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Freak Like Me (German Edition)

Freak Like Me (German Edition)

Titel: Freak Like Me (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. Moldenhauer
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sie einen Moment. Womit hatte ich das verdient? Wollte er mich ins Bett bekommen oder sollte ich nichts sagen, was seine große Liebe anging? Vielleicht war es eine Art Schweigegeld. Fasziniert betrachtete ich die feinen Verzierungen. Irgendwie fand ich es verdammt süß, dass er mir eine Kette geschenkt hatte. Ich war mir zumindest ziemlich sicher, dass er sie mir geschenkt hatte. Doch ich wollte, dass er es zugab.
     
    Die laute Musik dröhnte durch die kleine, überfüllte Bar. Die sonst müden Schüler waren aufgeweckt und bewegten sich zum Takt. Ich hatte mich in eine Ecke mit Danny verzogen und fixierte Jason, wie er wild mit den Mädchen tanzte. Ich musste wissen, ob er mir diese verdammte Kette geschenkt hatte.
    „Was war das eben mit Jay?“, brüllte Danny von der Seite.
    „Ich habe keine Ahnung“, antwortete ich seufzend und lehnte mich ein Stück zu ihm, damit er mich besser verstehen konnte.
    „Wieso denkst du, dass er dir eine Kette geschenkt hat?“, fragte er weiter und legte seinen Arm hinter mir auf die Ablage.
    „Weil es seine Schrift war und er wusste, dass es eine verdammt teure Kette war.“
    „Normalerweise verschenkt er keine Ketten oder Schmuck“, grübelte Rotkäppchen und rückte sein Cappy zurecht.
    „Ist denn irgendetwas vorgefallen?“, bohrte er weiter. Konnte ich es Danny sagen? Dass ich Isabella kennen gelernt hatte? Wusste er von ihr und wenn ja, was wusste er? Plötzlich merkte ich, wie sich jemand an mir vorbeidrängte und sich zwischen mich und Danny quetschte. Ein wenig verwundert betrachtete ich Jason, der entspannt an seinem Bier nippte.
    „Schöner Abend was?“, sagte er laut, sodass Danny und ich ihn hörten. Der Froschkönig lehnte sich entspannt zurück und lächelte in die Menge. Seinen Arm platzierte er an der Stelle, an der eben noch der Arm von Danny war. Fragend schaute ich Rotkäppchen an, das genauso irritiert war wie ich. Hilflos zuckten wir beide mit der Schulter.
    „Tequila!“, brüllte Rumpelstilzchen aufgeregt und stellte ein Tablett mit einer Tequila Flasche, Zitronen und Salz ab. Er rieb seine Hände und füllte die vier kleinen Gläser. Vier?
    „Ich trinke nicht mit“, unterbrach ich den Füllvorgang von Rumpelstilzchen.
    „Was denn? Bist du etwa feige?“ Ich schluckte und sah den herausfordernden Blick von Jason. Meine Augen wanderten weiter, entdeckten die aufmerksamen Gesichter der anderen beiden Jungs, die sich bereits einen Tequila genommen hatten.
    „Einen“, gab ich nach, sah das triumphierende Aufblitzen in Jasons Augen. Wortlos reichte er mir einen und eine Zitronenscheibe. Ich sah, wie er sich mit der Zitronenscheibe kurz die Hand befeuchtete und dann Salz draufstreute. Ich tat es ihm gleich und nahm den Tequila in die freie Hand.
    „Auf den Abend!“, brüllte Danny und wir prosteten einander zu. Ich leckte das Salz von meiner Hand, trank den Tequila in einem Zug aus und biss in die Zitrone. Der bekannte Geschmack tat gut und das Brennen in meinem Hals erlöste mich von meinen wirren Gedanken. Ich schüttelte meinen Kopf leicht, öffnete meine Augen und sah, wie Danny nachschenkte.
    „Vergesst es. Ich habe gesagt nur einen.“
    „Ich will mit dir aber Bruderschaft trinken“, hörte ich Jason nah an meinem Ohr brüllen.
    „Und wenn ich nicht will?“, fragte ich vorsichtig nach.
    „Sieh’s als Dankeschön für den, der dir die Kette geschenkt hat.“ Er funkelte mich an und da wusste ich, dass er es war. Die Kette war ein Geschenk von ihm. Nur verstand ich nicht, wieso er es nicht zugab. Knapp zweihundert Euro hat die Kette gekostet. Konnte ich ihm einen Drink abschlagen?
    „Nur noch einen!“, antwortete ich, sah, wie ein Grinsen sich auf seine Lippen stahl.
    „Nur noch einen“, bestätigte er und reichte mir eine Zitrone.
     
    „Ich wusste gar nicht, dass du so gut trinken kannst“, rief Danny über den Tisch hinweg und schenkte mir noch einen Sekt ein.
    „Kann ich nicht. Das werde ich spätestens morgen merken“, brüllte ich zurück und versuchte meine Sprache unter Kontrolle zu bekommen.
    „Ann. Ich brauch mal kurz deine Hilfe“, zischte plötzlich der bunte Paradiesvogel von der Seite.War sie immer schon so bunt gewesen wie jetzt?
    „Was ist denn?“, fragte ich und versuchte, mich nicht auf diese unglaublichen Farben zu fixieren.
    „Ich will mit Mike reden, aber uns soll keiner sehen“, flüsterte sie.
    „Ich soll Schmiere stehen?“, schlussfolgerte ich und griff nach dem Sekt. Ich sah, wie sie nickte.

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