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freeBooks Thor - Die Asgard-Saga Roman

Titel: freeBooks Thor - Die Asgard-Saga Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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weiter, um die Stadt zu verlassen. Ein Schatten glitt über ihnen am Himmel dahin und folgte den beiden Reitern. Von dem zweiten Raben war keine Spur zu sehen.
    Nach einer Weile war plötzlich einer der beiden goldenenKrieger neben Urd, wie ein Geist, der scheinbar aus dem Nichts aufgetaucht war, und wechselte ein paar halblaute Worte mit ihr. Urd reagierte mit einem genauso knappen wie wortlosen Nicken, woraufhin er auf dieselbe unheimliche Weise wieder verschwand.
    »Wie machen sie das?«, fragte Thor. Von dem zweiten Einherjer war nichts zu sehen, aber er konnte seine Nähe spüren.
    »Genau so wie du es könntest, wenn du es nur wolltest«, antwortete Urd leise. »Sei still. Sie suchen uns, Thor.«
    »Wer?«
    »Ich würde sagen, so ziemlich alle«, gab sie flüsternd zurück. »Bjorn lässt jedes Haus in der Stadt durchsuchen. Ich fürchte, sie haben gemerkt, dass wir weg sind.«
    »Und Fargas und die anderen gefunden?«
    Urd nickte. »Vermutlich. Tut es dir leid um sie? Sie wollten dich verbrennen.«
    »Was ist mit Lifthrasil und dem Mädchen?«, fragte er, ohne auf ihre Worte einzugehen.
    »Noch hat man sie nicht gefunden, wie es scheint«, antwortete Urd. »Wenn Gundri klug ist, dann hat sie das Boot genommen und ist damit weggefahren. Wir haben für diesen Fall einen Treffpunkt ausgemacht.«
    »Und wenn sie Bjorn in die Hände fällt?«
    »Er wird ihr nichts tun. Bjorn würde niemals einem Kind etwas zuleide tun. Ich glaube, nicht einmal Sverig würde das.«
    Thor überlegte. »Du hast recht«, sagte er dann. »Bjorn würde niemals einem Kind etwas antun. Und den Zwillingen schon gar nicht. Du weißt, dass sie beinahe wie eigene Kinder für ihn sind. Lass uns gehen. Später kommen wir dann zurück und holen sie.«
    Urd sah ihn ebenso vorwurfsvoll wie durchdringend an, schien aber wirklich einen Moment lang über seinen Vorschlag nachzudenken. Schließlich antwortete sie mit einer Bewegung, die irgendwo zwischen einem Kopfschütteln und einem Schulterzucken angesiedelt war: »Das ist zu riskant. Wahrscheinlich hast du recht, was Bjorn angeht, aber ich bezweifle, dass dasauch auf die Leute von Oesengard zutrifft. Niemand weiß, was sie ihnen antun, wenn sie hören, was ihrem Jarl zugestoßen ist. Außerdem will ich Bjorn kein Druckmittel gegen uns in die Hand geben.« Als sie sah, dass er auffahren wollte, machte sie rasch eine unwillige Handbewegung. »Warte hier. Eines gibt es noch, was ich tun kann. Ich bin nicht sicher, ob es Erfolg hat, aber …«
    Ohne seine Reaktion abzuwarten, drehte sie sich herum und verschwand in den Schatten. Thor blieb zu gleichen Teilen verärgert wie verwirrt zurück. Sein erster Impuls war, ihr nachzueilen, aber dann ging ihm auf, dass er den richtigen Moment längst verpasst hatte und sie wahrscheinlich gar nicht mehr finden würde, so lautlos und geschickt, wie Urd sich zu bewegen vermochte. Also fasste er sich in Geduld. Wenigstens für eine Weile.
    Eine sehr kurze Weile, auch wenn sie ihm wie eine schiere Ewigkeit vorkam. Vermutlich war die Erklärung so simpel wie naheliegend. Urd war auf dem Weg hierher in mehr als einem Haus verschwunden, wahrscheinlich um mit einer ihrer Schwestern zu sprechen, die neben ihrem ahnungslosen Ehemann schlief. Was versprach sie sich von dieser weiteren Verzögerung, die sie nur wertvolle Zeit kostete?
    Schließlich machte er sich doch auf die Suche, indem er einfach in dieselbe Richtung ging wie sie. Schon nach wenigen Schritten erreichte er eine Abzweigung, blieb unschlüssig stehen und spürte eine Bewegung hinter sich. Ein verirrter Lichtstrahl brach sich verräterisch auf mattem Gold, als er herumfuhr.
    »Urd«, sagte er knapp. »Wo ist sie?«
    Der goldene Krieger antwortete nicht, aber sein Schweigen war Antwort genug.
    »Bring mich zu ihr!«
    Das Gesicht des Einherjers blieb hinter Schatten und mattem Gold verborgen, aber Thor konnte seine Unsicherheit spüren.
    »Sofort!«
    Seine Stimme war nicht einmal wirklich lauter und allenfallseine Spur schärfer; dennoch fuhr der Krieger wie unter einem Hieb zusammen und hatte es mit einem Mal sehr eilig, ihn mit einer hastigen Bewegung in die Richtung zurückzuwinken, aus der er gerade gekommen war.
    Thor verlor schon nach wenigen Schritten vollends die Orientierung, und es dauerte nicht lange, bis er ernstlich zu argwöhnen begann, dass der Mann ihn absichtlich in die Irre führte. Dann jedoch traten sie in einen weiteren der schmalen Hinterhöfe hinein, wie sie typisch für diese Stadt

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