Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Freddie 03 - Wann heiraten wir Freddie

Freddie 03 - Wann heiraten wir Freddie

Titel: Freddie 03 - Wann heiraten wir Freddie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
Vom Netzwerk:
und Sie können’s sich ruhig gemütlich am Feuer machen, und Jock wird auch nicht lang auf sich warten lassen.«
    Angesichts seiner Freundlichkeit schämte sie sich jetzt ihres vorübergehenden Kummers, und deshalb versicherte sie eilig: »Ich fühle mich ganz wohl, aber Mr. Baker muß doch meine Ankunft um diese Zeit entsetzlich lästig sein.«
    »Nicht Ihre Schuld. Das liegt am Fahrplan«, gab er munter zurück und führte sie in einen kleinen dürftigen Raum, in dem ein halbes Dutzend Stühle längs der Wände standen. Einen davon zog er ihr an das kleine Kohlenfeuer heran und besah sie sich dann im Schein der elektrischen Birne beifällig. Sogar mit ihrem reichlich zerstörten Make-up und dem zerzausten Haar bot Freddie noch einen betrachtenswerten Anblick. Außerdem, dachte er, gehört sie zu den ganz Freundlichen, denn sie zog einen zweiten Stuhl nahe an den Rost heran und sagte: »Wunderbar und so warm. Setzen Sie sich doch auch. Es muß ganz schön einsam hier für Sie die ganze Nacht über sein.«
    »Ich geh’ um fünf, wenn der letzte Zug durch ist.« Dann setzte er, von ihrer Herzlichkeit gerührt, hinzu: »Wenn Sie ’ne Tasse Tee wolln , brüh’ ich uns was auf«, und fünf Minuten später saßen sie schon, jeder mit einer Tasse starken heißen Tees versehen, in ein gemütliches Schwätzchen vertieft. Im Handumdrehen bekam Freddie alles über Klein-Percys Zahnerei zu hören, und als der Bahnwärter erfuhr, daß er es mit einer Krankenschwester zu tun hatte, unterhielt er sie mit einer anschaulichen Darstellung über die harten Prüfungen eines werdenden Vaters. »Da saßen wir denn mit einem einzigen Arzt da, und der war grad am andren Ende des Distrikts, und die Wehen kamen schon regelmäßig.«
    Von da war es natürlich nur ein Katzensprung zu Standishs Krankheit, über die ihr neuer Freund schon alle Einzelheiten wußte. »Hübsch durchgedreht muß er gestern gewesen sein, aber heute, sagt Jock , geht’s schon wieder bergauf mit ihm.«
    »Oh, das ist eine erfreuliche Nachricht. Ich mach’ mir solche Sorge, weil Vater nie krank gewesen ist.«
    »Sehr feiner Herr, das, der Mr. Standish. Ich kenn’ ihn selbst ja noch nicht lang, aber hier halten sie ’ne Menge von ihm. Jock war zuerst ganz aus’m Häuschen.«
    Das war der Moment, endlich etwas über den saumseligen Jock herauszubekommen. Angela hatte recht: Es gab keine Frau. »Starb vor Jahren, wie ich höre, Jock lebt schon lang hier, haust mit ’nem jungen Burschen zusammen, der die Schafe hütet. Mrs. Wells hat ihr Auge auf die beiden. Ne gutmütige Frau, aber ’n bißchen zänkisch, soweit ich’s beurteilen kann. Jetzt ist ja Jocks Mädel auch wieder von der Schule zurück. Nette Kleine , aber lebhaft.«
    Freddie freute sich darüber. Wenigstens jemand Junges, jemand neben dieser gefürchteten Mrs. Wells. »Hat Mr. Baker nur dies eine Kind?« fragte sie und wurde prompt verlegen, denn gerade in diesem Augenblick ging die Tür auf, und ein Mann in triefnassem Ölzeug stand auf der Schwelle. Er nahm seinen Südwester ab und begrüßte sie gesetzt. Ihre erste Reaktion war: Er ist nett. Ruhig und zuverlässig. Natürlich furchtbar alt.
    Jock Baker, der auf die Fünfzig zuging, betrachtete die Tochter seines Chefs voller Zweifel. Sie war jünger, als er erwartet hatte, und hübscher. Dann fiel ihm zu seiner Erleichterung die Stimme ein, die ihm am Telefon erklärt hatte: »Ich bin mit Miss Standish verlobt.« Das war ein Segen. Liz genügte für eine Farm von dreitausend Morgen vollauf.
    Sein Bericht über Maxwell klang zufriedenstellend. Der Arzt hatte spät nachmittags noch einmal hereingeschaut und gesagt, das Befinden des Patienten sei merklich gebessert. Dann entschuldigte er sich für die Verzögerung. »Ein Erdrutsch, quer über die Straße. Mußte ein bißchen aus dem Weg geräumt werden. Ich hätte mit so was rechnen müssen.«
    Freddies Augen weiteten sich. »Ein Erdrutsch? Ist die Straße denn nicht asphaltiert?«
    »Nein, bloß geschottert, aber grob. Eine Böschung ist durch den Regen abgerutscht.«
    »Und was haben Sie da gemacht?«
    Er lächelte gütig in ihr erschrockenes Gesicht. »Ach, wir haben immer Spaten und Axt auf diesen Fahrten mit dabei.« Dann verdüsterte sich seine Miene. »Unglücklicherweise hatte Mr. Standish sie ausgerechnet bei seiner Abfahrt aus der Stadt vergessen, und davon hat er dann auch tatsächlich den Schaden davongetragen. Ein schwerer Block quer über der Straße im Busch. Er hat ihn

Weitere Kostenlose Bücher