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Freddie 03 - Wann heiraten wir Freddie

Freddie 03 - Wann heiraten wir Freddie

Titel: Freddie 03 - Wann heiraten wir Freddie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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und die Schrullen eines Mehrsprechanschlusses. Die Nachricht von diesem Gaunerstück des Häftlings verbreitete sich wie ein Lauffeuer in und um ganz Smithville herum und kam bald schon dem Lokalreporter einer städtischen Zeitung zu Ohren. Er war hocherfreut, denn er hatte weiß Gott selten genug über etwas Interessantes Bericht zu erstatten. Er rief also Jock Baker an, der unglücklicherweise nicht da war. Noch viel unglücklicher traf es sich, daß der Anruf Liz aufweckte, die sich auffallend rasch von ihrem Erschöpfungszustand erholt hatte. Sie befand sich in einer gefühlvollen Stimmung und ließ einen temperamentvollen Bericht über die ganze Misere vom Stapel. Die Story war viel zu gut, um abgeschwächt zu werden.
    Und so kam es, daß Jonathan, der sich soeben zu seinem Abendessen niederlassen wollte und flüchtig das Lokalblatt durchblätterte, auf Schlagzeilen stieß, wie: »SHALE WIEDERHOLT SICH. ZWEI MÄDCHEN VERLASSEN IN TROSTLOSER GEGEND UM MITTERNACHT.« Er überflog den Artikel gleichgültig, zuckte dann plötzlich heftig zusammen und ließ Messer und Gabel mit lautem Geklirr fallen. »Miss Standish, Tochter eines hiesigen Viehhalters« (Maxwell würde über diese Beschreibung bestimmt schmunzeln) »und Miss Baker, Tochter des Verwalters dieses Anwesens, wurden in den frühen Morgenstunden von dem entsprungenen Strafgefangenen Shale , in dessen Polizeibericht unter anderem ein Gewaltverbrechen vermerkt ist, angegangen. Die vertrauensvollen Mädchen nahmen ihn in ihrem Wagen ein Stück mit und konnten zum Glück ohne körperlichen Schaden entkommen...«
    Liz freute sich, als sie die Zeitung las, Jonathan aber warf sie mit beachtlichem Ungestüm hin und schritt zum Telefon.
    Es war fast das gleiche, dachte Freddie schlapp, was Ian gesagt hatte.
    »Dachtet ihr denn gar nicht daran, wie gefährlich es ist, zu dieser nachtschlafenden Zeit einen Unbekannten im Wagen mitzunehmen? Freddie, wirst du denn nie vernünftig werden?«
    Der schlimmste Augenblick jedoch kam, als er fragte: »Aber wieso hast du mir von diesem Wahnsinnsvorhaben eigentlich nichts gesagt, als ich gestern abend mit dir telefonierte?«
    Die arme Freddie würgte jämmerlich, antwortete aber mit ihrer üblichen Wahrheitsliebe: »Weil ich dachte, du könntest was dagegen haben. Ach, Jonathan, wir hielten es doch für einen Jux.«
    »Jux?« Der Ausruf klang wie mit Dynamit geladen, doch dann riß sich Jonathan zusammen. Binnen kurzem würde er ja schon imstande sein, Freddie vor derartigem Jux zu bewahren. Deshalb sagte er sanft: »Laß nur, Liebling. Du bist nicht verletzt, und das ist die Hauptsache. Und was ist mit Miss Warren? Gefällt sie euch?«
    Auf diesen Moment hatte Freddie nur gewartet. »Sie ist nicht gekommen«, sagte sie. »Das Ganze war umsonst.«
    Eine Sekunde erschütterten Stillschweigens, und dann wiederholte Jonathan: »Ist nicht gekommen! Zum Teufel mit dem Weib! Und kein Sterbenswörtchen davon zu mir oder sonst einem... Na schön, dann werde ich eben noch mal von vorne anfangen müssen.«
    »Aber Jonathan, Vater sagt nein. Er sagt, er ist vollauf zufrieden mit Mrs. Wells, oder wenigstens wird er’s sein, wenn ich weg bin. Der Arzt schien die gleiche Ansicht zu vertreten, als er heute hier war, und es ist auch wirklich einfacher so, weil alles so schwierig ist mit diesem Nachtzug und Einbrechern hier herum, die Autos stehlen.«
    Es war zwar nicht sehr einleuchtend, aber Jonathan erwiderte nur kurz: »Soll das heißen, daß du länger dableiben willst?« Denn schließlich war das ja der springende Punkt.
    »Nein, nicht länger, als ich sowieso geblieben wäre, wenn deine Miss Warren gekommen wär’ und ich sie eingearbeitet hätte. Ich bin ja jetzt im Handumdrehen bei dir, Jonathan, sei also bitte, bitte nicht mehr böse.«
    Wie hätte er es danach noch übers Herz gebracht? Trotzdem erinnerte er sich, als er auflegte, empört daran, daß sie diese von Gott und aller Welt verlassene Pflegerin »Deine Miss Warren« genannt hatte.

10

    Am nächsten Tag hielt Standish mit Ian Kriegsrat. »Aber sie werden Ihren Wagen über kurz oder lang wiederhaben«, wandte Ian ein.
    »Das weiß ich. Zu unserer Polizei hab’ ich das größte Vertrauen. Aber inzwischen müssen wir irgend etwas anderes haben. Ich kann mich nicht von Jock oder Tom abhängig machen. Auf jeden Fall hab’ ich sowieso vorgehabt, ein nettes Kleinauto für Freddie zu kaufen.«
    »Ich verstehe. Schön also, morgen fahr’ ich zur Stadt und werd ’ mein

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