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Freche Mädchen... 09: Liebe, Chaos, Klassenfahrt

Freche Mädchen... 09: Liebe, Chaos, Klassenfahrt

Titel: Freche Mädchen... 09: Liebe, Chaos, Klassenfahrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irene Zimmermann , Hans-Günther Zimmermann
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werden. Lohnte es sich in diesem Alter überhaupt noch zu heiraten? Oder suchte man da vielleicht schon besser eine gute Altenpflegerin?

    »Warum hast du mir nicht gesagt, dass du wieder bei deinem Vater wohnst? Ich habe den ganzen Mittag versucht, dich zu erreichen, aber bei deiner Mutter ist ja immer nur der Anrufbeantworter eingeschaltet. Und dann muss man sich erst das Gesinge anhören. Weißt du, an was mich das erinnert?« Meine Freundin Anke machte eine effektvolle Pause. »Nimm’s mir nicht übel, aber wir hatten mal eine Katze, und wenn man der auf den Schwanz trat, dann heulte die genauso.«
    »Ah ja«, sagte ich. »Wie witzig.«
    »Bist du jetzt sauer?«
    »Sauer? Nö. Warum sollte ich sauer sein?« Wenn sie jemanden zum Streiten suchte, war sie heute bei mir an der falschen Adresse. Mein Gegner hieß Natascha und darauf wollte ich alle meine Kräfte konzentrieren.
    »Na ja, ist ja auch egal. Schade, dass du nicht in der Schule warst. Wir haben nämlich ziemlich Terror gemacht. Ich finde, das können die mit uns nicht machen. Erst Riesenplanung und dann einfach absagen.«
    »Was heißt das? Was wird abgesagt?«
    »Na, die Klassenfahrt nach Berlin. Die Reiser hat sich gestern im Sportunterricht ein Bein gebrochen und liegt jetzt im Krankenhaus. Von den anderen Lehrern ist keiner bereit, nächste Woche mit uns nach Berlin zu fahren. Stell dir vor, die Fahrt ist gestrichen. Und ich hab mich schon so auf Berlin gefreut.« Anke schniefte laut und vernehmlich.
    Vor zwei Jahren war sie aus Hamburg in unsere Kleinstadt gezogen und manchmal gab sie ganz schön mit ihrer Großstadtvergangenheit an. Natürlich hätte sie die Klassenfahrt lieber nach Hamburg gemacht, aber bei der Abstimmung hatte Berlin knapp gewonnen. »O.k., Berlin ist auch akzeptabel«, hatte sie damals großmütig erklärt, »Hauptsache, wir schnuppern mal ein bisschen Weltstadtluft.«
    »Warum sagst du nichts? Hast du nicht kapiert? Berlin ist gestrichen!«, wiederholte Anke.
    Ich murmelte etwas wie »Riesenunverschämtheit«, aber eigentlich passte es mir ganz gut. So konnte ich wenigstens Papa und seine Neue besser im Auge behalten. Zehn Tage können eine ganz schön lange Zeit sein und wer weiß, vielleicht war Natascha dann schon hier eingezogen.
    »Es kommt aber noch toller«, empörte sich Anke. »Weil unser Direktor die Herbergseltern in einem kleinen Dorf in Sachsen kennt und kurzfristig noch freie Plätze bekommen hat, fahren wir stattdessen nach Erdmannsweiler.«
    »Erdmannsweiler?«
    »Erdmannsweiler! Wahrscheinlich gibt es da nichts als saubere Luft, ein paar Schafe und Ziegen. Einkaufen gehen und Disco und so was kannst du alles vergessen.«
    »Mist«, sagte ich und ärgerte mich ziemlich. Vor drei Jahren war unsere Klasse in einem Bergdorf im Schullandheim gewesen und wir hatten uns fast zu Tode gelangweilt. Genauso würde es in diesem Erdmannsweiler werden, da war ich mir ganz sicher.
    »Bist du noch dran?«, fragte Anke.
    »Klar. Ich überlege gerade, was man dagegen machen könnte. Wenn wir einfach alle nicht mitfahren?«
    »Die andern finden Erdmannsweiler ganz in Ordnung. Wenigstens tun sie so. Du kennst ja Tina! Die hat natürlich gleich rumgeschleimt und gemeint, Erdmannsweiler würde viele tolle Überraschungen bieten.« Anke lachte bitter. »Überraschungen, dass ich nicht lache.«
    »Mensch, Anke, wir haben uns doch so auf Berlin gefreut. Ich bin sicher, uns fällt irgendwas ein, wie wir Erdmannsweiler verhindern. Wir könnten zum Beispiel …«
    »Ich bin völlig durcheinander«, unterbrach mich Anke. »Ich hab dir ja noch gar nicht erzählt, dass Danni mitfährt.«
    »Danni?«, wiederholte ich. »Ich denke, unser Mathelehrer weigert sich, Klassenfahrten zu machen. Hat er das nicht letztes Jahr noch behauptet?«
    »Klar, aber wenn der Direktor ihn darum bittet … Jedenfalls fährt er mit uns nach Sachsen. Jetzt fehlt nur noch eine weibliche Begleitperson. Von den Lehrerinnen bei uns an der Schule kann keine mit, Dannis Frau will nicht und …«
    »Das ist doch unsere Chance«, sagte ich. »Die Schule findet niemanden und wir bleiben zu Hause, bis die Reiser wieder fit ist, und fahren dann nach Berlin.«
    »Schön wär’s«, seufzte meine Freundin. »Danni meinte, wir sollten zu Hause fragen, ob eine Mutter bereit sei mitzukommen. Tina meinte gleich, das sei vielleicht was für ihre Mutter.«
    »Bloß nicht«, sagte ich.
    Anke stimmte mir zu, dass Erdmannsweiler mit Tina und ihrer Mutter noch schlimmer werden würde,

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