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Freibeuterin der Liebe - What a Pirate desires

Titel: Freibeuterin der Liebe - What a Pirate desires Kostenlos Bücher Online Lesen
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geflickt. Trevor ist unterwegs, um die Vorräte aufzustocken.«
    »Und was ist mit den Segeln?«

    »So gut wie neu, Kapitän.«
    Sie verfielen in Schweigen, als ein paar Marinesoldaten vorbeischlenderten. Sam presste die Hand auf ihr Herz, um es am Abrutschen zu hindern.
    »Entspannt Euch, Mädchen. Die machen nur ihre Runde.«
    Es bedurfte eines eisernen Willens, um ihre Lippen zu der Andeutung eines Lächelns zu verziehen. Joe hatte recht. Die Männer nickten ihnen flüchtig zu, überprüften ein paar Boote und gingen weiter. Zu diesem Zeitpunkt war Sam schweißgebadet.
    »Das ist mir zu gefährlich. Wir müssen hier weg. Morgen bei Tagesanbruch - so oder so.« Sie wischte sich die nassen Hände an ihrem Rock ab. »Wenn Ihr aufs Schiff zurückkommt, sagt Aidan, er soll seine Sachen packen.«
    Joes buschige Brauen rückten über seiner Nase zusammen. »Wozu denn das?«
    »Ich bin bereit, meine Rache mit dem Leben zu bezahlen, aber ich werde nicht das eines Jungen dafür opfern.«
    Joe rieb sich den Kugelbauch. »Er wird ganz schön aufgebracht sein.«
    »Besser aufgebracht als tot. Falls Ihr mich brauchen solltet, findet Ihr mich in Kliphorn Manor in der Bluebell Street.«
    »Samantha?«
    Sie seufzte. »Wenn es um Luke geht, will ich es nicht hören, Joe. Ihr habt Eure Meinung bereits mehr als deutlich kundgetan.«

    Seine Augen wurden hart. »So wie Ihr, Mädchen. Aber lasst Euch sagen, dass ich ein ungutes Gefühl habe. Ich glaube nicht, dass Dervish herkommt oder dass er es jemals vorhatte.«
    Zorn stieg in Sam auf. »Wollt Ihr damit sagen, dass Luke mich angelogen hat?«
    Joe trat einen Schritt zurück und verschränkte seine fleischigen Arme. »Ja, das glaube ich. Und ich glaube, dass er sich Euer Vertrauen erschlichen hat.«
    Der Gedanke war ihr auch schon gekommen, doch sie hatte ihn sofort verworfen. Sie konnte sich nicht erklären, dass Dervish nicht hier war, aber sie war überzeugt, dass Luke sie nicht anlügen würde.
    »Ihr überschreitet Eure Kompetenzen, Joe.« Es schmerzte sie, das zu sagen, schmerzte sie sogar noch mehr, zu sehen, wie tief sie ihn damit kränkte, aber sie würde nicht zulassen, dass er Luke des Betrugs und der Hinterlist bezichtigte.
    »Da mögt Ihr recht haben, aber Ihr habt den Verstand verloren. Ihr habt Euch in ihn verliebt, Samantha. Stimmt’s?«
    Sam antwortete nicht. Sie hatte Joe noch nie angelogen, und sie würde jetzt nicht damit anfangen.
    »Na, wenigstens leugnet Ihr es nicht.«
    Seine Missbilligung verletzte sie. Noch nie hatte er in diesem Ton mit ihr gesprochen. Trotzig hob sie das Kinn und verkündete frostig: »Ich werde mit Lukes Schwester reden. Sie ist bestimmt bereit, sich in unserer Abwesenheit
um Aidan zu kümmern. Er kommt auf keinen Fall mit, wenn wir uns auf die Suche nach Dervish machen.«
    »Aye, Kapitän«, erwiderte er eisig und trottete davon.
    Sam senkte beschämt den Kopf. Sie kannte Joe, seit sie ein kleines Mädchen gewesen war. Wie konnten sie so miteinander umgehen? Durch einen Tränenschleier sah sie ihn mit kräftigen Ruderschlägen auf die Revenge zusteuern.
    Joe war wie ein Familienmitglied für sie, und es tat ihr weh, ihm wehgetan zu haben. Wenn sie Rache an Dervish geübt hatte, wenn sie überlebte, würden sie wieder Freunde sein, das schwor sie sich.
    Und was war dann mit Luke? Sie hatte nicht genügend Kraft, um alle Probleme auf einmal zu behandeln. Luke und ihre Liebe zu ihm mussten warten, bis Dervish seine Untat mit seinem Tod gesühnt hätte.
    Mit neu gewonnener Entschlossenheit machte Sam sich auf den Rückweg zu Jacqueline. Wenn es eine Gerechtigkeit gab, würde sie Dervish morgen finden. Je eher er tot war, umso eher war sie frei.
    Und kein Seehandelskaufmann oder Marineoffizier würde glücklicher über das Ende von Sam Steele sein als sie selbst.
     
    Jacquelines Füße schmerzten teuflisch in den modischen Schuhen, doch das hinderte sie nicht daran, ungeduldig auf und ab zu gehen. Als sie Samantha endlich auf das Haus zukommen sah, hatte sie zwei ihrer Fingernägel bereits bis ans Fleisch abgekaut.

    Humpelnd - an ihrem rechten kleinen Zeh musste sich bereits eine Wasserblase gebildet haben - lief sie zur Haustür und riss sie auf.
    Samantha erschrak derart, dass sie mit aufgerissenen Augen zurückfuhr.
    »Verzeiht mir, Samantha«, entschuldigte sich Jacqueline. »Es tut mir so leid. Ich wollte Euch nicht erschrecken.«
    »Ist schon gut«, antwortete Samantha, obwohl die Hand, mit der sie sich unwillkürlich an die Kehle

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