Freddie Mercury : Ein intimer Einblick von dem Mann, der ihn am besten kannte. (German Edition)
Intensität der Farben ändern.
Die verschwenderisch ausgestattete Suite betrat man über den Ankleideraum durch eine Tür in normaler Größe am oberen Absatz. Von außen hatte man keine Vorstellung von dem, was einen erwartete. Die Tür hätte auch einfach nur zu einem Wandschrank gehören können. War man erst einmal eingetreten und hatte die Tür hinter sich zugemacht, dann offenbarte sich einem im Ankleideraum eine Reihe von Mahagoni-Paneelen, von denen jedes eine Tür war — entweder zu einem Badezimmer, einer Kammer oder einem Schrank. In der Mitte des Raumes stand eine achteckige Ottomane, die mit cremefarbener Moiréseide bezogen war. Man konnte unmöglich sagen, welches der Paneele ins Schlafzimmer führte. Allerdings waren die beiden Paneele gegenüber der Eingangstür am größten, und wenn man sie zur Seite schob, wurde der Zugang zum Schlafzimmer freigelegt. Dieses Zimmer hatte einen Balkon, der direkt über dem Wohnzimmer lag, und von dort aus sah man auf den Rosengarten vor dem Haus und die mit Glyzinien bewachsene Pergola.
Vom Ankleideraum aus hatte Freddie zwei Badezimmer zur Verfügung, von denen er das kleinere am häufigsten benutzte. Es hatte die gleichen Holz-Paneele wie der Ankleideraum und war das einzige Zimmer im Haus, das kein Fenster nach draußen besaß. Freddie verwendete dafür auch einige japanische Fliesen, die er auf einer seiner zahlreichen Reisen nach Japan gefunden hatte. Sie wurden verstreut zwischen den übrigen Fliesen angebracht. Die Wände zierte eine wasserdichte Tapete in Salbeigrün.
Das zweite, größere Badezimmer lag direkt gegenüber und war in cremefarbenem Marmor gehalten. Hier befand sich der Jacuzzi — eingelassen in einen mit Säulen verzierten Alkoven, zu dem man über eine Stufe auf mittlerer Höhe gelangte. In diesem Badezimmer befanden sich auch eine von Freddies unseligen Duschen sowie zwei Handwaschbecken, die in eine spezielle Frisierplatte eingelassen waren. Messingarmaturen und – beschläge gaben dem ganzen den letzten Schliff. Armaturen aus Gold waren nicht unbedingt nach Freddies Geschmack. Die Dusche wäre eine prachtvolle Sache gewesen — wenn sie denn je funktioniert hätte. Sie war in eine Ecke des rechteckigen Raumes eingebaut. Die Seitenwände waren aus cremefarbenem Marmor, obwohl der Boden bizarrerweise aus einer Fiberglasplatte bestand. In der Mitte gab es einen Duschkopf aus Messing und außerdem noch drei Messingrohre, die senkrecht die Wände hoch verliefen und aus denen ebenfalls Wasser kam. Eine echte Gefühlssensation! Das Ganze war ziemlich heftig: „Vollgespritzt von Kopf bis Fuß!“
Wie der Rest des Hauses auch waren die Badezimmer vollgestopft mit Kunstobjekten, die Freddie im Lauf der Jahre rund um die Welt aufgelesen hatte. Stücke aus Japan, Stücke aus Frankreich, Stücke aus Deutschland und dazu Artefakte von Tiffany in New York und Souvenirs aus Südamerika. Überall verstreut fanden sich diverse Fläschchen mit Duftwasser, Eau de Toilette und Seifen. Armani for Men und Monsieur de Givenchy gehörten zu seinen Lieblingen, und in seinen letzten zwei oder drei Jahren benutzte er vorwiegend L’Eau Dynamisant von Clarins. Letzteres gefiel ihm von allen am besten.
Ein weiteres Parfüm, das in allen Badezimmern, die er rund um den Globus benutzte, seinen festen Platz hatte, war L’Interdit von Givenchy. Es war offenbar eigens für Audrey Hepburn kreiert worden, und Freddie liebte es von dem Moment an, als er es zum ersten Mal roch. Es spielte für ihn keine Rolle, dass es eigentlich für Frauen gedacht war. Er liebte diesen Duft einfach. Was Shampoos angeht, so benutzte er so ziemlich jedes, das im Supermarkt zu finden war. Gegen Ende fand er Gefallen an Johnson & Johnson Baby-Shampoo, das offenbar seine empfindliche Kopfhaut nicht reizte.
Er mochte die Seifen von Roger et Gallet, in allen möglichen Duft-Varianten, aber am Ende benutzte er für sich selbst dann doch meistens Simple und bewahrte seine Roger et Gallet eher zu Dekorationszwecken auf. Er liebte es, die Parfümabteilungen in Kaufhäusern aufzusuchen, und gelegentlich verließ er sie mit einem Korb voller Düfte, die er dann an Freunde verschenkte. In New York ging einmal sein garstiger Sinn für Humor mit ihm durch, und er kaufte bei Bloomingdales ein Fläschchen Joy von Patou als Geschenk für Tony King (der den Spitznamen „Joy“ trug) und außerdem für seinen Fotografen-Freund David Nutter (Spitzname: „Dawn“) eine
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