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FreeBook Die tote Unschuld - Soko Hamburg Bd 1

FreeBook Die tote Unschuld - Soko Hamburg Bd 1

Titel: FreeBook Die tote Unschuld - Soko Hamburg Bd 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Barkawitz
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...«
»Abgesehen von Anstiftung zum Mord«, meinte Heike trocken. »Ist er da drin?«
Sie deutete auf eine ledergepolsterte wuchtige Tür.
»Ja, aber ich kann wirklich nicht ...«
»Aber wir können!«
Kurzentschlossen stieß Heike die Tür auf. Ben folgte direkt hinter ihr in den Raum.
Das Chefzimmer war leer. Das erkannte Heike auf den ersten Blick. Es gab in dem gediegen eingerichteten Raum auch keine Versteckmöglichkeiten für einen erwachsenen Menschen.
Heikes suchender Blick schweifte umher. Auf einer Konsole stand ein kleiner japanischer Fernseher. Sie biss sich auf die Unterlippe. Offenbar hatte Evermann wirklich von Augustins Verhaftung Wind bekommen. Dieser verflixte TV-Reporter!
Die Hauptkommissarin wandte sich nun wieder an die Sekretärin. Ihre Stimme war eiskalt, als sie zu sprechen begann.
»Gegen Herrn Evermann wurde Haftbefehl im Rahmen einer Morduntersuchung erlassen. Ich muss Sie darauf aufmerksam machen, dass Sie mit einem Verfahren wegen Beihilfe rechnen können, falls Sie ihn zu decken versuchen. – War er heute in seinem Büro?«
»J... ja, ganz bestimmt!« Die coole Fassade der Sekretärin bröckelte. Sie wirkte eingeschüchtert.
»Ich habe seit ein paar Stunden nichts von ihm gehört. Aber das hat nichts zu sagen. Er arbeitet dann immer sehr intensiv.«
»Wie konnte Herr Evermann aus seinem Büro entkommen?«
»Da ist noch eine zweite Tür, direkt zum Nottreppenhaus! Ein Fluchtweg, falls es mal brennt und der Fahrstuhl und die andere Treppe in Flammen stehen.«
»Fluchtweg ist das richtig Wort«, zischte Heike. Nun bemerkte sie ebenfalls die schmale Tür. Sie fügte sich so in die mit Stofftapeten bespannten Wände, dass man sie leicht übersehen konnte.
Heike glaubte der Sekretärin. Ihre Menschenkenntnis sagte ihr, dass die Frau wirklich geglaubt hatte, ihr Chef würde noch in seinem Büro sitzen.
»Warum hat Herr Evermann einen Fernseher an seinem Arbeitsplatz, wenn er so fleißig ist, wie Sie sagen?«, fragte sie interessiert.
»Das ist kein Widerspruch! Herr Evermann schaut sich ausschließlich die Börsennachrichten an. Daraufhin kauft oder verkauft er Wertpapiere, wenn er es für notwendig hielt.«
Heike überlegte fieberhaft. Sie hatte das TV-Programm nicht komplett im Kopf. Aber eine Sendung mit Börsenneuigkeiten wurde unmittelbar nach den Lokalnachrichten ausgestrahlt. Daher konnte es sehr gut möglich sein, dass Evermann den Beitrag über die Verhaftung seines bezahlten Killers gesehen hatte ...
Heike gab der Sekretärin ihre Visitenkarte.
»Wenn Sie irgendetwas von Herrn Evermann hören oder sehen, melden Sie sich bei mir! Sie können mich Tag und Nacht erreichen. Wir werden Ihren Chef jetzt zur Fahndung ausschreiben.«
Heike und Ben verließen das Kontorhaus. Sie fuhren nach Blankenese. Zwar hatten sie keine Hoffnung, Evermann in seiner Villa anzutreffen. Aber sie mussten es wenigstens versuchen.
Der Butler mit dem Pokergesicht empfing sie. Heike hielt ihm gleich ihren Dienstausweis und den Haftbefehl unter die Nase.
»Ich bedaure, aber Herr Evermann ist noch nicht nach Hause zurückgekehrt.«
»Wann ist er heute aus dem Haus gegangen?«
»Gegen halb neun. Er beginnt seinen Arbeitstag Punkt neun Uhr im Kontor.«
»Um halb neun war Augustin noch auf freiem Fuß«, raunte Ben Heike zu. »Wahrscheinlich ist er wirklich erst ins Büro gefahren. Und dann hat er irgendwann mitgekriegt, dass unsere Kollegen den Kerl verhaftet haben.«
Heike wandte sich wieder an den Butler.
»Wir möchten mit Frau Evermann sprechen.«
»Frau Evermann ist unpässlich.«
»Das war sie auch schon, als ich das letzte Mal hier war«, stieß Heike hervor. »Es geht hier um Mord, mein Lieber!«
»Ich werde sehen, was ich tun kann.«
Fünf Minuten später wurden die beiden Kriminalbeamten von der Dame des Hauses empfangen. Margarethe Evermann war eine stattliche Frau Mitte fünfzig. Sie trug eine Seidenrobe über ihrem Nachtgewand.
»Die Nachricht vom Selbstmordversuch meines Jungen hat mich sehr mitgenommen«, sagte sie. Doch es klang so leidenschaftslos, als würde sie aus dem Telefonbuch vorlesen. »Ich bin ohnehin nicht ganz gesund.«
»Wissen Sie, wo Ihr Mann ist, Frau Evermann?«
»Vermutlich im Kontor, wie immer. Er ist sehr fleißig. Was sollte ich ohne ihn nur anfangen?«
Heike und Ben merkten schnell, dass diese Frau wirklich nichts von dem Verbrechen wusste. Sie verließen die Villa wieder.
*
    »Tablettenabhängig«, sagte Heike.
»Frau Evermann?«, hakte Ben nach. »Aber hallo! Die ist so

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