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freeBooks Thor - Die Asgard-Saga Roman

Titel: freeBooks Thor - Die Asgard-Saga Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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eher wie ein Kinderspielzeug aussah. Thor setzte zu einer entsprechenden Antwort an, beließ es aber dann stattdessen nur bei einem Schulterzucken. Gundri war ein tapferes Mädchen, und wenn nicht noch ein Wunder geschah oder es ihm gelang, diesen Wahnsinn irgendwie zu beenden, dann würde sie sowieso sterben … warum ihr nicht noch ein paar Augenblicke Hoffnung schenken?
    Stattdessen fragte er: »Kannst du schwimmen?«
    »Nicht gut.«
    »Versuch es trotzdem«, sagte er. »Wahrscheinlich wirst du in dem kalten Wasser ertrinken, aber vielleicht sind die Schiffe ja rechtzeitig da.« Ohne auf ihre Antwort zu warten, nahm er Mjöllnir in beide Hände und trat Bjorn und seinen Begleitern entgegen. Zwei der verbliebenen Einherjer schlossen sich ihm wortlos an.
    »Worauf wartet ihr?«, fragte er. Seine Hände schlossen sich fester um den schweren eisernen Stiel, und er konnte das Flüstern des Hammers tief in seiner Seele hören. Mjöllnir kam ihm schwerer vor, als er sein sollte, als könne er das Gewicht der zahllosen Leben spüren, die er in dieser Nacht genommen hatte. »Bringt es zu Ende.«
    Bjorn löste die Hand vom Zügel, wie um nach seinem Schwert zu greifen, hob den Arm dann jedoch weiter und entfernte das dünne Kettengeflecht vor seinem Gesicht. Sein Gesicht sah traurig aus und unendlich müde.
    »Ich will das nicht, Thor«, sagte er. »Nicht einer von meinen Männern will dieses sinnlose Blutvergießen fortsetzen. Schick sie weg, und niemand muss mehr sterben.«
    »Die Flotte?«
    Bjorn nickte, und Thor versuchte verächtlich zu lachen, aber er hörte selbst, wie kläglich er dabei scheiterte. »Und sonst nichts?«
    »Dich, deine Frau und deine Tochter«, antwortete Bjorn. »Du hast mein Wort, dass dem Kind nichts geschieht.«
    »Dein Wort«, wiederholte Thor bitter. »So wie ich auch dein Wort hatte, dass meinen beiden anderen Kindern nichts geschieht?«
    »Wir haben deine Tochter nicht getötet, Thor«, sagte Bjorn. »Und deinen Sohn auch nicht.«
    »Nein, natürlich nicht!«, sagte Thor bitter. »Du nicht. Nur Menschen des tapferen aufrechten Volkes, für das du kämpfst! Sag mir, worum geht es in diesem Krieg? Um die Freiheit deines Volkes, unschuldige Kinder zu ermorden?«
    Er sah, dass Sverig etwas sagen wollte, doch Bjorn brachte ihn mit einer raschen Geste zum Schweigen.
    »Ich weiß, dass du Zeit zu gewinnen versuchst, Thor«, sagte er. »Auf unserer Seite kämpfen keine magischen Raben und keine Wölfe, die uns ihre Geheimnisse zuflüstern, aber wir wissen trotzdem, wie nahe eure Flotte ist. Die Schiffe werden bald hier sein. Aber das wird nichts mehr ändern, glaub mir. Sie werden eine Stadt ohne Leben vorfinden, Thor, und eine Stadt, die wir in Brand setzen, bevor wir uns ihnen zum letzten Kampf stellen. Willst du das?«
    »Obwohl du weißt, dass sie euch alle töten werden?«, fragte Thor. Mjöllnir zitterte in seinen Händen, als könne er es nicht mehr abwarten, loszuspringen und weitere Seelen zu verschlingen.
    »Glaubst du, ich könnte noch leben, wenn ich ein solches Gemetzel befehlen müsste?«, fragte Bjorn leise. »Aber ich kann euch nicht gewinnen lassen. Ihr könnt abziehen oder eine verbrannte Stadt erobern, deren Menschen sich bis auf den letzten Blutstropfen verteidigt und den Tod der Sklaverei vorgezogen haben.«
    »Weil du hoffst, dass sich dann das ganze Land gegen uns erhebt.«
    »Eine andere Wahl bleibt mir nicht«, antwortete Bjorn. »Ich bin bereit, dieses Opfer zu bringen. Sverig ist bereit dazu und jeder einzelne meiner Männer auch. Die Frage ist: Willst du wirklich all dieses Blut an deinen Händen?«
    Ja! , schrie Mjöllnir in seiner Seele. Ja! Und mehr, so viel mehr!
    Thor schwieg, und als wäre ihm das Antwort genug, ließ Bjorn den Schild sinken und befestigte ihn an seinem Sattelgurt, bevor er mit einer unendlich müden Bewegung vom Pferd stieg. »Lass mich dir noch eine Sache zeigen, bevor wir mit dem Töten beginnen. Komm mit, Thor. Um unserer alten Freundschaft willen.«

28. Kapitel
    S ein Gefühl hatte ihn getrogen. Die Flotte war nahe, aber nicht einmal annähernd so nahe, wie er geglaubt hatte. Gut eine Stunde verging, in der sich die Schatten jenseits der Hafeneinfahrt weiter zusammenballten, und dann noch einmal eine nicht geraume Weile, in der er schweigend am Kai stand und darauf wartete, dass Barend an Bord der Windsbraut endlich auf sein Winken reagierte und die überladene Knorr wieder zurückbrachte. Schließlich tat er es, aber das Schiff war entweder

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