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Freddie 03 - Wann heiraten wir Freddie

Freddie 03 - Wann heiraten wir Freddie

Titel: Freddie 03 - Wann heiraten wir Freddie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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rücksichtslos.«
    » Gräßlicher Mann«, sagte Liz rachsüchtig. »Er redete über den Krieg. Ich wette, der ist überhaupt nie in seine Nähe gekommen.«
    Ian indessen war gerecht. »Ist er tatsächlich und außerdem hat er in seiner Einheit einen erstaunlichen Ruf genossen. Als er heimkehrte, schien er sich jedoch an keinem festen Ort niederlassen zu können, und da schlitterte er dann schließlich von einem Verbrechen ins andere.«
    »Wie schrecklich«, sagte Freddie, und ihr weiches Herz schwamm in Rührung, so daß sie darüber sogar die Blasen an ihrer Ferse vergaß. »Wenn doch nur irgendeine nette Frau...« Sie verstummte plötzlich und kam sich reichlich albern vor.
    Ian schob Shales Vergangenheit beiseite.
    »Dann werde ich wohl mal in ein Farmhaus hineingehen müssen und telefonieren. Obwohl mir der Gedanke, um diese Zeit Leute aus dem Bett holen zu müssen, gar nicht behagt. Wann genau läuft der Zug ein? Wir wollen diese Frau doch nicht allzu lange warten lassen.«
    »Er kommt um drei an.«
    Er warf im Schein des Armaturenbretts einen Blick auf seine Uhr und erklärte: »Wir sind schon ein bißchen spät dran. Ich denke, ich riskier’ es ruhig und fahr’ bis zum Bahnhof durch und ruf’ dann vom Bahnwärterhaus aus an. Er ist ein anständiger Bursche, und eine halbe Stunde macht jetzt wohl auch nichts mehr aus. Shale ist längst über alle Berge, und der Himmel mag wissen, wann Mr. Standish seinen Wagen wiedersieht. Übrigens, welche Nummer hat er, Liz?«
    »Frag nicht so dumm, Ian. Du weißt doch, daß ich mir nicht mal unsere eigene Autonummer merken kann, wie um alle Welt sollte ich dann die von Max wissen? Wenn ich mir doch bloß deine gemerkt hätte, dann hätt’ ich deinen Wagen erkannt und gleich gewußt, daß da was faul war.«
    »In diesem Fall, fürchte ich, werd ’ ich wohl anrufen müssen, um deinen Vater zu fragen. Er schläft doch heute nacht drüben? Ich tu’s nicht gern. Es könnte Mr. Standish einen ordentlichen Schrecken einjagen.«
    Freddie kicherte. Soweit sie sich erinnern konnte, hatte sie ihren Vater noch kein einziges Mal über irgend etwas einen Schrecken bekommen sehen, nicht einmal, als sie versucht hatte, ihn mit Anna Lorimer zu verkuppeln. »Vater ist überhaupt nicht so«, sagte sie deshalb. »Materielle Dinge lassen ihn ganz kalt, und außerdem hält er sich für enorm hoch versichert. Entweder bekommt er diesen zurück oder er kauft sich einen neuen. Fest steht, daß er es wahrscheinlich für einen guten Witz halten wird, und dann hat er wenigstens was, worüber er sich totlachen kann.«
    »Jedenfalls kann ich ihm mitteilen, daß ihr heil und munter seid«, meinte Ian; aber Liz unterbrach ihn: »Ich glaube, er wird sogar über uns lachen. Er wird sich schon denken, daß uns nichts Ernsthaftes zustößt, aber er wird uns wie verrückt aufziehen, weil wir die Sache so verkorkst haben, besonders nachdem Paps sagte, wir sollten die Finger davon lassen.«
    Nach allem, was er von Max wußte, hielt Ian das zwar durchaus für möglich, billigen indessen konnte er es nicht. Noch immer stand ihm die Erinnerung an diese beiden trostlosen Gestalten, die da traurig winkend auf der nachtdunklen Straße warteten, deutlich vor Augen. Alles und jedes hätte ihnen zustoßen können, und davon waren ein sehr weiter Marsch und vollständige Erschöpfung noch das geringste. So sollten Väter nicht sein, dachte er und beschloß, seine Verpflichtungen, falls er je in diese glückliche Lage käme, weitaus ernster zu nehmen.
    Er holte aus der alten Karre das Äußerste heraus und fühlte sich leise schuldig, weil er die Polizei nicht sofort informierte. »Hoffentlich denkt Miss Warren nicht, wir hätten sie versetzt«, sagte er, als sie vor dem stillen Bahnhof anhielten, wo nicht die geringste Spur von einem Zug zu sehen war.
    Doch war von Miss Warren ebenfalls keine Spur zu entdecken. Der Beamte kam heraus und begrüßte sie überrascht. Nein, von einer Dame hatte er nichts gesehen; kein Reisender war aus dem Zug ausgestiegen. Die drei standen da und starrten sich entgeistert an. Schließlich stellte Freddie recht unzulänglich fest: »Sie ist nicht gekommen. Das Ganze für die Katz. Ich fand ja schon, daß Jonathan ziemlich skeptisch klang, als hätte er Angst, sie könnte uns versetzen.«
    »Schön, das hat sie, und folglich können wir uns wieder auf den Rückweg machen«, sagte Liz schlaff. »Was für eine Jammergestalt von einem Weibsbild. Sie hätte es uns wenigstens mitteilen

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