Freibeuterin der Liebe - What a Pirate desires
in den seinen, mischte sich mit seinem verzehrenden Verlangen. Jacquelines Worte hallten durch seinen Kopf, während er den Kuss vertiefte. Er konnte der Wahrheit nicht entfliehen. Gott mochte ihm beistehen, er hatte Gefühle für diese Frau. Doch als Samantha ihm im nächsten Augenblick das Hemd aufriss, verflüchtigten sich seine Gedanken wie die Knöpfe. Er richtete sich auf, um Atem zu schöpfen, und verlor sich dann wieder in dem Kuss.
»Kommst du mit mir?« Samantha bürstete ihr Haar mit der geliehenen Bürste, bis es glänzte. Luke schaute ihr vom Fenster aus zu. Genau gesagt stand er daneben, damit man ihn von draußen nicht sehen konnte. In der Ferne lag wie ein ausgebreiteter Fächer der Ort Barbados und dahinter das in der Sonne glitzernde Meer, auf dem Schiffe aller Größen und Formen schaukelten. Sam atmete tief ein, glaubte den Salzgeruch zu riechen. Ob Dervish wohl schon eingetroffen war? Gott, sie hoffte es so. Eiligst zog sie ihre Schuhe an. Je eher sie zum Hafen käme, umso besser.
»Ich bleibe lieber hier, bis wir wieder in See stechen«, antwortete Luke. »Ich möchte nicht riskieren, entdeckt zu werden.«
Sam war tief enttäuscht. In diesem schönen Haus, das ihr den besten Schlaf seit Jahren und die Erkenntnis beschert hatte, wie viel Liebe und Leidenschaft in ihr waren, hatte sie die Wirklichkeit vergessen, sich vorgemacht, dass Luke und sie nichts weiter als ein Liebespaar waren, das sich ein paar Tage Erholung von den Pflichten des Lebens genehmigte. In Wahrheit waren sie gesuchte Piraten, die man am liebsten tot sehen wollte.
Sie hatte gewusst, worauf sie sich einließ, als sie Sam Steele erfand, jedoch nicht geahnt, dass es ihr nie gelingen würde, dem Piratenleben etwas abzugewinnen, mehr noch, dass sie innerlich ständig dagegen aufbegehren würde.
Die gebräunte Brust und die goldenen Ketten, die das wie stets offene Hemd enthüllte, waren kein neuer Anblick für sie - aber jetzt wusste sie, wie die Haut dort schmeckte.
Luke war ein intelligenter, starker Mann. Wie sie an seinem Umgang mit Jaqueline und ihr selbst gesehen hatte, war er außerdem fürsorglich und einfühlsam. Nicht gerade übliche Pirateneigenschaften.
»Willst du dein ganzes Leben so verbringen, Luke - immer in der Angst vor Entdeckung?«, fragte sie ihn.
»Es wäre fatal für Jacqueline, wenn ich hier bei ihr entdeckt würde. Deshalb besuche ich sie so gut wie nie.«
»Was ist, wenn sie irgendwann Kinder hat? Müssen die dann auch auf dich verzichten?«
»Wie ich mit meiner Familie umgehe, ist allein meine Sache«, sagte er abweisend.
»Wie kannst du ertragen, keinen Anteil an ihrem Leben
zu nehmen? Sie vergöttert dich, Luke, und ich bin sicher, ihre Kinder würden es auch tun. Ist ein Kurzbesuch alle paar Jahre wirklich alles, was du ihr zu geben bereit bist?«
Seine Nasenflügel blähten sich, und seine Lippen wurden zum Strich. Sie war zu weit gegangen. Als er auf sie zukam, sah sie nicht den zärtlichen Liebhaber, sondern Luke Bradley, den gefürchteten Piraten. Selbst mit nur einem Auge und unbewaffnet strahlte er eine Gefährlichkeit aus, die sie unwillkürlich schaudern ließ.
Sie wich zurück. Er kam näher. Sam wurde kalt. Doch dann rief sie sich zur Ordnung. Er würde ihr nichts tun. Sie konnte sich unmöglich derart in ihm getäuscht haben. Sam spürte die Wand in ihrem Rücken. Sie saß in der Falle.
»Luke.« Es war kein Flehen. Nicht wirklich.
Sein Blick erinnerte sie an die stürmische See. »Du weißt nichts über mein Leben. Gar nichts.«
»Dann erzähl mir etwas darüber, damit ich dich verstehen kann.«
Er starrte sie ein paar Sekunden lang durchdringend an. Dann drehte er sich weg, und Sam sank gegen die kühle Gipsmauer. Als Luke, dem Fenster zugewandt, mitten im Zimmer stehen blieb, atmete Sam ein paarmal tief gegen ihr Zittern an und schloss die Augen.
Luke drehte sich ihr zu. Es schnitt ihr ins Herz, wie zerknirscht er aussah. »Ich würde nie die Hand gegen dich erheben, Samantha«, sagte er.
»Das weiß ich doch.«
»Ach ja?«, fuhr er auf. »Du wurdest weiß wie die Wand. Und hast du nicht bemerkt, dass du am ganzen Körper zittertest? Also, ich habe es bemerkt.«
Das Gespräch nahm eine andere Wendung als die von ihr beabsichtigte, aber Sam spürte, dass diese genauso wichtig war. Als er wieder zu ihr trat, legte sie die Hand an seinen Arm. Er schüttelte sie nicht ab, doch Sam fühlte, wie sich die Muskeln darunter anspannten.
»Es hatte gar nichts mit dir zu
Weitere Kostenlose Bücher