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Freddie Mercury : Ein intimer Einblick von dem Mann, der ihn am besten kannte. (German Edition)

Freddie Mercury : Ein intimer Einblick von dem Mann, der ihn am besten kannte. (German Edition)

Titel: Freddie Mercury : Ein intimer Einblick von dem Mann, der ihn am besten kannte. (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Evans
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bestimmten Leuten, auch wenn er wie jeder Komponist gelegentlich solche Anwandlungen hatte!
     
    Wir wohnten im Hotel Arabellahaus, einem deprimierenden Betonblock von einem Gebäude, von dessen Dach aus bereits unzählige Menschen — teils erfolgreich — versucht hatten, sich in den Tod zu stürzen, weil das Leben dort so trübe war. Wenn ich heute an diesen Ort zurückdenke, war es nicht gerade eine Gegend, die der Kreativität besonders förderlich gewesen wäre. Freddie hasste es, weil es dort ständig nach arabischer Küche roch. Die Gäste aus dem Nahen Osten hatten sich angewöhnt, auf tragbaren Öfen im Flur zu kochen, damit sie den Geruch nicht bei sich im Wohnbereich hatten. Was andere davon hielten, war ihnen offenbar völlig egal.
     
    Das Arabellahaus war allerdings günstig gelegen, da es im selben Wohnkomplex lag, in dem sich auch das Studio befand. Aber dennoch hielt sich Freddie schon bald so ungerne dort auf, dass er zu Winnie in dessen Wohnung zog, die mitten in der Münchener Altstadt lag, von wo aus man die ganzen Schwulenbars, die Freddie so mochte, mühelos zu Fuß erreichen konnte — einschließlich des Frisco und des New York.
     
    Es war das erste Mal, dass Freddie woanders als unter seinem eigenen Dach mit jemandem zusammenlebte, und er war glücklich mit Winnie, auch wenn er von mir erwartete, dass ich jeden Tag vorbeikam, um die Wäsche zu waschen und aufzuräumen. Er genoss es sehr, mit jemandem zusammenzuwohnen. Er war sich stets darüber im Klaren, dass er im Notfall immer noch das Hotel hatte oder bei Barbara unterkommen konnte, also fühlte er sich vollkommen sicher. Aber dennoch war es das einzige Mal in seinem Leben, dass er miterleben durfte, wie es sich anfühlt, ein relativ normales Leben mit einem anderen Mann zu führen.
     
    Er muss sich sicher gefühlt haben, denn während er bei Winnie wohnte, bekam ich zweimal einen Anruf von Barbara, die wiederum von Winnie angerufen worden war und mich bat, dort vorbeizuschauen, um Freddie zu helfen, der offenbar eine Art Anfall gehabt hatte.
     
    Anscheinend war er schlicht in Ohnmacht gefallen, hatte dann allerdings angefangen, stark zu zittern. Wir mussten ihn einfach festhalten, bis die Zuckungen aufhörten und er wieder zu Bewusstsein kam. Natürlich riefen wir jeweils einen Arzt und die Diagnose lautete auf eine Überdosis Alkohol und Drogen. Wie es für Freddie typisch war, tat er diese Vorfälle einfach ab, wenn wir ihn danach fragten und wissen wollten, wie es ihm ginge. Die Anfälle folgten keinem besonderen Muster, und Freddie schien sich keine Sorgen darüber zu machen. Er war mit seinem Leben zu diesem Zeitpunkt sehr, sehr zufrieden.
     
    Die Aufnahmen für
Mr. Bad Guy
schienen sich viel länger hinzuziehen als die für ein typisches Queen-Album, was vielleicht daran lag, dass der Input nur aus einer Richtung kam. Mag sein, dass es in der Tat konstruktiver und produktiver ist, wenn vier Leute daran beteiligt sind, selbst wenn es gleichzeitig auch für mehr Ablenkung sorgt. Manchmal bereiten eben zu viele Köche doch den perfekten Brei! Wenn alles an einer Person hängen bleibt, dann gibt es niemanden sonst, der auf Schwächen oder Fehler aufmerksam macht und Alternativen vorschlägt, und auch niemanden, der für falsche Entscheidungen die Verantwortung übernehmen könnte. Wenn Freddie allein arbeitete, dann musste das Ergebnis sogar noch besser als perfekt sein. Ich muss allerdings dazu sagen, dass sowohl Mack als auch Stefan Wissnet in ihrer Funktion als Produzent respektive Techniker zum Teil die Rolle der fehlenden Bandmitglieder übernahmen, was den hilfreichen kreativen Einfluss anging.
     
    Dass
Mr. Bad Guy
eindeutig weniger erfolgreich war als jedes Queen-Album, bekümmerte Freddie nicht weiter. Damit hatte er durchaus gerechnet.
     
    Er wusste: Wenn ein einzelnes Bandmitglied sich von einer bekannten Formation trennt, wird das Produkt, das am Ende dabei rauskommt, von der Öffentlichkeit nie so akzeptiert wie die Produkte der gesamten Band. Wer sich Freddies Album kaufte, war in erster Linie ein Freddie-Fan, und Freddie sah sich ohnehin eher lediglich als ein Viertel von Queen. Dass das Material klar in die DiscoRichtung ging, trug mit Sicherheit dazu bei, die härteren Rockfans unter den Anhängern von Queen zu vergraulen. Natürlich gibt es auch Ausnahmen von dieser Regel. Die bekanntesten dürften wohl Sting und Phil Collins sein.
     
    Während er wegen
Mr. Bad Guy
in München war, lernte Freddie eine

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