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Freche Mädchen... 10: Headline mit Herz

Freche Mädchen... 10: Headline mit Herz

Titel: Freche Mädchen... 10: Headline mit Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina Sahler
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oder baggert.
    Klar weiß ich, dass es Typen gibt, denen ich gut gefalle. Wenn ich es nicht hin und wieder selbst merken würde, hätte ich meine Freundinnen, die mich bei jeder Gelegenheit darauf hinweisen. Meistens sind das allerdings Jenny und Amelie, die den Blick dafür haben.
    Ständig liegen mir die beiden in den Ohren, ich sollte »mehr aus meiner natürlichen Schönheit« herausholen.
    Ich weiß nicht, was die sich denken.
    Ich bin froh, wenn ich es morgens auf die Reihe kriege, das zusammenpassende Paar Schuhe zu finden.
    Am Ende des letzten Schuljahres habe ich es tatsächlich fertiggebracht, in einem grauen linken und einem weißen rechten Sneaker in die Schule zu latschen. Manche dachten zum Glück, das sei Absicht, aber als wir uns für das Jahresabschlussfoto mit der Klasse aufstellten, habe ich mich doch lieber in die letzte Reihe zu den baumlangen Jungen unserer Klasse gesellt, statt mich in die erste Reihe zu meinen Freundinnen zu hocken.
    Das Foto ist natürlich kacke, denn ich stehe da mit hochgerecktem Kinn wie eine Grundschülerin zwischen den Großen, kaum erkennbar, während meine Freundinnen sich in vorderster Front perfekt in Pose biegen.
    Die Vorstellung, mit Wimperntusche, Kajal und Lippenstift, Gel, Haarspray und Spangen morgens und unausgeschlafen vor dem Spiegel zu hantieren, finde ich irgendwie … absurd. Ich mag mir gar nicht ausmalen, dass ich das Haarspray mit dem Deo verwechsle und das Gel mit der getönten Tagescreme.
    Jenny meint, der Kontrast zwischen meinen hellgrauen Augen und den dunklen Haaren sei ein Knaller, und das fänden auch voll viele Typen.
    Mir wäre es lieber, voll viele Typen fänden meine Artikel für die Insight einen Knaller. DAS wäre mal ein echtes Kompliment.
    Aber mir hat noch nie einer von den Jungs auf die Schulter geklopft und gesagt: »Mensch, Merle, so toll wie du schreibt keine.«
    Wenn die tatsächlich alle nur auf meine Augen und Haare achten, dann können sie mir gestohlen bleiben. Ich jedenfalls will keinen, der besser sehen als denken kann. Und schon gar keinen mit den kommunikativen Fähigkeiten eines Tannenzapfens. Davon gibt es leider reichlich.
    Warum Lotta jetzt dieser Aushilfs-Nowitzki aufgefallen ist, ist mir ein Rätsel, auf das ich aber an diesem Nachmittag keinen Bock habe.
    »Werdet ihr eigentlich über die Schulfete am Freitag berichten? Mit Fotostrecke und so?«
    Ich schrecke aus meinen Gedanken hoch. Schulfete? »Oh, ja, logisch. Ilona wird fotografieren und ich schreibe ein bisschen Text dazu, wie gehabt. Die Fotos sind am wichtigsten. Wie die Party war, wissen die anderen selbst.«
    Lotta grinst mich schief an. »Das heißt, du wirst auch da sein.«
    »Was dachtest du denn? Soll ich hinterher jemanden interviewen und mir erzählen lassen, was abging? Ich muss aus erster Hand berichten.«
    »Ja, nee, is’ klar.« Lotta beißt sich auf die Unterlippe und verfällt in Schweigen.
    Ich grüble noch vor mich hin, warum Lotta so unnötige Fragen stellt, als mir ein Gedanke ins Gehirn schießt wie eine Kugel im Flipperspiel. »Du wirst auch da sein, oder etwa nicht?«
    Lotta schüttelt den Kopf. »Nein, leider nicht. Du weißt ja …«
    Allerdings weiß ich! Ich weiß, dass Lotta die altmodischsten, strengsten Eltern der Welt hat, aber die werden ihrer 13-jährigen Tochter nicht auch noch verbieten, auf eine Schulfete zu gehen, oder? Ich meine, jeder geht da hin! Genau das sage ich auch Lotta.
    Sie seufzt. »Was soll ich machen?«
    Mir fällt da einiges ein. Das gute Porzellan von Mutter aus dem geschlossenen Fenster werfen, Kreischen, bis der Arzt kommt … Aber nichts, was sich als konkreter Lösungsvorschlag anbietet. »Die können so nicht mit dir umspringen«, erwidere ich hilflos. »Du bist dreizehn. Jede Dreizehnjährige geht auf Partys, vor allem, wenn sie hochoffiziell in der Schule stattfinden.«
    »Meine Eltern sehen das anders. Sie meinen, bevor ich nicht vierzehn bin, gehe ich auf gar keine Party. Danach muss man auch erst einmal sehen. Schminken zum Beispiel werden sie mir nicht erlauben, bis ich achtzehn bin, und soll ich ungeschminkt wie die hässliche Ente zwischen den anderen herumwatscheln? Da käme ich mir auch beknackt vor.«
    »Ich schminke mich auch nicht.«
    Lotta stößt ein freudloses Lachen aus, und ich vertiefe die Angelegenheit nicht. Ihr liegt möglicherweise auf der Zunge, dass ich es sowieso nicht nötig habe mit dem Schminken, aber das will ich nicht hören. Ich will, dass meine Lotta bei der Party dabei

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