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Freak Like Me (German Edition)

Freak Like Me (German Edition)

Titel: Freak Like Me (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. Moldenhauer
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Wucht trat jemand gegen mein Bein, sodass ein stechender Schmerz, der mir fast meine Sinne nahm, mich durchfuhr. Ich schrie laut auf und ein Schluchzer entfuhr mir.
    „
Heul doch, du Weichei!“ Die bekannte Stimme untermalte ihre Worte, indem sie mir ins Gesicht schlug. Ein leises Wimmern entfuhr mir, während der Schmerz in meinem Bein sich verschlimmerte. Plötzlich wurde ich auf den Rücken gerollt. Bei der Bewegung durchfuhr mich eine Schmerzwelle. Nur halb bekam ich mit, wie mir das T-Shirt hochgezogen wurde. Ich spuckte das Blut aus, dass von meiner aufgeplatzten Lippe in meinen Mund gelaufen war.
    „
Freak!“, schrie die Mannschaft im Chor und dann war dort dieses Stechen. Ich hatte das Gefühl, mein Bauch würde aufgeschlitzt werden. Ein Schmerzensschrei entfuhr mir, hätte die gesamte Schule auf mich aufmerksam machen müssen, doch es war keiner dort. Und so sah ich nur noch den hellen Mond, der mich böse anstrahlte, ehe ich davon glitt, weg von dem Schmerz, hin in die Dunkelheit.
     
    „
Du erzählst niemanden etwas. Schon gar nicht der Polizei. Du hattest einen Unfall beim Cheerleading, das ist normal. In ein paar Wochen bist du wieder auf den Beinen.“ Mein Vater tippte abwesend etwas in sein Blackberry ein, während er mir eine Strafpredigt hielt.
    „
Was für ein Chaos. Nur weil du die Fassung verloren hast“, murmelte er und verließ, ohne mich eines Blickes zu würdigen, das Krankenzimmer. Beschämt senkte ich meine Augen und unterdrückte die aufsteigenden Tränen. Nicht nur mein Vater verurteilte mich, auch mein Team hatte ich verloren. Und zu allem Überfluss hatte man mich heute benachrichtigt, dass Lily gestorben war. Rasch wischte ich mit meinem Handrücken eine Träne weg, die sich aus meinen Augen gestohlen hatte.
    Lily.
    Wie oft hatte ich ihr gesagt, dass sie essen solle? Dass sie dünn genug war. Aber nein, die anderen hatten sich weiter über sie amüsiert. Ein leiser Schluchzer entfuhr mir, als das Bild des blonden, lächelnden Mädchens vor meinen Augen auftauchte. Sie war diejenige, die mich immer unterstützt hatte, die die mir meinen Ausrutscher nicht übel genommen hatte. Die Einzige, denn selbst Natalie war sauer auf mich gewesen.
    Müde wanderte mein Blick zu den Physikbüchern, die neben meinem Bett lagen. Ich flüchtete in die Welt der Naturwissenschaften. Sie konnte ich erklären, verstehen. Sie waren nicht so verwirrend wie die Handlungen meiner ehemaligen Teamkollegen. Nachts, wenn ich nicht schlafen konnte, wieder von den Alpträumen geplagt wurde, die mir immer wieder vor Augen führten, was man mir angetan hatten, las ich. Tauchte in die Welt des Rationalen ein. 
Seit drei Wochen lag ich nun im Krankenhaus und noch immer nicht hatte mich jemand besucht. Nur Natalie war kurz vorbeigekommen, um zu sehen, wie es mir ging. Doch auch sie blieb nur kurz und verschwand ohne mich wirklich begrüßt zu haben.
    Mein Blick streifte mein eingegipstes Bein, wanderte weiter zu meinem Verband, der sich unter einem Shirt verbarg. Ich wusste immer noch nicht, was dort war. Meine Mutter war in Tränen ausgebrochen, als die Ärzte in ihrer Gegenwart den Verband gewechselt hatten. Sehnsüchtig wanderten meine Augen zu der Tür, hinter der mein Vater verschwunden war. Er würde nicht wiederkommen. Nicht ehe er eine neue Einladung zu einem wichtigen Treffen mit hochrangigen Trainern für mich hatte. 
Ich nahm die Krücken, die neben meinem Bett standen, und stand auf. Vorsichtig humpelte ich zu dem Spiegel, der sich im Zimmer befand. Ich stellte mich auf das Bein, das nicht gebrochen war, legte die Krücken zur Seite und schaute mich an. Mich, Ann Camberlaine.
    Mein braunes, gelocktes Haar war glanzlos und unsauber zu einem Zopf gebunden. Das eine Auge, über dem perfekt gezupfte Augenbrauen waren, schimmerte immer noch blau und erinnerte mich an den Schlag, den ich bekommen hatte. Ich zog mein Shirt aus und sah den dicken Verband, der meine Taille zierte, meinen Bauch verdeckte. Ich suchte nach einer Schere, mit dem ich den Stoff aufschneiden konnte, war froh, dass ich mich nicht mehr betrachten musste. Mich, die beste, perfekte Cheerleaderin.
    Doch ich sah keine Schere, sodass ich beschloss, ihn einfach aufzureißen. Ich musste wissen, wieso mein Vater dauernd von einer Schönheitsoperation sprach und meine Mutter bitter weinte, wenn ich fragte, was ich hatte. Ganz vorsichtig löste ich den Verband, spürte, wie er sich mit einem leichten Ziehen von der Wunde löste. Dann ließ ich

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