Freddie Mercury : Ein intimer Einblick von dem Mann, der ihn am besten kannte. (German Edition)
Plastikflasche mit einer gleichnamigen Waschlotion!
Wir haben uns königlich amüsiert!
Freddie liebte Hand- und Badetücher in jedweder Form: Je größer das Handtuch desto besser. In München fand er eine hervorragende Bezugsquelle. Barbara Valentin kannte natürlich die besten Läden, und Freddie ergatterte eine riesige Auswahl an gewaltigen Badetüchern mit exotischen Mustern. Sie waren beinahe so groß wie Bettlaken. Im selben Laden fand er auch einige wundervolle Decken, in die er sich einzuwickeln pflegte, wenn er vor dem Fernseher saß, statt sie als Bettdecken zu benutzen. Er benutzte sie selbst dann, wenn ihm gar nicht kalt war, weil sie ihm einfach so gut gefielen — ein flauschiges, handgemachtes Gewebe aus Angora mit Mustern aus Kreisen, Streifen und Dreiecken in kräftigen Grundfarben auf weißem Untergrund.
Ich denke oft, wenn er kein Musiker geworden wäre, dann hätte er sein Vermögen als Innenarchitekt gemacht. Er hatte ein fantastisches Auge für Struktur und Form, und ich glaube, das ist auch der Grund, warum er sich gelegentlich Immobilien gekauft hat wie zum Beispiel die Mews — einfach nur, damit er sie dekorieren konnte. Garden Lodge erwarb er Anfang der Achtziger, zu einer Zeit, als er sich fast gar nicht im Land aufhielt. Ich schätze, das war auch einer der Gründe, weshalb es so lange dauerte, bis es fertig war — weil er bei jeder einzelnen Phase des Ausbaus unbedingt dabei sein wollte.
Er engagierte Robin Moore-Ede als Innenarchitekten, auch wenn Robins Job eher darin bestand, Freddie zu sagen, was nicht machbar war, als dass er selbst irgendein konstruktives Design übernommen hätte. Das soll natürlich nicht heißen, dass Robin nicht auch viele originelle Einfälle hatte, die Freddie weiter ausarbeitete. Aber meistens sagte Freddie eher: „Ich will das, das, das und das.“, woraufhin Robin nachdachte und dann erklärte, welche dieser Vorstellungen durchführbar waren. Wenn man sich darauf einlässt, ist das eine gute Arbeitsweise. Natürlich machte Robin Freddie auch mit seinem Bauunternehmer bekannt: der Firma Tavener. Mr. Tavener war der Vater des zeitgenössischen Komponisten John Tavener, zu dessen Werken die Totenmesse für Lady Diana gehört. Zumindest wusste Mr. Tavener, worauf er sich im Hinblick auf das Temperament von Künstlern einließ, als er diesen Auftrag annahm, der sich als äußerst langwierig erweisen sollte.
In Freddies Schlafzimmer befand sich nicht nur sein Bett, das links von der Eingangstüre war, sondern auch eine Sitzgruppe auf der rechten Seite. Der Raum war eigentlich eher ein Boudoir wie das Zimmer aus
Der Rosenkavalier
, wo die Marschallin ihre Besucher empfängt. Er hatte ein ganzes Sortiment an Möbeln. Da gab es eine Chaiselounge aus der Zeit Eduards des VII., ein Fauteuil im Louis-XIV-Stil sowie ein modernes Zweisitzer-Sofa. Es war ein Ort, wo er sich wohlfühlen konnte und dennoch Freunde und Besucher empfangen, ohne dass irgendwelche Leute ein- und ausgingen. Es war ein Raum, in dem man Hof halten konnte. Zu der Zeit, als Freddie in Garden Lodge wohnte, legte er sich eine umfangreiche Sammlung von Louis-Icart-Drucken zu, und 22 davon zierten die Wände, die mit der selben cremefarbenen Moiréseide beschlagen waren, die auch bei sämtlichen Vorhängen und weichen Beschlägen verwendet worden war.
Das Kopfbrett des Bettes war in die Wand eingebaut und bestand aus denselben Hölzern wie die im Ankleideraum. Für die eine Seite des Bettes hatte er sich zwei Kommoden anfertigen lassen: große Truhen mit Schubladen, deren Furnier zum Mahagoni-Thema passten.
An der Wand standen anderthalb Meter hohe französische Vitrinen-Schränke, kurzbeinig und mit geschwungener Front, die aus der Mitte des 19. Jahrhunderts stammten und voll waren mit Porzellan, Kristall, Kunstobjekten, Lalique-Schachteln und japanischen Lack-Kästchen. Ich hatte oft den Eindruck, diese Kästchen wurden umso teurer, je kleiner sie waren.
An allen Stellen im Haus, wo sonst noch Teppich lag, war es eine Sonderanfertigung, die zu Freddies Cremefarben-Schema passte. Eine von Freddies Tagesdecken wird wohl jeder kennen, der das Video zu
Slightly Mad
gesehen hat. Sie bestand aus mehreren Tausend bunt gefärbten Straußenfedern. Freddie wollte für das Video „ … etwas farbenfrohes“ und fand genau das, was er suchte, während er bei sich im Bett lag. In seinem Bett war sie eigentlich auch nicht allzu lange in Gebrauch, denn die Katzen fanden
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