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Freche Mädchen... 09: Liebe, Chaos, Klassenfahrt

Freche Mädchen... 09: Liebe, Chaos, Klassenfahrt

Titel: Freche Mädchen... 09: Liebe, Chaos, Klassenfahrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irene Zimmermann , Hans-Günther Zimmermann
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hast.«
    »Ich fühle mich ziemlich schlecht«, sagte ich und das stimmte sogar. Na ja, körperlich ging’s mir ganz gut, aber die Sache mit Natascha passte mir nicht. Von daher ging es mir wirklich schlecht.
    Natascha sah mich mitfühlend an. »Hast du vielleicht Fieber?«
    Ich beschloss, diese Frage zu ignorieren. Womöglich würde sie mir das Fieberthermometer in den Mund stecken, feststellen, dass ich natürlich kein hundertstel Grad zu viel hatte und mich eigenhändig in die Schule befördern.
    »Jetzt sag schon, was du hast!« Papa wirkte reichlich genervt.
    Ich verzog das Gesicht. »Keine Ahnung, was ich habe. Bin ich vielleicht der Arzt? Jedenfalls fühle ich mich schlecht. Magenverstimmung vielleicht. Könnte ja vom Essen gestern Abend kommen.«
    Papa nickte Natascha zu. »Würde mich nicht wundern, so, wie meine liebe Tochter gestern Abend gefuttert hat. Dann leg dich halt wieder ins Bett, Carlotta. Wir haben hier einiges zu besprechen.«
    Ich hätte mich lieber zu den beiden aufs Sofa gesetzt, aber ich wollte nicht übertreiben. Mit leidendem Gesichtsausdruck ging ich zur Tür. »Ich verstehe schon, ihr wollt allein sein«, murmelte ich mit Grabesstimme.
    »Aber nein, natürlich nicht«, log Natascha. »Weißt du was, ich koche nachher was Leckeres für dich. Ich kann ja was Leichtes machen. Das verträgst du bestimmt. Was möchtest du denn gern?«
    Aha, Papa hatte seine Neue bereits angeleitet. Natascha, du gewinnst Carlottas Herz nur, wenn du ein bisschen auf treu sorgende Mami machst, hatte er bestimmt zu ihr gesagt. Ich würde natürlich nicht darauf reinfallen, aber sie konnte sich ruhig die Mühe machen.
    »Ich überleg mir was«, verkündete ich gnädig und zog mich wieder in mein Zimmer zurück.
    Kurze Zeit später streckte Natascha ihren Kopf zur Tür herein. Sie hatte leise angeklopft und dann noch einen Moment gewartet. Das hatte mir die Möglichkeit gegeben, schnell meinen Walkman unter der Bettdecke verschwinden zu lassen. Ich öffnete ein Auge und blinzelte.
    »Besser?«, fragte sie.
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Hast du dir überlegt, was ich für dich kochen könnte?«
    Ich nickte.
    »Und?« Natascha lächelte.
    Langsam begann ich sie zu bewundern. Sie musste tatsächlich eine gute Schauspielerin sein, denn sie hätte mir bestimmt am liebsten eine Ohrfeige gegeben.
    Papa zeigte sich an der Tür – wahrscheinlich wollte er der Neuen zu Hilfe eilen, falls seine wild gewordene Tochter plötzlich die Krallen ausfahren sollte –, aber Natascha schob ihn zur Seite.
    »Und?«, fragte sie nochmals mit sanfter Stimme.
    »Selbst gemachte Nudeln mit dicker Schokoladensoße«, sagte ich. »Das macht meine Mutter immer, wenn ich krank bin.«
    »Nudeln mit Schokoladensoße?«, fragte Natascha nach.
    »Selbst gemachte Nudeln mit dicker Schokoladensoße«, verbesserte ich sie. Dann drehte ich mich zur Wand, denn ich konnte mir das Kichern kaum noch verkneifen.
    »Und das macht deine Mutter immer?« Natascha hatte sich auf meine Bettkante gesetzt und strich mir übers Haar. Schade, dass sie es auf Papa abgesehen hatte. Sonst hätte ich sie direkt nett gefunden. Aber wir waren Gegner und der Kampf war eröffnet.
    »Ja«, schwindelte ich und musste mich gewaltig zusammenreißen, um nicht laut herauszuplatzen. Ich legte noch ein bisschen mehr Tragik in meine Stimme. »Meine Mutter macht die besten selbst gemachten Nudeln mit dicker Schokoladensoße, die man sich vorstellen kann.«
    Natascha sagte gar nichts mehr. Reglos saß sie an meinem Bett, bis Papa irgendwann ungeduldig von unten nach ihr rief.
    Kaum hatte sie mein Zimmer verlassen, holte ich meinen Walkman wieder raus und genoss das Gefühl, Natascha ziemlich viele Probleme bereitet zu haben.

    »Möchte unsere Prinzessin ihr königliches Mahl im Bett oder im Esszimmer zu sich nehmen?«, erkundigte sich Papa gegen Mittag. Er guckte zwar ganz freundlich, aber ich merkte, dass er stocksauer war. Wahrscheinlich hatte er sich den Vormittag mit Natascha anders vorgestellt.
    Ich streckte mich. »Mir geht es wieder etwas besser. Ich komm runter.«
    Den Pullover mit dem Ketschup-Fleck zog ich wieder an, diesmal aber richtig herum. Sollte Natascha ruhig sehen, wie ich in diesem Haushalt vernachlässigt wurde.
    Sie wirkte ein bisschen gestresst und unsicher, als ich ins Esszimmer kam. Immerhin, eine große Schüssel mit Nudeln stand auf dem Tisch und daneben, in einer Glaskaraffe, Schokoladensoße.
    »Sind die Nudeln selber gemacht?«, erkundigte ich mich.

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