Freddie Mercury : Ein intimer Einblick von dem Mann, der ihn am besten kannte. (German Edition)
großer Teich, auf dem Schwäne schwammen.
Schließlich kamen wir zum eigentlichen Ziel unseres Besuches: Michaels Studio. Hier war alles topmodern. Nur. angesichts der Tatsache, dass Michael und Freddie die einzigen Leute im Studio waren, stand nur eine begrenzte Auswahl an Musikinstrumenten zur Verfügung. Freddie setzte sich natürlich ans Klavier, und in Ermangelung anderer Musiker spielte ich schließlich auf der Toilettentür!
Das ergab sich daraus, dass Michael an einem Stück weiterarbeiten wollte, dass er bereits im Hinterkopf hatte und aus dem schließlich
Victory
werden sollte. Da kein Schlagzeuger anwesend war — und im Übrigen auch kein Schlagzeug — und Michael den Sound des Drumcomputers nicht besonders mochte, kam er zu dem Schluss, dass das Geräusch, das dabei entstand, wenn man die Toilettentüre zuschlug, viel eher seinen Anforderungen entspräche. Also brachte ich fünf Minuten damit zu, die Tür im richtigen Rhythmus zuzuschlagen. Ich weiß auch ganz genau, dass irgendwo noch eine Aufnahme davon existiert, wie Freddie in Michael Jacksons Toilette pinkelt. Live! Als ich nicht mehr im Studio die Tür zuhauen musste, ging ich und sah mir mit Janet und Latoya Videofilme an. Um circa zwei Uhr nachmittags wurde bei einem Delikatessenladen vor Ort Essen bestellt, obwohl doch diese immense Küche zur Verfügung stand. Für Freddie und mich gab es Aufschnitt, während Michael Melone aß — ungefähr zehn verschiedene Sorten. Die Auswahl von Melonenarten in Amerika ist immer wieder wirklich köstlich.
An diesem Nachmittag arbeiteten die beiden an drei verschiedenen Stücken. Aus dem einen wurde wie schon gesagt
Victory.
Bei dem zweiten bin ich mir nicht mehr ganz sicher, aber ich glaube, es hieß
State Of Shock.
Das dritte war auf alle Fälle eine Aufnahme von Freddies Song
There Must Be More To Live Than This
, das er später auf
Mr. Bad Guy
veröffentlichte. Freddie spielte bei dieser Aufnahme lediglich Klavier, während Michael sang und sich dabei auch seinen eigenen Text ausdachte. Im Grunde fühlten die beiden einander einfach nur auf den Zahn, wenn ich das so sagen darf. An diesem Tag arbeiteten sie ungefähr fünf oder sechs Stunden, und wir verabschiedeten uns um etwa sechs Uhr abends. Freddie hatte auch so schon einen vollen Terminkalender, und sie beließen es bei einem „Lass uns demnächst weitermachen“.
Im Auto auf dem Weg nach Hause ließen wir das Ganze dann Revue passieren. Wer könnte es uns verdenken, wenn wir dabei ein bisschen lästerten?
Die Studio-Session und Michaels Arbeitseinstellung hatten Freddie durchaus beeindruckt, aber dessen Geschmack, was Häuser anging, ließ seines Erachtens durchaus zu wünschen übrig.
„So viel Geld und kein bisschen Geschmack. Meine Güte, was für eine Verschwendung!“
Das war also unser Tag in Encino.
Was unser gesellschaftliches Leben in L.A. betraf, so ging Freddie lieber in Bars als in Tanzclubs. Wir kamen weit herum, bis nach Silverfield, wo Freddie zum ersten Mal einen Mann erblickte, der scheinbar am ganzen Körper tätowiert war. Er war fasziniert davon und es dauerte eine Weile — genauer gesagt ein paar Wochen —, bis er herausgefunden hatte, wie weit die Tätowierungen genau gingen. Schließlich aber konnte er feststellen, dass sie tatsächlich den
ganzen
Körper bedeckten!
Er ging ins Spike, ins Eagle, ins Motherlode und all die üblichen Bars in Boystown — dem Teil von West Hollywood, der zwischen Dohenny und Santa Monica Boulevard liegt. Sonntags gingen wir zum Teetanz in Clubs wie das Probe oder das Revolver. In diese letzteren Läden zu gehen war schwieriger für Freddie, weil dort Musikvideos gezeigt wurden und früher oder später tauchte er in seiner ganzen Pracht auf der Leinwand auf und seine Anonymität war dahin.
Der göttliche Rotschopf Bryn Bridenthal war einer der wenigen Leute von einer Plattenfirma, mit denen Freddie zurecht kam. Er arbeitete bei Elektra Records, bei denen Queen damals noch waren, ehe sie zu Capitol wechselten. Freddies aktueller Freund hieß Vince und arbeitete hinter der Bar im The Eagle am Santa Monica Boulevard. Auch wenn die Bars in dieser Gegend nur einen Katzensprung voneinander entfernt waren, kam Vince mit einem Gerät daher, dem Freddie einfach nicht widerstehen konnte und das mindestens seine 750 ccm gehabt haben muss! Die Rede ist natürlich von einem Motorrad.
Zu einem Mann mit einem Motorrad konnte Freddie einfach nicht Nein
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