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Freddie 03 - Wann heiraten wir Freddie

Freddie 03 - Wann heiraten wir Freddie

Titel: Freddie 03 - Wann heiraten wir Freddie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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Zukunft; einem gerade von der Schule abgegangenen jungen Mädchen, und von Jock Baker höchstpersönlich, einem netten zuverlässigen Mann, der ihrem Vater offensichtlich tief ergeben war. Doch davon keineswegs zufriedengestellt, versuchte sie weiter zu sondieren.
    »Erzählen Sie mir doch etwas von Ihrer Tochter. Ist sie schon lange von der Schule ab? Wie heißt sie?« Freddie pflegte Fragen immer sehr unbekümmert zu stellen, und die Menschen nahmen es ihr auch nicht krumm, da sie ja offenbar aus echtem Interesse fragte.
    Jock Baker war nur allzu gerne bereit, über seine Tochter zu sprechen. »Sehen Sie, ich hab’ nur diese eine, und ihre Mutter starb, als sie noch ganz klein war. Ich hab’ sie wohl verzogen, aber Sie wissen ja, wie das so geht.«
    Freddie wußte es nicht, da sie zu keiner Zeit in ihrem Leben von irgend jemand verzogen worden war; sie murmelte indessen etwas vor sich hin, das nach Anteilnahme klang, und er fuhr fort: »Elizabeth — so heißt sie, aber sie wird immer nur Liz gerufen, paßt irgendwie besser zu ihr... wurde am letzten Geburtstag achtzehn und brannte darauf, die Schule endlich verlassen zu können, um sich um mich zu kümmern. Sie setzen sich nun mal solche Ideen in den Kopf.« Seine Stimme war voller Zärtlichkeit, und Freddie mußte denken, daß sich dieses Mädchen Elizabeth wirklich enorm glücklich preisen könne. Er schwelgte weiter in Erinnerungen: »Kam gewöhnlich in den Ferien nach Hause und fand es herrlich, so zu tun, als führe sie den Haushalt, und zu Pferd um die Schafherden herumzureiten. Ich hab’ niemals eine Haushälterin gehabt, so daß auch keiner da war, der sie hätte herumkommandieren können... Ich wollte ja, daß sie in der Stadt bleibt, irgendwas lernt, ein Leben führt, wie sie es heutzutage lieben. Aber nein. Sie sagte, sie würde heimkommen, und wenn ich sie satt hätte, könnte ich sie ja fortjagen und sie würde sich ihr Brot dann eben selbst verdienen. Sie satt haben — «
    Seine Stimme klang jetzt ganz vernarrt, und da es Jock offenbar selbst auffiel, nahm er einen Anlauf und riß sich zusammen. »Sie werden mich für einen alten Narren halten, und das bin ich wahrscheinlich auch. Es lohnt sich weiß Gott nicht, von ihr ein Aufhebens zu machen — sie ist ja bloß so ein kleines unscheinbares Dingelchen. Aber quicklebendig!« Und hier schien ihm die Puste endgültig auszugehen. Er wechselte deshalb rasch das Thema. »Wir sind jetzt auf der höchsten Spitze der Hügelkuppe. Fahren gleich hinunter ins Tal.«
    »Sind mir darum vielleicht die Ohren zugegangen? Wie aufregend. Ich hab’ das bisher nur einmal erlebt, und das war hoch oben in der Luft im Flugzeug. Wie hoch sind wir hier eigentlich?«
    »Auf zirka dreihundertsechzig Meter hier, aber die Farm liegt tiefer. Ich glaube, Mr. Standish schätzt sie so auf zweihundert... Das da drüben ist die Wardsche Farm, an der wir jetzt vorbeikommen.«
    Freddie hatte nur einen flüchtigen Eindruck von leeren Hürden, und in dem trüben Tageslicht, das jetzt durch die Wolken hindurchzusickern begann, entdeckte sie kleine grauweiße Wollknäuel und erkundigte sich: »Sind das seine Schafe, oder hat er Milchwirtschaft?«
    »Schafe. So hoch oben gibt’s nicht viele Milchfarmen, nur gerade so viele, daß wir einen Milchwagen haben, zum Glück. Der bringt uns unseren Kram von Smithville mit herauf, wenn nicht einer von uns sowieso hinunter muß... Jetzt kommen wir zu unserem Grenzzaun. Nur noch ein paar Meilen weiter. Sie werden froh sein, aus dem Wagen herauszukommen.«
    »Ein paar Meilen weiter. Was für ein langer Weg von der Grenzlinie.«
    »Wissen Sie, es sind dreitausend Morgen... Da drüben ist Wards Haus. Zu uns gehört nur die eine Seite der Straße.«
    Sie erkannte einen riesigen viereckigen Kasten, der sich im kalten Licht ziemlich grau ausnahm. Sie empfand es als Erleichterung, Nachbarn in der Nähe zu wissen. Vielleicht war dies die Farm, die der Familie Lorimer einmal gehört hatte, auf der Nick und Stephen aufgewachsen waren und wo Anna Maxwell Standish zum ersten Male begegnet war. Ja, sagte Jock , er glaube schon, das wäre der Name der Leute, denen die Farm vor dem Krieg gehört habe. »Aber der Vater starb, und der Sohn war draußen im Krieg, deshalb haben sie sie verkauft... Und da wären wir also«, damit schwenkte er sanft hinter einem Viehgatter ein.
    Zu Freddies Überraschung fuhren sie durch eine Allee junger englischer Bäume, die jetzt zwar noch kahl waren, aber doch schon im

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