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Freibeuter der Leidenschaft

Freibeuter der Leidenschaft

Titel: Freibeuter der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joyce Brenda
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Bewegung setzen, damit Amandas Rückkehr zu Dulcea ein Erfolg wurde, nur bedurfte es dazu etwas Kooperation von ihrer Seite.
    „Schmeckt Ihnen die soupe du poisson ?“, fragte er beiläufig.
    Sie legte den Löffel hin und lächelte ihn an. „Sehr.“
    „Wir sind gut vorangekommen. Ich schätze, dass wir ein Drittel der Strecke nach England zurückgelegt haben.“
    Ihre Zügen wirkten plötzlich angespannt, und ihre Lider zuckten.
    „Sie müssen aufgeregt sein, Amanda, sehr aufgeregt.“
    Sie starrte auf ihren Teller. „Ja.“
    Er betrachtete ihren gesenkten Kopf und versuchte herauszufinden, wie er sie wohl dazu bringen konnte, ihre Furcht zu gestehen. Dann erst könnte er einen Schnellkurs in guten Manieren vorschlagen. Eine andere Wahl gab es nicht, nicht, wenn die Begegnung mit Dulcea Belford ein Erfolg werden sollte. Aber plötzlich sah sie auf. „Werden Sie mich am Londoner Hafen einfach absetzen?“
    Es war jetzt so einfach, ihre Angst zu erkennen. „Natürlich nicht. Ich werde Sie nach Belford House begleiten.“
    „Und dort werden Sie mich zurücklassen, nicht wahr?“
    Behutsam wog er seine Worte ab. „Ich möchte Ihnen gern helfen, einen guten Eindruck zu machen, Amanda. Wir müssen ein passendes Kleid für Sie finden. Sobald wir angelegt haben, werde ich eine Schneiderin nach Harmon House bestellen. Wenn Sie über eine angemessene Garderobe verfügen, werde ich Sie nach Belford House begleiten.“
    Sie sah ihn an. „Harmon House? Wo Ihr Vater mit seiner Frau wohnt, der Countess?“
    „Ich wohne in Harmon House, wenn ich in der Stadt bin. Ich habe keine Ahnung, wer dort sein wird, wenn wir ankommen. Vielleicht ist die gesamte Familie anwesend, vielleicht aber auch niemand.“
    Zwei rosa Flecken erschienen auf ihren Wangen, sodass sie geradezu fiebrig wirkte.
    „Ich sehe, dass Sie sich ein wenig fürchten. Meine Familie wird Sie begeistert begrüßen. Und sollten Sie es wünschen, werde ich bei Ihnen bleiben, wenn Sie Ihrer Mutter gegenübertreten.“
    Sie verschränkte die Arme. „Aber dann werden Sie gehen. Ich meine, sie wird mir ein Zimmer geben. Ich werde den Rest meines Lebens in Belford House verbringen.“
    Er seufzte und fühlte sich entsetzlich. „Sie sind jung, und sie ist Ihre Mutter. Natürlich wird sie Sie aufnehmen wollen, und das sollte sie auch. Aber wenn Sie volljährig sind, werden Sie tun können, was Sie wollen – so Sie über die entsprechenden Mittel verfügen.“ Und er musste wieder an das denken, was Carre für seine Tochter wollte. Er konnte dem Mann keinen richtigen Vorwurf machen. Amanda war schön und leidenschaftlich, die Sorte Frau, die ein Gentleman haben wollte. Aber warum hatte Carre keine ehrgeizigeren Pläne für seine Tochter verfolgt? Hatte Amanda wirklich die ersten vier Jahre ihres Lebens bei ihrer Mutter verbracht? Er hielt das für unwahrscheinlich. Und verdammt, warum hatte Carre sie nicht auf eine gute Schule geschickt, wo sie Unterricht in Etikette erhalten hatte?
    „Nun, bald wird es so weit sein“, sagte sie.
    „Vor dem Gesetz schon, aber ich bin sicher, Ihre Mutter wird wünschen, Sie ordentlich versorgt zu sehen. Sie wird Sie nicht mit achtzehn vor die Tür setzen, Amanda. Viele unverheiratete Damen leben noch mehrere Jahre zu Hause. Manche alte Jungfern verlassen niemals ihr Elternhaus.“
    Sie schüttelte den Kopf, offensichtlich unzufrieden.
    „Ich kann Ihnen helfen“, wagte er sich vor. Um ein Haar hätte er nach ihrer Hand gegriffen, doch er besann sich.
    „Was meinen Sie damit?“, fragte sie wachsam.
    „Sie brauchen mehr als ein hübsches Kleid“, sagte er und versuchte, seine Worte beiläufig klingen zu lassen.
    Sie verstand und richtete sich auf. „Ich weiß. Ich bin keine Dame. Und kein Kleid wird jemanden etwas anderes glauben lassen.“ Sie fügte hinzu: „Ich habe noch nie ein Kleid getragen.“
    Das gefiel ihm nicht, denn es würde schwieriger werden, als er es erwartet hatte. „Mir gefällt Ihre Einzigartigkeit“, sagte er. „Aber anderen vielleicht nicht.“
    „Versuchen Sie, lustig zu sein?“ Sie konnte es nicht glauben. „Wissen Sie, wie viele feine Damen in Kingston auf den Straßen auf mich herabsahen? In der Kirche weigerten sie sich, mit mir in derselben Bank zu sitzen. Eine ging sogar auf die andere Straßenseite, damit meine Person sie nicht beschmutzte. Und sie redeten über mich – laut – daher weiß ich genau, wie sie über mich denken. Ich bin Abschaum. Niemand im Haus meiner Mutter wird etwas

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