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freeBook Kein Espresso fuer Commissario Luciani

Titel: freeBook Kein Espresso fuer Commissario Luciani Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudio Paglieri
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Schiedsrichter bei Saggese nicht nur Mädchen, sondern auch noch anderen, nicht ganz legalen Stoff besorgt.
     
    Um sechs klingelte das Telefon, und Sofia Lannis Stimme strich seidig um sein Ohr.
    »Ich melde mich, damit du dich nicht mit der Frage quälst, ob du es tun sollst oder nicht.«
    »Ich wollte es gerade tun«, sagte er, »ohne Qual, in diesen Dingen handle ich aus dem Bauch heraus, ohne Kalkül.«
    Sie gab ein wenig überzeugt klingendes »Hmm« von sich. »Laut Handbuch für die junge Single-Frau sollte ich dir jetzt eine
     Verschnaufpause gönnen und mich nicht an dich hängen. Im Gegenteil, ich müßte mich rar und damit wahnsinnig begehrenswert
     machen. Aber wenn auch ich auf jedes Kalkül verzichten darf, dann muß ich gestehen, daß ich dich unheimlich gern sehen würde.
     Jetzt. Sofort.«
    Der Tonfall der letzten beiden Worte sorgte beim Kommissar für eine gewaltige Erektion. Er rief Giampieri über die Hausanlage
     an und sagte, er müsse einen Moment weg, im Notfall sei er über den Piepser zu erreichen.
    |228| Seine Gewissensbisse, daß er den Posten verlassen hatte, dauerten genau so lange wie der Weg in die Tiefgarage und die Autofahrt
     zu dem Apartment, das Sofia auf einem Hügel gemietet hatte. Man hatte von da oben einen faszinierenden Blick über die grauen
     Dächer von Innenstadt und Hafen. Kaum hatten sie sich geküßt, wußte der Kommissar definitiv Bescheid: Der mysteriöse Tod des
     Schiedsrichters interessierte ihn nicht mehr, oder besser gesagt: er interessierte ihn nur, weil er dadurch Sofia Lanni wiedersehen
     konnte, weil er mit ihr stunden- und tagelang Hypothesen spinnen und komplizierte Szenarien entwerfen durfte, in denen die
     Mächtigen Ränke schmiedeten und gesichtslose Killer dangen.
    Es war jetzt das Mysterium der Frau, das Mysterium ihrer mit einer außergewöhnlichen Sinnlichkeit gepaarten Schönheit, was
     ihn in Beschlag nahm. Dieses Mädchen konnte zugleich unschuldig wie ein Engel und schamlos wie eine Hure sein, eine Mischung,
     wie sie ihm noch nie untergekommen war und die ihn wie einen Schulbuben erregte. Er lag auf dem Bett und versuchte sich nur
     auf die Empfindungen des Augenblicks zu konzentrieren, während sie ihn liebte, wie es keine Frau je getan hatte, und ihre
     Zunge Schauder durch seinen ganzen Körper jagte.
    »Vorsichtig, gleich komme …«
    »Hmm.«
    »Nein, wirklich, ich halte es nicht …«
    »Hmm. Du brauchst es nicht auszuhalten. Du sollst es genießen. Genieße es jetzt. In meinem Mund.«
    Die Lust ging ihm durch Mark und Bein, es war, als ob man seinen Leib zerquetschte, um jeden Lebenssaft herauszupressen, während
     sich Sofias Fingernägel in sein Fleisch gruben. Er konnte nicht verhindern, daß ihm eine Art Urschrei entfuhr, aus rätselhaften
     Abgründen, vielleicht aus dem Schacht, in dem er sich vor Jahren eingebuddelt hatte. |229| Seine Beine zuckten, der Kitzel stieg bis über Schultern und Kopf, und endlich entlud er sich in ihr. Anfangs tat es fast
     weh, dann durchströmte ihn ein unendliches Glücksgefühl.
    Anschließend kam er sich wie ein dünnes leeres Häutchen vor, er wollte sich in ein finsteres Eck verkriechen, um zu schlafen,
     ohnmächtig zu werden. Sie legte ihr Gesicht auf seinen Bauch und ließ seinen Samen herausfließen, nicht, als ob sie sich davor
     ekelte, sondern fast wie eine Opfergabe, eine Spende an die heidnischen Götter.
    Er glaubte nicht, daß er es noch einmal schaffen würde. Dreimal an einem Tag, innerhalb weniger Stunden. Er spürte eine leichte
     Übelkeit und ein Pochen im Kopf und merkte, daß es für diesen Tag vorbei war. Er versuchte sie wegzuschieben, um sie nun seinerseits
     zu verwöhnen. Er gönnte sich eine Minute Erholung und dachte, daß er sich sofort danach, wirklich sofort danach, aufraffen
     würde, um ihr zu zeigen, daß er ihr genauso … Er nahm seinen ganzen Stolz zusammen und streckte mit einer gewaltigen Anstrengung
     den Arm aus, legte ihr die Hand auf die Hüfte. Sie nahm seine Hand in die ihre, schmiegte sich an ihn und flüsterte: »Schhhhh,
     laß uns ein wenig schlafen, bitte, ja?«

|230| Mittwoch
    Er kam sehr zeitig ins Polizeipräsidium, nachdem er in der Nacht praktisch kein Auge zugetan hatte. Er hatte der schlafenden
     Sofia Lanni noch einen Kuß auf die Schulter gedrückt und das Apartment im gleißenden Licht des Sonnenaufgangs verlassen. Er
     fuhr nach Hause und traf auf der Türschwelle den Nachbarn aus Sri Lanka, der unterwegs zur Arbeit war und mit einem

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