Freak Like Me (German Edition)
durch das Kaff.
„Bist du nicht“, beruhigte der Froschkönig mich.
„Ach komm schon. Sei ehrlich. Du hast das gesamte Kaff schon geknallt. Du bist ein Eisklotz“, schimpfte ich mit ihm. Ich wusste nicht, woher dieser Zorn kam, den ich empfand. Es setzte mir zu, zu wissen, dass Jason mit so vielen (damit meinte ich tolle, intelligente Menschen, die auch an ihm interessiert waren) was hatte. Ich hingegen hatte nur die Schwachmaten abbekommen und ich war mir sicher, dass sich das nicht ändern würde. Vielleicht war es ein Fluch? Genau. Ich war mit einem Fluch gesegnet, der mir alle schlechten Kerle der Welt auf den Hals hetzte.
„Ich muss zugeben, dass ich schon einige hatte. Aber mit allen war ich noch nicht im Bett.“
„Stimmt. Ich habe dich noch nicht rangelassen“, knurrte ich.
„Ich habe nicht vor dich zu knallen“, murmelte er und ich dachte, dass ich einen Hauch an Traurigkeit heraushörte. Doch das konnte genauso gut an dem Alkohol liegen.
„Nicht? Na dann herzlichen Glückwunsch. Du bist der Erste, der mich nicht als Spielzeug sieht“, fauchte ich.
„Ich verstehe nicht, wie die Typen dich haben fallen lassen können“, hörte ich ihn nachdenklich sagen.
„Das sagst du jetzt. Jetzt, wo ich anders bin. Wenn du mich früher gekannt hättest, hättest du mich auch nur flachgelegt und wärst danach abgehauen“. entfuhr es mir aufgebracht und von der einen auf die andere Sekunde fühlte ich mich ziemlich alleine.
„Wie warst du denn früher?“
„Ich bin betrunken, aber nicht so betrunken, dass du mich ausfragen kannst“, sagte ich, kniff meine Augen zusammen und zeigte anklagend mit dem Zeigefinger auf ihn.
„Es war nur eine Frage.“ Der Froschkönig hob abwehrend seine Hände und hielt mich plötzlich am Arm fest,
„Andere Richtung“, sagte er mit einer kleinen Kopfbewegung in die richtige Richtung.
„Das habe ich gewusst“, überbrückte ich diesen kleinen, aber peinlichen Ausrutscher.
Ich war wohl doch ziemlich gefüllt. Wie ein Truthahn. Nur dass ich mit Alkohol gefüllt war und nicht mit leckeren Sachen. Obwohl Alkohol ab einem bestimmten Pegel schmackhaft war, wie ich heute bemerkt hatte.
„Wieso können Typen mich nicht mögen, so wie ich bin?“, flüsterte ich leise und ließ meine Schultern hängen. „Ich meine, selbst ihr haltet mich für den Inbegriff eines heißen One-Night-Stands!“, zischte ich. „Bin ich echt so schrecklich, dass keiner es mehr als zwei Stunden mit mir aushält?“ fügte ich leise hinzu.
„Ich habe es einen ganzen Abend mit dir ausgehalten“, sagte Jason und ich wendete mein Gesicht dem hübschen Jungen zu.
„Du bist ein Aufreißer. Darum bist du es gewöhnt, einen Abend mit grauenvollen Mädchen zu verbringen“, winkte ich ab.
„Ich finde dich aber nicht grauenvoll.“
„Du sollst doch nicht lügen“, sagte ich mit einem scharfen Blick auf den Froschkönig.
„Wieso denkst du, dass ich lüge?“
„Weil Typen immer lügen, was so was angeht“, murrte ich.
„Du hast wirklich ein schlechtes Bild von Männern“, seufzte der heiße Typ, der neben mir herlief.
„Das hat die Männerwelt selber erreicht.“ Ich beobachtete, wie Jason den Schlüssel in die Tür steckte und aufschloss. Wie ein Gentleman hielt er die Tür auf, ließ mir den Vortritt und nahm mir so für einen Moment die schlimmen Vorurteile, die ich Männern und insbesondere ihm gegenüber hatte. Mich an das Geländer klammernd, stieg ich die Treppen rauf und blieb vor der passenden Tür stehen. Das lag wahrscheinlich auch nur daran, weil ich so oft hoch und runter gerannt war. Diese Tür hatte sich in mein Gehirn eingebrannt, sodass ich sie selbst blind finden würde. Auch diese Tür wurde von dem ebenfalls angetrunkenen Jason geöffnet und ich wurde vorgelassen. Mit ungenauen Schritten ging ich durch den Flur und versuchte keine Geräusche zu machen. Das erwies sich als ziemlich schwer, da meine Koordination sich verabschiedet hatte. Nach einem schier endlosen Weg hatte ich es doch geschafft und stand in Jasons Zimmer. Die Uhr zeigte mir, dass es bereits drei Uhr morgens war. Meine Mutter und Jasons Vater waren schliefen wahrscheinlich.
Mit einem Seufzer dachte ich an Gwen und Mike, die sich küssten. Wie er ihr sagte, dass sie hübsch war, intelligent, toll. Wieso hatte ich das nicht? Ich war diejenige, die das alles haben müsste. Und doch hatte ich im Grunde keinen, der es je ernst gemeint hatte. Cole hatte sich mit meiner besten Freundin gegen mich
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