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Freddie 03 - Wann heiraten wir Freddie

Freddie 03 - Wann heiraten wir Freddie

Titel: Freddie 03 - Wann heiraten wir Freddie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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hochgehoben.«
    Freddie nickte. »Das sieht ihm ähnlich. Er ist so stolz auf seine Bärenkräfte... Mr. Baker, bleiben sie doch noch eine Minute und trinken Sie erst mal eine Tasse Tee. Sie sehen ganz erfroren aus und so erschöpft«, und sie zog einen dritten Stuhl an den Ofen heran, während der Bahnwärter eine weitere Tasse mit der starken süßen Flüssigkeit vollschenkte. Dankbar trank Baker sie aus, tauschte kurz Neuigkeiten mit seinem Gastgeber und erklärte anschließend, daß sie nun aber aufbrechen müßten; woraufhin er überflüssigerweise noch hinzufügte: »Nur keine Bange, Miss Standish. Ich kenne die Straße beinah so gut wie meine Westentasche, und in so kurzer Zeit werden wir kaum auf einen zweiten Erdrutsch stoßen.«
    Freddie versicherte ihm ernsthaft, Nervosität kenne sie nicht, und erkundigte sich, ob ihr Vater sie eigentlich erwarte. »Er weiß, daß einer von seiner Familie unterwegs ist, aber ich glaube, er erwartet eher Mrs. Lorimer . Er war sehr schläfrig heute, wir haben nicht viel mit ihm geredet.«
    »Er ist heut nacht doch nicht etwa allein?«
    »Nein. Meine Tochter wollte bei ihm bleiben, aber Mrs. Wells — das ist die Frau des Traktorfahrers — bestand ihrerseits darauf.« Sein Tonfall bat leise um Verzeihung, und Freddie hatte den Eindruck, diese Mrs. Wells müsse eine herrschsüchtige Frau sein. Aber mich wird sie nicht unterkriegen, dachte sie. Schließlich bin ich Krankenschwester — und an diesen optimistischen Wahn sollte sie sich späterhin noch mit einiger Befangenheit erinnern.
    Sie fuhren in die Dunkelheit hinaus, nachdem sie sich von dem freundlichen Bahnbeamten herzlich verabschiedet hatten. Er blieb unter der hellerleuchteten Bahnhofstür zurück, um auf das zu warten, was in seiner Sprache die »verfluchten Güters « hieß. »Er war so nett zu mir«, sagte Freddie, »und wußte scheinbar alles über Vater und nahm richtigen Anteil.«
    »Wir lassen uns den ganzen schweren Kram per Bahn schicken, und deshalb kennen wir die Leute vom Bahnhof ziemlich gut«, erklärte Baker, um dann weiterzuerzählen, daß es viel näher bei der Farm noch eine andere Stadt gäbe, »weiter talabwärts«, aber daß sie nicht an der Bahn läge. »Wenn wir überhaupt etwas kaufen, kaufen wir dort ein, aber die Fracht per Lastwagen ist kostspielig, und deshalb lassen wir’s lieber mit der Bahn kommen.«
    Freddie war jetzt hellwach und bereit, das spannende Erlebnis dieser eigentümlichen Nachtfahrt in vollen Zügen zu genießen. Die Stadt war in der Dunkelheit wenig beeindruckend und lag zudem aus irgendeinem unerfindlichen Grund eine Meile vom Bahnhof entfernt. Sie fuhren rasch hindurch, und auf etwa zehn Meilen war die Straße geteert und leicht zu befahren. Der schwere Wagen fegte dahin, und im Licht der Scheinwerfer tauchten für den Bruchteil einer Sekunde gestutzte Hecken auf, schlafende Bauernhäuser und Unterstände für die Kühe, die man aus Bequemlichkeitsgründen dicht an die Straße heran gebaut hatte; manchmal entdeckte Freddie erschrockene Zwillingslichter, die sie anstarrten, Baker jedoch erklärte ihr, daß sie im Vorbeifahren lediglich ein schlafendes Raubtier für einen Augenblick aufgestört hätten. Bald schon hatten sie diese zivilisierte Landschaft hinter sich gelassen. Die Straße wurde steiler und schmäler, die Kurven wurden schärfer, und der Straßenbelag war nun nur noch grob geschottert. »Ich hab’ extra den Wagen Ihres Vaters genommen«, sagte Baker, »weil meiner kleiner ist und man jeden Stoß viel ärger dadurch spürt.« Freddie mußte heimlich denken, daß sie bisher wohl noch kaum über eine so holprige und schwierige Straße gefahren sei.
    Übel wurde ihr indessen nicht, denn der Verwalter steuerte den großen Wagen mit leichter und sicherer Hand. Als sie ihm das sagte, erwiderte er nur, daß er ans Hinterland gewöhnt sei. »Bevor ich herkam, lebte ich an der Küste, und da waren sie noch viel weiter hinter dem Mond zurück als hier.«
    Sie sprachen über den plötzlichen Anfall ihres Vaters. »Es haute mich fast um, als ich hereinkam und ihn in der Verfassung vorfand. Freilich kenne ich ihn schon lange, und er schien gar nicht zu wissen, was Kranksein heißt.« In seiner Stimme schwang aufrichtige Zuneigung, und Freddie antwortete: »Ich weiß. Man hat in seiner Gegenwart immer das Gefühl. Aber er wird bestimmt wieder auf die Beine kommen.«
    Immer noch wurde die Straße steiler und holpriger, und auf einmal tauchten sie in größere Finsternis,

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