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freeBooks Thor - Die Asgard-Saga Roman

Titel: freeBooks Thor - Die Asgard-Saga Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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schüttelte den Kopf. »Bjorn kann mich nicht mehr töten. Ich bin doch schon längst tot, Thor. Du hast mich umgebracht, im selben Moment, in dem du meiner Frau den Dolch ins Herz gestoßen hast.«
    Er verschwand und kam nur einen Moment später schon wieder zurück, einen bauchigen Krug in beiden Händen haltend, dessen Inhalt er schwungvoll über ihm ausgoss. Thor fuhr erschrocken zusammen, als ihm der durchdringende Ölgeruch in die Nase stieg, und versuchte nach ihm zu treten, aber Fargas wich ihm ohne Mühe aus, leerte den Krug aus sicherer Entfernung vollends über ihm aus und überzeugte sich mit kritischen Blicken davon, dass ihn das dünnflüssige Öl auch wirklich zur Gänze durchtränkt hatte.
    »Du hast doch hoffentlich keine Angst vor Feuer?«, erkundigte er sich höhnisch. »Aber nur keine Angst, noch tue ich dir nichts. Wir warten noch auf deine Frau. Ich werde sie vor dir töten, weißt du? Ich will, dass du siehst, wie sie stirbt. Nur für den Fall, dass du tatsächlich ein Gott bist, wie alle behaupten. Vielleicht begreifst du ja dann, wie wir dummen Sterblichen uns fühlen, wenn ein geliebter Mensch stirbt.«
    Thor zerrte noch einmal und mit noch mehr Kraft an der Kette, aber sie bewegte sich nicht. Ob er Angst hatte? Natürlich hatte er Angst!
    »Versuch es ruhig weiter«, sagte Fargas. Er streckte die Hand aus, und einer seiner Begleiter ließ zwei Feuersteine aneinanderklicken und entzündete eine Fackel, die er ihm reichte.
    »Nur für den Fall, dass es dir doch gelingen sollte.« Fargas wedelte fröhlich mit seiner Fackel und wandte sich fast im selben Atemzug und in herrischem Ton wieder an seine Begleiter. »Verdammt, seht nach, wo die anderen bleiben! Ich will dieses elende Weibsstück haben!«
    Einer der Männer drehte sich gehorsam um und verschwand in der Dunkelheit. Einen halben Atemzug später kam er zurückgetaumelt, fiel auf die Knie und kippte dann röchelnd auf die Seite. Blut sprudelte aus seiner durchschnittenen Kehle.
    »Warum so unfreundlich, Fargas?«, fragte Urd, während sie hinter ihm in den Hof hereintrat und die blutige Dolchklinge an ihrem Gewand abwischte. »Wenn du mit mir sprechen wolltest, dann hättest du es doch nur zu sagen brauchen. Ich wäre doch gekommen.«
    Fargas starrte aus aufgerissenen Augen erst sie, dann den Krieger an, der sich zu seinen Füßen krümmte und an seinem eigenen Blut ertrank und dann wieder sie, aber dann fing er sich wieder.
    »Packt sie!«, befahl er. »Tötet das Weibsstück! Sofort!«
    Unverzüglich zogen zwei seiner verbliebenen vier Begleiter ihre Waffen, traten auf Urd zu und prallten dann mitten in der Bewegung zurück, als sie erkannten, dass sie nicht allein gekommen war. Zwei weitere Gestalten schälten sich hinter ihr aus der Dunkelheit. Beide waren groß, trugen einfache schwarze Mäntel und golden schimmernde Masken unter ihren Kapuzen, die barbarischen Tiergesichtern nachempfunden waren.
    »Leg die Fackel weg«, sagte Urd ruhig. »Dann töte ich dich schnell.«
    Tatsächlich senkte der Jarl die Fackel; allerdings nur um eine Winzigkeit und auch nur für einen kleinen Moment. Dann gab es ein abfälliges Geräusch von sich und wiederholte mit der freien Hand seine befehlende Geste.
    »Packt sie! Ihr habt doch keine Angst vor ein paar verkleideten Weibern, oder?«
    Alles ging sehr schnell und mit einer so gnadenlosen, brutalen Effizienz, als wären auch diese Bewegungen nicht mehr als ein Tanz, den alle Beteiligten so lange und geduldig eingeübt hatten, bis er ganz von selbst ablief. Die Mäntel der beiden vermeintlichen Frauen flogen hoch und zur Seite, und plötzlich blitzten Schwerter in ihren Händen, die zu groß und viel zu kräftig für die von Frauen waren, und das Licht der Fackel brach sich auf sorgsam polierten Brustpanzern aus Metall, in das uralte Runen und Symbole graviert waren. Vielleicht fanden zwei vonFargas’ Männern noch die Zeit, zu begreifen, wie schrecklich falsch sie die Situation eingeschätzt hatten, doch die Schwerter der Einherjer fanden bereits zum zweiten Mal ihr Ziel, noch bevor die Körper ihrer enthaupteten Kameraden gänzlich zu Boden gesunken waren.
    Fargas ächzte. Seine Augen quollen vor Entsetzen ein Stückweit aus den Höhlen, und er stolperte zurück, bis ihn die Wand in seinem Rücken aufhielt.
    »Ihr wolltet mit mir sprechen, Jarl«, sagte Urd, als wäre gar nichts geschehen. »Nun, da bin ich. Also sprecht.«
    Fargas starrte sie nur weiter an, und seine Augen wurden noch

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