Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

freeBooks Thor - Die Asgard-Saga Roman

Titel: freeBooks Thor - Die Asgard-Saga Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
Vom Netzwerk:
sich der Blick entweder in grauem Dunst und glitzernder Kälte oder wurde schließlich doch von einer steinernen Barriere gebremst, wo der Fels in jähem Winkel abknickte und später mit dem Himmel verschmolz.
    »Und es gibt sicher keinen Weg über die Berge?«, wandte er sich schließlich an Bjorn.
    Bjorn schüttelte heftig den Kopf. »Ich weiß, es hat mitunter den Anschein. Aber es gibt keinen. Schon viele haben es versucht, aber keiner hat je einen Weg über diese Wand gefunden. So mancher, der danach gesucht hat, ist nie wieder zurückgekommen.«
    »Es gibt Ungeheuer in diesen Bergen«, sagte der Mann hinter ihm.
    Thor warf einen Blick über die Schulter. »Hast du sie gesehen?«
    »Niemand, der sie je zu Gesicht bekommen hätte, hat diese Begegnung überlebt, um davon zu berichten«, behauptete der Krieger.
    Immerhin gelang es Thor, nicht laut zu lachen. Er sparte sich sogar die Frage, woher der Mann denn dann eigentlich wissen wollte, dass es diese Ungeheuer gab.
    Aber auch in Bjorns Augen blitzte es amüsiert auf. »Vielleicht sind die Berge selbst das Ungeheuer«, sagte er. »Aber Wächter gibt es durchaus. Dort.« Er deutete nach links. Ein Schemen erhob sich unweit der Felswand, noch zu weit entfernt, um wirklich erkennbar zu sein, aber eindeutig künstlichen Ursprungs. Ein Bauwerk, doch es ließ sich von hier aus nicht erkennen, welcher Art es war oder zu welchem Zweck es errichtet sein mochte.
    Auch beim Näherkommen gab der Bau Rätsel auf. Es war ein massiv gemauerter Turm, dessen Spitze abgebrochen zu seinschien, sodass man nicht mehr sagen konnte, wie hoch er einmal gewesen sein mochte. Die Bauweise erschien Thor sonderbar archaisch und fremd, schien aber zugleich auch irgendetwas tief in ihm zu berühren. Auf der dem Wind zugewandten Seite des Turmes hatte sich eine gut doppelt mannshohe Schneewehe gebildet, auf der anderen lehnte sich ein niedriges, mit dünnen Schieferplatten gedecktes Haus mit einem gemauerten Schornstein an, das offensichtlich erst sehr viel später angebaut worden war.
    »Ein Wachtturm«, beantwortete Bjorn seine Frage, noch bevor er sie überhaupt aussprechen konnte. »Es gibt eine ganze Reihe davon. Sie sind nicht immer besetzt, aber dieser hier schon.«
    »Obwohl ihr hinter eurer … Göttermauer doch so sicher seid?«
    »Das bedeutet nicht, dass wir leichtsinnig wären oder gar dumm«, antwortete Bjorn.
    »Wer hat diesen Turm gebaut?«, fragte Thor.
    Er ahnte, dass er keine richtige Antwort bekommen würde, und er behielt recht.
    »Niemand weiß das. Die Türme waren schon da, als die ersten Menschen hierherkamen und sich im Tal von Midgard ansiedelten.«
    »Es gibt mehrere davon?«
    Bjorns Rechte wies in die Ferne, wo die schneebedeckte Ebene mit dem fast gleichfarbenen Himmel verschmolz. »Ein halbes Dutzend. Mindestens. Sie sind alle verfallen, und sie müssen Hunderte von Jahren alt sein.« Er nahm endlich die Hand herunter und deutete ein Schulterzucken an, um auf diese Weise zum Ausdruck zu bringen, wie wenig ihn dieses Thema im Moment interessierte. »Aber deshalb sind wir nicht hier.«
    Was für eine Überraschung , dachte Thor. Er blickte nur fragend.
    »Dort hinten!« Bjorn musste die Stimme heben, um sich gegen das Heulen des Windes verständlich zu machen, das plötzlich lauter geworden zu sein schien, und Thors tränende Augenhatten Mühe, etwas in der Richtung auszumachen, in die sein ausgestreckter Arm wies. Erst nach einer Weile und als er sich anstrengte, gewahrte er einen Schatten, der sich wie ein rauchiger Faden an der vereisten Felswand nicht weit hinter der Turmruine in die Höhe zog und in dem niemals endenden weißen Staubsturm über ihren Köpfen verschwand.
    »Der Kamin?«
    »Bei besserem Wetter ist er auch besser zu sehen«, bestätigte Bjorn.
    »Und du hast einen Mann in diesem Turm postiert, um ihn im Auge zu behalten?«
    »Zwei«, antwortete Sverig an Bjorns Stelle, während er sein Pferd neben sie lenkte und anhielt. »Sie sind beide verschwunden. Ebenso wie ihre Pferde und all ihr Gepäck.«
    »Vielleicht sind sie einfach abgehauen?«, fragte Thor. Wie dumm diese Idee war, begriff er schon, bevor er die Worte überhaupt ausgesprochen hatte.
    »Weil es ja hier so einladend ist«, sagte Sverig spöttisch. »Und das Wetter so gut, nicht wahr?«
    Bjorn tat so, als hätte er seine Worte und Sverigs Antwort darauf gar nicht gehört. »Wir hatten Hunde bei uns«, sagte er. »Sie sind gut abgerichtet und finden jeden Toten, selbst unter hohem

Weitere Kostenlose Bücher