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Freche Mädchen... 10: Headline mit Herz

Freche Mädchen... 10: Headline mit Herz

Titel: Freche Mädchen... 10: Headline mit Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina Sahler
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bei Hausmeister Hecke und möchte danach eine Ausbildung zum Tischler anfangen. Die handwerklichen Erfahrungen, die er in unserem Jugendhotel unter den wachsamen Augen des Hausmeisters sammelt, können ihm dabei nur nützlich sein.
    »Weißt du, Lilly …«, Vanessa senkt ihre Stimme, obwohl uns in dem allgemeinen Schulbuslärm sowieso niemand belauschen kann, »ich war noch nie mit einem Jungen zusammen, der besser küssen kann als Tobi. Ich kann gar nicht genug von ihm bekommen!«
    Ich reiße die Augen auf. »Echt jetzt? Und das von dir? Du hast ja wirklich genug Knutsch-Erfahrung, um das einschätzen zu können.«
    Vanessa nickt ernsthaft. »Ganz echt. Er ist … unglaublich zärtlich, weißt du. Wenn er mich küsst, fühlt es sich immer so an, als wollte er mir ohne Worte zu verstehen geben, wie lieb er mich hat.«
    »Wow, das klingt richtig poetisch«, sage ich beeindruckt und vergleiche in Gedanken Vanessas Beschreibung mit den Zärtlichkeiten zwischen Philipp und mir. Auch er ist sehr einfühlsam. Ich könnte stundenlang mit ihm knutschen. Aber ich dachte, das wäre grundsätzlich normal in einer Beziehung. Gibt es denn auch Typen, die nicht so Weltklasse im Küssen sind?
    Genau diese Frage stelle ich Vanessa.
    »Allerdings.« Vanessa grinst. »Bei manchen ist es viel zu feucht, richtig ekelig. Und manche stecken dir die Zunge so tief in den Mund, dass du Brechreiz bekommst. Manche legen die Zunge ab wie einen Waschlappen und warten, dass du irgendwas machst.« Vanessa hat inzwischen pinkfarbene Wangen und Tränen in den Augen vor unterdrücktem Kichern. Auch ich kann mich kaum noch halten.
    »Nee, was haben wir für ein Glück mit unseren Freunden«, bringe ich schließlich glucksend hervor. »Du bist ziemlich glücklich mit Tobi, oder? Wer hätte das gedacht …« Ich lächle sie an und erinnere mich, wie Vanessa am Anfang auf Abwehr gegangen ist, als sie herausfand, dass Tobi in sie verknallt ist.
    Zwar gibt es keinen Zweifel daran, dass Tobi total süß aussieht, aber sein Stottern hat sie schon gestört.
    Dann passierte es auf einer der letzten Partys, dass die beiden plötzlich am Bootssteg am Wildsee saßen und herumknutschten, und von der Minute an klebten sie zusammen. Für uns in der Villa Wildsee ist das eine völlig neue Situation – bisher war Vanessa meistens in Typen verschossen, die ihren Urlaub bei uns verbrachten, und die waren dann nach spätestens drei Wochen wieder von der Bildfläche verschwunden.
    Tobi dagegen wird mindestens bis Januar bei uns wohnen. Danach geht er zurück nach Bremen.
    Sollte Vanessa dann noch mit ihm zusammen sein, wird das ihre bis dahin längste Beziehung.
    »Wie willst du dich eigentlich verhalten, wenn demnächst neue Gäste kommen? Wirst du die komplett ignorieren?«, frage ich sie aus meinen Gedanken heraus, während sie aus dem Fenster schaut.
    Sofort ist sie hellwach und beugt sich wieder vor. »Haben sich neue Leute angekündigt? Wann? Woher? Wie viele? Wie alt?«
    Ich lache laut auf. »Hey, Vanessa, du bist jetzt in festen Händen …«
    Sie zuckt mit den Schultern. »Das ist jetzt mal egal«, erwidert sie. »Sag schon!«
    Ich verziehe den Mund. »Leider überhaupt nichts Spannendes zu vermelden. Es sei denn, du interessierst dich für Chorknaben aus Dresden.«
    Vanessa verdreht die Augen und stößt einen genervten Laut aus. »Dresden! Wie langweilig! Und dann auch noch Sänger. Warum machen bei euch nicht mal … sagen wir … ein paar feurige Brasilianer Urlaub? Samba-Tänzer zum Beispiel. Das wäre der Hammer.«
    Ich grinse. »Stimmt, Brasilianer waren noch nicht da. Oder wie wäre es mit einem Eishockeyteam aus Moskau?«
    Vanessas Augen fangen an zu glitzern. »Genau, Russen fehlen auch noch. Oder … Chinesen!«
    Ich kichere. »Ja, das wäre lustig. Aber ob ich so schnell noch mein Chinesisch aufpolieren kann?«
    »Hey, macht mal einen Aufruf bei Facebook«, schlägt Vanessa vor. »Damit erreicht ihr die ganze Welt …«
    »Oh Gott!«, erwidere ich. »Mein Vater flippt aus. Es ist ja nicht so, dass wir uns über Gästemangel beklagen müssen. Die Villa ist bis nach den Herbstferien ausgebucht und im Dezember ist dann auch wieder der Bär los. Nur sind das eben nicht immer internationale Gäste. Am liebsten Urlaub machen nach wie vor die Deutschen.«
    »Echt langweilig«, motzt Vanessa.
    »Na, nun hör aber mal auf«, widerspreche ich ihr. »Immerhin hatten wir schon Franzosen, Engländer, Holländer, Italiener und Schweden zu Besuch. Du bist jedes

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