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freeBooks Thor - Die Asgard-Saga Roman

Titel: freeBooks Thor - Die Asgard-Saga Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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die Rechte zur Faust und bezahlte mit einem Schwall so plötzlicher Übelkeit dafür, dass er sich hastig abwandte, damit Urd es nicht auf seinem Gesicht las. Sein Blickfeld wurde kleiner, als Schatten aus allen Richtungen zugleich auf ihn zuzukriechen begannen. Seine Glieder schienen plötzlich Zentner zu wiegen und mit jedem Atemzug immer nur noch schwerer zu werden, als söge er Blei in die Lungen statt Luft, und alles, was er wollte, war, sich zu Boden sinken zu lassen und die Augen zu schließen, und sei es nur für eine einzige kostbare Sekunde.
    Aber er durfte der Müdigkeit nicht nachgeben. Wenn er jetzt zuließ, dass ihm sein Körper den Gehorsam verweigerte, dann war es nicht nur um ihn geschehen, sondern auch um Urd, ihre Kinder und seinen ungeborenen Sohn.
    Wenigstens in diesem unmittelbaren Moment drohte jedoch keine weitere Gefahr. Nur einer der vier Krieger war noch bei Bewusstsein, und der krümmte sich stöhnend am Boden und presste seinen gebrochenen Arm an den Leib.
    Mit zusammengebissenen Zähnen ging Thor an Urd und dem gestürzten Pferd vorbei, hob Mjöllnir auf und benutzte ihn, um das leidende Tier von seinen Qualen zu erlösen. Der Hammer vibrierte sacht in seiner Hand, als er ihn an den Gürtel zurückhängte, als wäre er befriedigt, Blut geschmeckt zu haben, aber längst nicht zufrieden.
    Lif kam auf ihn zugerannt. »Thor! Du musst sie töten! Sie haben uns gesehen, und –«
    Thor versetzte ihm eine Ohrfeige mit der Linken, die den Jungen rücklings gegen die Felswand taumeln ließ. Sofort schossen ihm die Tränen in die Augen, aber alles, was Thor in seinem Gesicht las, war schiere Fassungslosigkeit.
    »Wenn du noch einmal vom Töten sprichst, schlage ich dich nieder«, sagte er. »Und nicht mit der flachen Hand.«
    »Aber du –«, stammelte Lif.
    »Geh und such ihre Pferde!«, fuhr ihn Thor an. »Wir brauchen vier. Sofort! «
    Der Junge starrte ihn noch einen halben Atemzug lang aus aufgerissenen Augen an, stieß sich dann von der Felswand ab und verschwand wie der Blitz.
    Thor wich Urds Blick aus, als er an ihr vorbeiging und sich Bjorn und Sverig näherte. Der Jarl war der Einzige, der seine Waffe bisher nicht gezogen hatte, und Thor wusste auch, dass er das Schwert nicht ziehen würde; nicht aus Feigheit, sondern weil er ein kluger Mann war und wusste, dass der Kampf vorbei war. Thor empfand nichts als Dankbarkeit. Dennoch war er kein Dummkopf und wahrte einen respektvollen Abstand zu Bjorn, als er sich neben ihm in die Hocke sinken ließ.
    »Kommst du, um mich auch noch zu töten?«, fragte Bjorn.
    »Niemand wird getötet, wenn es nach mir geht«, antwortete Thor – was nicht ganz der Wahrheit entsprach, aber er nahm an, dass Bjorn wusste, was er meinte. Der Jarl schwieg.
    »Was ist mit ihm?« Thor deutete eine Kopfbewegung auf Sverig an. Bjorns Heerführer lag auf der Seite, und im ersten Moment hätte man meinen können, dass er schlief. Sein Atem ging langsam und gleichmäßig, und seine Haltung wirkte beinahe entspannt. Aber seine Augen waren halb geöffnet, und unter seinem Helm lief ein dünnes Rinnsal von Blut hervor.
    »Ich weiß es nicht«, antwortete Bjorn. »Sag du es mir.«
    Aber er hatte doch nur mit der bloßen Faust zugeschlagen, und der Helm, den Sverig trug, diente ganz gewiss nicht nur der Zierde!
    Bjorn deutete sein Schweigen falsch, sah ihn noch einen Moment lang durchdringend an und runzelte dann die Stirn, als sein Blick auf Thors Rechte fiel. Sie schmerzte noch immer, und zwischen seinen zur Faust geballten Fingern lief immer noch Blut hervor.
    »Ich habe dich gewarnt«, sagte Thor. »Es tut mir wirklich leid. Ich wollte das nicht.«
    Er hörte selbst, wie wenig überzeugend das klang, und Bjorn reagierte auch nur mit einem bitteren Lächeln darauf. »Der Junge hat recht, weißt du? Du solltest uns töten.«
    »Ja, wahrscheinlich«, antwortete Thor. »Aber was würde uns das nützen?« Er hob die unversehrte Linke, als Bjorn etwas sagen wollte. »Was geschehen ist, tut mir leid, bitte glaub mir. Ich gebe dir mein Wort, dass wir niemandem von eurem Tal und diesem geheimen Zugang erzählen werden. Aber wir müssen jetzt fort. Versucht nicht, uns zu finden.«
    Bjorn sagte nichts darauf, aber natürlich wussten sie beide, dass er sie nicht einfach gehen lassen konnte.
    So wie sie auch beide wussten, was dann geschehen würde.
    Thors Hand pochte. Seine Glieder wurden immer noch schwerer, und plötzlich war er müde, so unendlich müde. Das Gewicht des Hammers

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