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Freak Like Me (German Edition)

Freak Like Me (German Edition)

Titel: Freak Like Me (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. Moldenhauer
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Bett und schaute aus dem Fenster. Nie zuvor war mir aufgefallen, wie hell die Sterne waren. Sie erinnerten mich an kleine Kristalle, die den Nachthimmel erleuchteten. Wie oft hatte ich mir vorgestellt, eine verdammte Sternschnuppe zu sehen und mich wegzuwünschen? Ich hörte, wie die Zimmertür leise geöffnet wurde und Jason sich auf sein Bett setzte.
    „Deiner Mutter geht es soweit gut“, sagte er und fuhr sich nervös durchs Haar, woraufhin ich meinen Blick vom Himmel abwendete und ihn musterte.
    „Ihr geht es beschissen“, stellte ich fest und ignorierte die schön umschriebenen Fakten.
    „So kann man’s auch sagen“, murmelte er zustimmend. Wir verfielen in ein kurzes Schweigen und ich starrte auf das kleine Paket, das sich vor meinen Füßen befand. Ich hatte Angst es anzufassen. Es fühlte sich an, als wäre es verseucht, als würde ich zu einem Zombie werden, wenn ich damit in Kontakt kam. Soweit war es also schon gekommen. Ich hatte Wahnvorstellungen und wurde paranoid.
    „Willst du es nicht aufmachen?“, durchbrach Jason die Stille.
    „Um danach an einem Wutanfall zu sterben? Nein, danke“, lehnte ich das Öffnen ab, konnte meine Augen jedoch nicht davon wenden. Unbewusst fuhr meine Hand zu meinem Hals, um den ich eine Kette trug. Meine Finger glitten das Metall entlang, hielten an dem Medaillon und nahmen es in die Hand. Vorsichtig fuhr ich die Verzierungen nach und prägte sie mir ein.
    „Wieso gibst du nicht zu, dass die Kette von dir ist?“ Neugierig betrachtete ich den Jungen, der vom Boden aufschaute. Seine Haare fielen ihm leicht ins Gesicht, versperrten mir einen Moment den Blick in die Eiskristalle.
    „Ich habe dir schon gesagt, dass die Kette nicht von mir ist.“
    „Wie lange willst du das noch abstreiten?“ Ein kleines Lächeln huschte über sein Gesicht und mein Herzschlag beschleunigte sich für einen kurzen Moment.
    „Keine Ahnung, wovon du redest“, sagte er und zuckte mit den Schultern. Ich verdrehte die Augen und sah aus dem Augenwinkel, wie Jason sich auszog.
    „Was wird das?“, fragte ich misstrauisch und drehte meinen leicht erröteten Kopf in eine andere Richtung.
    „Hast du Angst über mich herzufallen, oder wieso wirst du so rot?“
    „Ach, halt doch deine Klappe!“, murrte ich und pfefferte eins meiner Kissen in seine Richtung. Natürlich fing er es. Wie hätte es auch anders sein können? Er war immerhin ein verdammter Footballer. Ein kehliges Lachen erfüllte den Raum, verstärkte meine Gänsehaut.
    „Gute Nacht, Prinzessin“, ertönte es plötzlich neben meinem Ohr. Sein heißer Atem strich über meinen Nacken, ehe er mir einen kleinen Kuss auf die Wange hauchte. In diesem Moment hatte ich das Gefühl, dass mein Herz so schnell pochte, wie ein Kolibri seine Flügel bewegen konnte. Ich wartete regelrecht darauf, dass ich abhob und durch die Decke Richtung Mond flog. Allerdings sollte ich mir wenigstens ein Lunchpaket machen, denn bis zum Mond war es ein ganzes Stück. Leicht verwirrt beobachtete ich, wie Jason in sein Bett kroch, mir den Rücken zuwandte. Verwirrt glitt meine Hand zu meiner Wange, auf der eben für einen winzigen Moment die heißen Lippen gelegen hatten. Ich spürte sie immer noch.
    Meine Augen wanderten zu dem Geschenk meines Vaters, das sich immer noch vor mir befand. Ganz vorsichtig, als könnte ich mich verbrennen, griff ich danach und nahm es in die Hand. Ich war neugierig, das musste ich zugeben. Angst war die eine Seite der Münze. Doch meine Neugierde war seit meiner Geburt so ausgeprägt, wie der Geruchssinn bei einer Hundenase. Langsam drehte ich das Päckchen, betrachtete es von allen Seiten. Egal was es sein würde, ich würde es zerstören, beschloss ich und riss die Verpackung unsanft auf.
     
    Ich schlenderte gemächlich den Schulweg entlang und betrachtete den schönen Sonnenaufgang, der sich mir heute bot. Im Grunde stellte er einen völligen Kontrast zu dem gestrigen Tag dar. Müde fuhr ich mir durch die Haare und unterdrückte ein Gähnen. Heute war ich früher als sonst aufgestanden und hatte das Haus verlassen. Normalerweise gehörte ich nicht zu den Leuten, die eine halbe Stunde vor Schulbeginn zur Schule kamen, doch ich musste meine Hausaufgaben noch machen. Über die war ich gestern hinweg gekommen. Erneut gähnte ich herzhaft und rieb mir die Augen. Ich hätte gestern nicht so lange wach bleiben dürfen, doch das Geschenk meines verfluchten Erzeugers hatte mir Kopfzerbrechen bereitet. Die halbe Nacht hatte ich

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