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FreeBook Die tote Unschuld - Soko Hamburg Bd 1

FreeBook Die tote Unschuld - Soko Hamburg Bd 1

Titel: FreeBook Die tote Unschuld - Soko Hamburg Bd 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Barkawitz
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Profi lässt sich mit der Waffe erwischen, mit der er auf drei Menschen geschossen hat. Das ist doch durch ballistische Untersuchungen nachweisbar, wie Ihnen zweifellos bekannt ist. Warum haben Sie den Ballermann nicht in die Elbe geworfen? Sind Sie krankhaft geizig?«
»Nein, bin ich nicht.« Augustins Blick schweifte fast Hilfe suchend zu Ben hinüber. Doch dessen Miene war genauso undurchdringlich wie die von Heike. »Es ist nur so ... Hamburg ist nicht meine Stadt. Ich habe hier keine guten Verbindungen. In Zürich oder Berlin könnte ich mir jederzeit eine neue Ausrüstung besorgen. Aber hier ... hier hakt es schon an einfachen falschen Ausweispapieren. Wenn ich die rechtzeitig bekommen hätte, würde ich jetzt nicht hier sitzen.«
»Sie sagen das so ruhig. Macht es Ihnen gar nichts aus, dass Sie sich wegen Ihrer Taten vor Gericht verantworten müssen?«
»Natürlich macht es mir etwas aus. Aber soll ich deshalb die ganze Zeit in den Teppich beißen vor Wut? Ich habe diesmal verloren. Das ist eben mein Risiko als ...«
»... als Vollblutprofi, wollten Sie wahrscheinlich sagen«, höhnte Heike. »Aber das Foto Ihres Opfers haben Sie auch in der Tasche behalten.«
»Das ist sozusagen meine Lebensversicherung gewesen. Ich hatte es ja persönlich von Marius Evermann bekommen. Wenn er Schwierigkeiten gemacht hätte ...«
»Wollten Sie ihn erpressen, Augustin?«
»Sagen wir: Ich wollte ihn davon überzeugen, mich nach Vereinbarung zu bezahlen. Morgen hatte ich vor, ihn noch einmal wegen einer zusätzlichen Summe zu treffen.«
»Also doch Erpressung?«
»Nennen Sie es, wie Sie wollen. Ich brauchte mehr Geld, um aus Hamburg zu verschwinden. Es war ganz im Sinne von Marius Evermann, dass ich die Stadt verlasse. Er erklärte sich bereit, sich morgen mit mir zu treffen.«
»Kommen wir noch einmal auf die Tat zurück«, sagte Heike. »Sie haben also die Leiche ins Gebüsch geschleift. Was haben Sie danach getan?«
»Ich bin zu Fuß zur U-Bahn-Station Alte Wöhr gegangen. Dort hatte ich einen Leihwagen geparkt. So konnte ich entweder mit der U-Bahn oder mit dem Auto fliehen, falls mir etwas verdächtig vorkam. Aber es ist mir niemand gefolgt. Meine Pistole samt Schalldämpfer habe ich direkt nach dem Schuss wieder in meinem Rucksack verstaut. Nachdem mir niemand gefolgt ist, bin ich zu meiner möblierten Wohnung an der Eiffestraße gefahren.«
Heike nickte. Auch wenn sie Lukas Augustin verabscheute, musste sie doch zugeben, dass er ziemlich clever war. Schlimmer noch – sie hätten ihn vielleicht niemals erwischt, wenn er nicht zufällig in den Einsatz gegen Eddie Behrens geraten wäre ...
»Ich denke, das reicht für den Moment«, sagte die Kriminalistin. Sie massierte ihre schmerzende Nackenmuskulatur.
»Wegen der übrigen Taten können wir das Verhör auch morgen fortsetzen. Die Anklage lautet einstweilen auf Mord, Mordversuch und Widerstand gegen die Staatsgewalt in mehreren Fällen. Sie werden jetzt zunächst in die Untersuchungshaft gebracht.«
Ben telefonierte, um den Verbrecher fortschaffen zu lassen. Nach einigen Minuten kamen zwei uniformierte Kollegen.
Lukas Augustin stand auf.
»Sie sind sehr charmant, Frau Hauptkommissarin. Schade, dass wir uns nicht unter anderen Umständen kennen gelernt haben.«
»Schafft mir den Kerl bitte aus den Augen, Freunde!«, sagte Heike zu den uniformierten Polizisten.
Augustin grinste zynisch. Gleich darauf schloss sich die Tür hinter ihm und seinen Begleitern.
»Ein Auftragskiller als Herzensbrecher«, stöhnte Heike. »Das hat mir gerade noch gefehlt. – Komm', Ben. Ich bin gespannt, was Dr. Magnussen zu unserem Ermittlungsstand zu sagen hat.«
Es dauerte noch eine Weile, bis der Kriminaloberrat Zeit für seine beiden Mitarbeiter fand. Doch dann begrüßte er sie mit überraschender Herzlichkeit.
»Frau Stein, Herr Wilken! Was für eine erfreuliche Wendung dieses so aussichtslos erscheinenden Falls. Ich bin wirklich heilfroh, dass unser Sondereinsatzkommando diesen Serienmörder ...«
Heike fiel ihrem Vorgesetzten ins Wort. Sie konnte einfach nicht anders.
»Entschuldigen Sie, Herr Dr. Magnussen. Aber Lukas Augustin ist kein Serienmörder. Er hat einen Mord begangen, und zwar im Auftrag von Marius Evermann!«
»Das ist nicht erwiesen ...«, begann der Kriminaloberrat. Doch Heike knallte ihm das Urlaubsfoto von Julia Sander auf den Tisch.
»Und was ist das hier, Dr. Magnussen? Seit wann haben verrückte Serienmörder Schnappschüsse von ihren zukünftigen Opfern in den Taschen?

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