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freeBooks Thor - Die Asgard-Saga Roman

Titel: freeBooks Thor - Die Asgard-Saga Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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schon seit dem ersten Tag nicht beantworten.«
    »Immerhin trägt er die Verantwortung für eine ganze Stadt«, wandte Thor ein. »Es ist seine Aufgabe, vorsichtig zu sein.«
    »Er ist verrückt!«, schnaubte Barend. »Er glaubt, sie wären schon hier und würden alles für den Angriff ihrer Verbündeten vorbereiten.«
    »Und wenn er damit recht hat?«, wandte Thor vorsichtig ein.
    »Er ist verrückt!«, beharrte Barend. »Das war er schon immer, aber der Tod seiner Frau hat ihm auch noch das letzte bisschen Verstand geraubt. Inzwischen glaubt er allen Ernstes, meine Männer und ich würden für dich spionieren.«
    »Der Tod seiner Frau?«, hakte Thor nach. »Was ist passiert?«
    »Das weiß ich nicht«, erwiderte Barend gereizt. »Er warnicht in der Laune für ein Schwätzchen, weißt du? Sie ist vor etlichen Wochen weggegangen und nicht wiedergekommen, das ist alles, was ich weiß. Aber ich glaube, dein Freund mit der Axt hat schlechte Neuigkeiten gebracht.«
    Thor starrte ihn an. »Weißt du, wie sie hieß?«
    »Siglind«, antwortete Barend. »Oder so ähnlich.«
    Thor konnte ein halblautes Seufzen nicht mehr ganz unterdrücken. Warum war er eigentlich noch überrascht?
    »Das ist alles, was ich dir sagen kann«, fuhr Barend fort. »Jetzt bist du dran. Mach mich los.«
    »Das wäre dumm«, sagte Thor noch einmal. »Aber ich habe einen Vorschlag für dich. Ich helfe dir, dein Schiff zurückzubekommnen und von hier zu verschwinden, und dafür nimmst du mich und ein paar weitere Passagiere mit.«
    »Ein paar?«
    »Vielleicht nur einen, vielleicht auch …« Fünf? Er konnte sich nicht vorstellen, dass Urd ihn begleitete, aber er sagte trotzdem: »Vier oder fünf. Wir werden sehen.«
    »Fünf Passagiere. Das ist eine Menge.« Barend machte ein nachdenkliches Gesicht. »Sie brauchen Lebensmittel und Wasser. Und das Schiff wird schwerer … aber wenn wir uns über den Preis einig werden …«
    »Du kannst auch hierbleiben«, meinte Thor.
    »… und deine Begleiter kräftig mitrudern …«
    »Fargas’ Gastfreundschaft scheint dir wirklich zu gefallen.«
    Barend grinste. »Du ruderst selbst mit?«
    »Mindestens für zwei«, versicherte Thor.
    »Ja, und wenn dein Freund mit der Axt hinter uns her ist, vermutlich sogar für drei«, grinste Barend. Aber dann wurde er auch sofort wieder ernst. »Und wie soll das gehen? Ich glaube dir ja gerne, dass du mich hier herausholen kannst, aber der Hafen wird bewacht. Und selbst wenn es uns gelingt, an Bord der Windsbraut zu kommen – du weißt, dass heute Morgen ein zweites Schiff eingelaufen ist? Sie werden uns verfolgen. Und die Windsbraut ist auf ihre alten Tage nicht mehr so schnell.«
    »Lass das meine Sorge sein«, antwortete Thor. »Du kennst Gundri?«
    »Die Tochter des Gastwirts?« Barends Grinsen nach zu urteilen kannte er sie besser, als er bisher angenommen hatte.
    »Sie bringt dir nachher zu essen, und wenn nicht sie, dann ihre Mutter«, sagte Thor. »Schick sie mit einer Nachricht zu deinen Männern. Sie sollen sich morgen Abend bereithalten.«
    »Wozu bereit?«
    »Das weiß ich selbst noch nicht genau«, gestand Thor. »Ich muss … noch ein paar Vorbereitungen treffen. Einige Dinge klären. Aber wir verschwinden morgen Abend, sobald die Sonne untergegangen ist.«
    Barend starrte ihn an, fuhr sich zum dritten Mal mit dem Handrücken über den Mund und betrachtete stirnrunzelnd das hellrote Blut, das auf seinen Knöcheln zurückgeblieben war. Schließlich warf er Thor einen weiteren schrägen Blick zu.
    »Warum nicht schon heute?«
    »Weil es morgen Abend Sturm geben wird«, antwortete Thor. »Einen schweren Sturm.«
    Zurück in dem unterirdischen Gewölbe, das er nun seit mehr als einer Woche bewohnte, stellte er fest, dass Gundri nicht nur seinen Wunsch erfüllt hatte, einige Eimer heißes Wasser bereitzustellen, um seine übel riechenden Kleider zu waschen, sondern darüber hinaus auch noch einen – wenn auch viel zu kleinen – Badezuber aufgetrieben hatte, sodass er sich auch den viel zu lange vermissten Luxus eines heißen Bades gönnen konnte.
    Während er mit angezogenen Knien in dem Wasser lag und zugleich immer wieder in eine halbwegs bequeme Lage zu rutschen versuchte, stellte er sich zum ersten Mal ernsthaft die Frage, wie er das Versprechen halten wollte, das er Barend so vorschnell gegeben hatte.
    Es war keineswegs so, als wäre er mit einem ausgeklügelten Plan zu Barend gegangen. Er hatte allenfalls die vage Idee gehabt, dem Kapitän der

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