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freeBook Kein Espresso fuer Commissario Luciani

Titel: freeBook Kein Espresso fuer Commissario Luciani Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudio Paglieri
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miteinander in dem riesigen Doppelbett,
     dann döste Marco Luciani noch ein bißchen, während Sofia Lanni ausgiebig badete und nochmals Kaffee bestellte. Gegen Mittag
     gingen sie wieder zum Wagen, und es war Sofia, die den Schlüssel wiederfand: Hinter einem der Hinterräder. »Offensichtlich
     haben wir ihn gestern, im Regen und in der Dunkelheit, nicht gesehen«, meinte sie. Der Kommissar wollte die Rechnung zahlen
     und nach Genua zurückkehren, die Detektivin meinte, sie würde noch ein paar Stunden im Hotel bleiben, sich an den Pool legen
     und die Frühlingssonne genießen. Marco Luciani hatte den Eindruck, daß sie vor allem allein sein wollte oder ihn allein lassen
     wollte, damit sie über die Ereignisse nachdenken konnten. Er überlegte lange, was er ihr zum Abschied sagen sollte, doch die
     Sätze klangen entweder blaß oder aufgesetzt, oder abgeschmackt. Am Ende küßte er sie auf die Wange und sagte: »Wir sprechen
     uns«, was unnatürlich und deplaciert wirkte.
    Er wollte gerade seine Kreditkarte wieder einstecken, als Sofia Lanni an die Rezeption gelaufen kam. Sie war in Badeschlappen
     und Bademantel, in der Hand hatte sie das Handy, dessen Mikrophon sie abdeckte. »Dein Büro«, sagte sie leise, »angeblich suchen
     sie dich schon seit Stunden. |223| Ob du zufällig bei mir seist, haben sie gefragt. Ich habe es nicht fertiggebracht zu lügen. Ich meinte, ich hätte dich in
     der Nähe gesehen und würde dich suchen gehen. Was soll ich denn jetzt sagen?«
    Marco Luciani schaute sie an. Das Mädchen sah schuldbewußt drein, und doch schimmerte eine gewisse Befriedigung durch, weil
     sie ihn in Verlegenheit gebracht hatte und nun jedermann wußte, daß er ihr an die Angel gegangen war. Denn
sie
war es gewesen, die das Ruder in der Hand gehalten hatte, von Anfang an, und sie würde entscheiden, wann und wo die Fahrt
     zu Ende war.
    »Gib schon her«, sagte der Kommissar ein wenig brüsk.
    Giampieris Stimme klang zögerlich, aber nicht nur, weil er Luciani über das Mädchen aufgespürt hatte.
    »Entschuldige Marco, ich habe dich überall gesucht und es schließlich auch auf diesem Weg probiert. Ich hoffe, ich störe nicht.«
    »Kein Problem. Ich bin mit der Detektivin … einige Details der Versicherungspolice durchgegangen, aber ich war unterwegs ins
     Büro.«
    »Hör mal. Es gibt wichtige Neuigkeiten. Wir haben Ferrettis Handy gefunden.«
    »Was? Und wo war es?«
    Giampieris Stimme wurde noch ein bißchen zaghafter: »Nun, also … klingt ein bißchen absurd, aber … Es war in seinem Auto,
     in der Hotelgarage.«
    »Was soll das denn heißen? Hatten wir das nicht durchsucht?«
    »Nun … streng genommen … ich glaube, daß es sich jemand angeschaut hatte, aber es gab ja eigentlich keinen Grund für eine
     besonders gründliche Durchsuchung. Heute morgen kam seine Frau, um das Auto abzuholen, und da hat sie es gefunden. Sie sagt,
     es sei im Handschuhfach gewesen, unter dem Fahrzeugschein und anderen Sachen.«
    |224| Marco Luciani entfuhr ein hysterisches Lachen. »Ich kann nicht glauben, was ich da höre. Ich glaub es einfach nicht. Ihr habt
     das Auto nicht durchsucht.«
    »Nein, hör mal. Das Problem ist nur, daß in der Hotelgarage kein Empfang war, sonst hätten wir es über das Signal längst geortet.
     Jedenfalls hatten wir überall nach dem Handy gesucht, auch im Hotelzimmer.«
    Marco Luciani hätte seinen Vize fast angebrüllt, er sei ein Kretin und noch größere Kretins seien die Leute von der Spurensicherung,
     weil sie per Satellit die Sachen suchten, die sie vor der Nase hatten. Aber er hielt sich zurück, denn er wollte bei Sofia
     Lanni keinen schlechten Eindruck hinterlassen. Er sagte nur: »Wenn das die Art ist, wie du ermittelst, wirst du wohl nicht
     so schnell meinen Posten übernehmen.«
    Giampieri am anderen Ende der Leitung stand der Atem still. Ein lautstarker Anschiß wäre weniger verletzend gewesen. »Soll
     ich auf dich warten, bevor ich den Speicherchip untersuche?« brachte er im Flüsterton heraus.
    »Ja, warte auf mich. Ich komme sofort. Aber ich weiß jetzt schon, daß das nichts bringt, wie immer.«
     
    Sie versammelten sich um das leblose Objekt, als hätten sie es mit einem jener mysteriösen archäologischen Fundstücke zu tun,
     die aus einer anderen Welt zu stammen scheinen: Medaillons mit Sternenkarten, Scheiben, die mit rätselhaften, unleserlichen
     Inschriften überzogen waren, Schlüssel aus unbekannter Materie, mit denen man die U-Boote von Atlantis

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