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freeBooks Thor - Die Asgard-Saga Roman

Titel: freeBooks Thor - Die Asgard-Saga Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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in seinen Hals, sodass er gezwungen war, den Kopf noch weiter in den Nacken zu legen. Er blinzelte, bis sich die roten Schleier vor seinen Augen weit genug lichteten, um ihn das Gesicht des Mannes erkennen zu lassen, der das Schwert an seine Kehle drückte.
    »Fargas.«
    »Immerhin scheinst du ein gutes Gedächtnis zu haben«, sagte der Jarl. »Vielleicht sollte ich mich ja geehrt fühlen, dass sich ein leibhaftiger Gott an den Namen eines Sterblichen erinnert, den er nur ein einziges Mal gesehen hat. Oder merkst du dir die Gesichter aller Männer, deren Frauen du umgebracht hast?«
    Thor sagte nichts dazu. Wozu auch? Vorsichtig, um sich nicht versehentlich selbst die Kehle aufzuschlitzen und Fargas am Ende noch den Spaß zu verderben, drehte er den Kopf und hielt nach Urd und den Zwillingen Ausschau. Genau wie er es befürchtet hatte, hatten Fargas’ Männer Elenia und ihren Bruder überwältigt – immerhin lebten sie noch –, aber Urd war nirgends zu sehen. Vielleicht war sie ja entkommen.
    »Nur keine Sorge,«, sagte Fargss. Sein Blick war ihm nicht entgangen. »Deine Hohepriesterin fangen wir auch noch.«
    »Lass wenigstens die Kinder gehen«, sagte Thor. »Sie haben nichts damit zu tun.«
    »Das hatte meine Frau auch nicht, Herr«, antwortete der Jarl böse. Aber dann nickte er und gab den Männern hinter ihm einen Wink. »Bringt sie weg. Wenn sie zu fliehen versuchen, tötet sie. Aber nur dann.«
    »Danke«, sagte Thor.
    Fargas trat rasch einen halben Schritt zurück und wedelte auffordernd mit dem Schwert. »Das ist vielleicht der große Unterschied zwischen Menschen und Göttern, Thor. Wir töten niemanden, der unschuldig ist.« Ein weiteres, aufforderndes Wedeln mit dem Schwert. »Die Schuldigen schon.«
    Thor wurde grob in die Höhe gezerrt, von jeweils zwei Männern, die einen seiner Arme hielten, und zusätzlich behindert durch das Netz, in das er sich mittlerweile hoffnungslos verstrickt hatte. Trotzdem erwog er einen halben Atemzug lang ernsthaft, Widerstand zu leisten, verwarf den Gedanken aber sofort wieder. Abgesehen von den Männern, die ihn hielten, waren da noch drei weitere, die mit ihren Speeren auf ihn zielten.
    »Wenn du mich töten willst, dann tu es«, sagte er, und ein zweiter, dumpfer Donnerschlag rollte über das Meer heran, lauter als der erste und deutlich näher.
    »So leicht mache ich es dir nicht«, antwortete Fargas. Seine Augen wurden schmal. »Keine Sorge, die wirst sterben und zu deinen Freunden nach Walhall heimkehren. Aber das willst du doch nicht allein, oder?«
    Er machte eine herrische Geste, und Thor wurde grob vorwärtsgestoßen. »Und bringt mir dieses verdammte Weibsstück!«, schrie er, an jemanden hinter ihm gewandt. »Aber lebendig! Krümmt ihr kein Haar!«
    Hastige Schritte entfernten sich – Thor glaubte nun auch weiter entfernt aufgeregte Rufe zu hören –, und ein weiterer Donnerschlag rollte über das Meer heran, und noch hinter dem Horizont wetterleuchtete der erste Blitz.
    »Mir scheint, deine göttlichen Freunde kommen, um dir zu helfen«, spottete Fargas. »Ich fürchte nur, dieses Mal kommen sie zu spät.«
    Thor spürte die Bewegung und spannte sich an, aber der Schlag war trotzdem so hart, dass er ihm nahezu das Bewusstsein raubte. Mehr von den Männern geschleift als aus eigener Kraft stolperte er los, registrierte schattenhafte Bewegungen und Stimmen rings um sich herum und wurde noch ein zweites Mal und womöglich noch härter geschlagen, als er den Fehler beging, den Kopf zu heben und seinen Bewachern damit zu zeigen, dass er schon wieder halbwegs bei Sinnen war. Schließlich wurde er in einen dunklen Hinterhof gezerrt und gegen eine Wand gestoßen. Metall klirrte, und ein doppelter eiserner Ring schloss sich um seine Handgelenke. Die daran befindliche Kette führte zu einem weiteren eisernen Reif im Boden und war so kurz, dass er sich gerade einmal in eine kniende Haltung erheben konnte.
    »Ich bitte um Verzeihung, Herr«, sagte Fargas böse. »Normalerweise binden wir die Schweine hier fest, aber ich bin ein wenig in Eile und muss improvisieren.«
    Ein weiterer, noch näherer und noch lauterer Donnerschlag ließ den Boden erzittern, und diesmal war der dazugehörige Blitz nahe genug, um als dünne weiße Linie den Himmel zu spalten.
    »Du weißt, dass Bjorn dich dafür toten wird«, sagte Thor. Zugleich zerrte er prüfend an der Kette, aber sie war fest genug, um selbst seinen titanischen Kräften zu widerstehen.
    »Bjorn?« Fargas

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