehr aufgedonnert wirkten.
„Wie kommst du auf die Idee, so einen Mist zu bauen?! Weißt du, wie sich eine Vorstrafe bei den Elite-Unis macht?!“, zischte ihre Mutter wütend. Ich starrte das Häufchen Elend an, fühlte mich an mich selber erinnert vor langer Zeit. Wollte ihre Mutter nicht, dass Gwen Cheerleaderin wurde? Das war damals doch ihre Idee gewesen, obwohl Gwen das nicht gewollt hatte. Und wenn sich diese Frau wirklich ein wenig mit dieser Sportart beschäftigt hatte in den letzten zwei Jahren, dann wüsste sie genau, wer ich war.
„Es tut mir Leid“, flüsterte Gwen, starrte immer noch auf ihre Fußspitzen. Ich räusperte mich lautstark, auch wenn ich mich noch nicht topfit fühlte. Sofort lag die Aufmerksamkeit der wütenden Eltern auf mir. Ich streckte den Eltern meine Hand aus, doch diese starrten mich nur verwirrt an.
„Ann Camberlaine. Es freut mich, ihre Bekanntschaft zu machen“, stellte ich mich vor. Dabei entging mir nicht, wie sich die Augen der Mutter des
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