Freak Like Me (German Edition)
ins Gesicht und ich fragte mich, ob sie das nicht kitzelte. Sie hatte ein schmales Gesicht und eine gerade, kleine Stupsnase. Ihre Augen waren geschlossen, doch ich wusste, dass sie grün waren, genau wie die von ihrer Mutter. Das hatte ich eben beim Abendessen beobachten können.
Sie sah wirklich nicht schlecht aus. Die Jungs hatten Recht, aber Ann war nicht mein Typ. Zu freakig und sie hatte auch eine zu große Klappe. Doch ihre Anziehsachen sahen so aus, als hätte sie einen netten Körperbau. Vielleicht sollte ich die Kleine nicht unterschätzen.
Ich schlich zurück in mein Bett, legte mich wieder hin und betrachtete sie noch einen kurzen Moment. Irgendwas stimmte nicht mit ihr. Sie hatte ein Geheimnis und ich schwor mir, das heraus zu finden. Wieso? Um sie im Griff zu haben, denn etwas sagte mir, dass sie gefährlich war für mich.
Was ich doch für ein Idiot gewesen war. Allerdings hatte ich richtig gelegen, sie hatte ein Geheimnis gehabt und sie war gefährlich für mich. Nur jetzt war sie diejenige, die mich im Griff hatte. Letztendlich war mein Plan also gescheitert.
Ich stieg von meinem Board, klemmte es mir unter den Arm und lief das restliche Stück auf Danny, Mike und Zack zu, die es sich auf der Mauer bequem gemacht hatten und zu der Halfpipe schauten.
„Hey“, murmelte ich kurz als Begrüßung, ließ mein beschissenes Board, das mich auch an Ann erinnerte, auf den Boden knallen und setzte mich auf die Mauer.
„Hast du schlecht gepennt, oder was hat dein Board dir getan?“, wandte sich Danny an mich.
„Schlecht geschlafen“, grunzte ich, versuchte immer noch, den Kuss aus meinem Kopf zu streichen, was mir leider nicht gelingen wollte. Ich fühlte mich wie ein bekloppter Bulle, der gebrandmarkt worden war. Von einem bescheuerten Kuss.
„Gab’s einen Grund dafür oder einfach nur so eine beschissene Nacht gehabt?“, bohrte mein bester Kumpel weiter. Ich warf ihm einen kurzen Blick zu, der ihm völlig genügte.
„Was ist denn diesmal passiert? Habt ihr euch wieder geküsst und sie erinnert sich an nichts mehr oder was?“, tönte es von Danny, und ich blickte ihn schockiert an. Es war ein Geheimnis! Wie konnte er es vor Mike und Zack so locker aussprechen?!
„Danny“, knurrte ich drohend, doch er verdrehte nur genervt die Augen.
„Entspann dich, Jay. Wir wissen alle, dass du in Ann verknallt bist. War auch nicht besonders schwer zu erraten nach deinem Ausraster und deiner Aktion“, sagte Mike und lächelte mich ermutigend an.
„Welcher Aktion?“, murmelte ich, versuchte zu tun, als würden sie alle falsch liegen, aber sie kannten mich.
„Du konntest im betrunkenen Zustand deine Augen nicht von ihr nehmen und wie du bei ihr lagst, hat als Bestätigung ja wohl genügt“, erklärte Zack, der bescheuerte Wissenschaftler. Also blieb mir wohl nichts anderes übrig als zu kapitulieren. Ich stöhnte auf, verpasste meinem Board einen Tritt, sodass es wegrollte.
„Und magst du uns nun erzählen, was passiert ist?“
„Wir haben uns geküsst“, bestätigte ich Dannys Vermutung.
„Und weiter?“, fragte dieser sogleich nach.
„Es war anders als sonst. Mit mehr Gefühl…verstehst du?“, sagte ich leise und es war mir irgendwie peinlich.
„Ich verstehe, was du meinst“, mischte sich Mike ein, der mich ermutigend anlächelte.
„War es schön?“, fügte er hinzu und blickte mich abwartend an.
„Es war der schönste Kuss, den ich je erlebt habe.“ Und das war nicht gelogen. Ich hatte nie was Schöneres erlebt, als dieses Gefühl, wenn ihre Lippen auf meinen lagen.
„Aber danach ist sie weggerannt, weil mein Dad kam und ihr gesagt hat, dass sie jetzt nach oben kann“, erklärte ich weiter.
„Bist du danach zu ihr gegangen und hast ihr gesagt, dass du in sie verknallt bist?“, wollte Danny nun weiter wissen. Stumm schüttelte ich meinen Kopf, erntete dafür ein genervtes Aufstöhnen von Danny.
„Sag mal, wie lange willst du es ihr noch vorenthalten?! Sie hat den Kuss erwidert und du Vollidiot gehst danach nicht zu ihr hoch? Ich dachte, du wärst der Frauenversteher von uns allen!“, stöhnte der Cappyträger genervt.
„Ich hab ein beschissenes Bild von ihrem Ex gefunden, und der sieht mir kein bisschen ähnlich“, versuchte ich mich zu erklären.
„Dafür schaut sie dir aber ziemlich oft beim Training zu“, kam es von Zack und ich schaute den unsportlichen Kerl verständnislos an.
„Was?“
„Na ja, sie sitzt manchmal auf der Tribüne und schaut
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