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Freiflug (Die Ratte des Warlords II) (German Edition)

Freiflug (Die Ratte des Warlords II) (German Edition)

Titel: Freiflug (Die Ratte des Warlords II) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johann Löwen
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mit einer Druckko mpresse. Kobis Lider flatterten, als Budi die Hände an seinen Hosen abwischte.
    "Ist nicht schlimm, Sir", sagte er zu Kepler. "Siebenundsiebzig Gebete und viel Flüssigkeit, dann ist er wieder wie neu. Nur die Wunde darf sich nicht öffnen."
    "Sahi, Ngabe ", rief Kepler, "mitkommen."
    Sie gingen über das mit Leichen übersäte Feld zum LKW. Wieder hatte der o ffene Kampf einen von ihnen fast das Leben gekostet. Durch dessen eigene Dummheit zwar, aber dennoch.
    Von den fünfzig Banditen waren etwa fünfzehn weggelaufen, als Massas Team zum Gegenangriff angesetzt hatte. Die meisten anderen waren tot. Kepler und seine Männer schossen jedem Marodeur, der auch nur den Anschein machte, noch am Leben zu sein, gnadenlos in den Kopf.
    Am LKW ließ Kepler seine Männer nach einer Trage suchen oder nach etwas, woraus sich eine bauen ließ. Er selbst ging weiter.
    Der Anführer war tot. Kepler schoss im nochmal in den Kopf und ging zurück.
    Als er am LKW ankam, hatten Ngabe und Sahi schon aus einem Feldbett eine Trage gebastelt. Sie gingen zurück, legten Kobi vorsichtig auf das Bettgestell und trugen ihn weg.
    Sie brauchten vier Stunden zurück zum Stützpunkt von Team Zwei. Am Tag darauf kam ein Hind und flog sie alle nach Qurdud.
    Kepler hatte wieder gesiegt, so wie er jede Schlacht gewonnen hatte.
    Aber se inen Kampf hatte er letztendlich auf grausame Weise verloren. Keine vier Wochen später hatte er Kobi in den Kopf geschossen...
    "Dirk?"
    Kepler kam zu sich und drehte sich um. Melissa stand vor ihm und sah ihn mit gerunzelter Stirn an. Ein Blitz flammte wieder auf und erleuchtete sie.
    Kepler sah sie immer noch, nachdem die Dunkelheit zurückgekehrt war. Langsam und vorsichtig berührte er Melissas Brüste. Dann legte er die Hand auf die unendlich zarte, so unbegreiflich weiche Rundung. Damit seine Finger vergaßen, wie es war, den Griff einer Waffe zu umklammern.
    Als er aufwachte, war es für ihn nicht so, als ob ein neues Leben begonnen hätte, wie er es wild gehofft hatte. Er sah zu Melissa. Möglicherweise hatte er eine Chance, ein neues Leben zu beginnen. Einige Zeitlang blickte er Melissa an.
    Und dann ahnte er, dass seine Hoffnung vergebens war. Aber er wollte sie nicht kampflos aufgeben. Plötzlich machte Melissa blinzelnd die Augen auf. Sie lächelte, und Kepler sah in ihren Augen dieselbe Hoffnung.
    Melissa fühlte sich ganz anders an als alles, was Kepler in letzter Zeit in den Händen gehabt hatte. Es war berauschend für ihn, diese Schönheit mit allen Sinnen wahrzunehmen. Dadurch war sein Unmut nicht weg, aber er wurde kleiner.
    Melissa schien genauso wie Kepler ausgehungert nach körperlicher Liebe zu sein und so verbrachten sie den Sonntag im Bett.

8. Am Sonntag hatte Kepler sich die Zähne mit Melissas Zahnpasta und einem Finger geputzt. Am Montag war es ihm zu peinlich und er merkte an, dass er nichts dabei hatte, weder Zahnbürste noch Kleidung zum Wechseln. Melissa verkündete sogleich, dass sie einkaufen gehen würden.
    Vor langer Zeit hatte Kepler für Katrin eingekauft. Dort, am anderen Ende der Welt, da hatte er sich ausgekannt, das war seine Welt gewesen.
    Hier war Melissa diejenige, die sich besser auskannte. Kepler kam sich immer wieder verwirrt auf den asphaltierten Straßen vor, nach fünf Jahren Afrika war für ihn eine westfälische Stadt exotisches Land geworden. Die Umkehrung der Situation war seltsam.
    Es war fast wie im Sudan, als er mit Katrin spazierengegangen war, nur das Gewicht der Glock an seiner rechten Seite fehlte. Kepler vermisste es.
    Der Kauf von Hygieneartikeln war schnell erledigt. Kepler kaufte Zahnbürste und Zahnpasta, dann, auf Melissas Drängen hin, einen Rasierer und Aftershave. Seine Frage, ob sie ihn nicht einige Tage auch mit Borsten ertragen konnte, winkte sie nur ab und zerrte ihn weiter. Zwei qualvolle Stunden lang unterdrückte Kepler die an sich grundlose Gereiztheit, wenn die Verkäufer nicht zügig mit den gewünschten Sachen kamen, oder wenn mehrere Menschen sich in seiner Nähe drängten. Anschließend besaß Kepler eine fast komplette Garderobe, von Unterwäsche bis zum Jogginganzug. Aber als Melissa freudig lächelte, während sie an einem Laden vorbeigingen, in dessen Schaufenstern Anzüge hingen, machte Kepler rigoros mit der Einkaufstour Schluss.
    In der Nacht , als Kepler Melissa in den Armen hielt, vergaß er sich. Melissa war zutraulich und nicht so herrisch wie am Tag.
    A ls sie eingeschlafen war, ging Kepler in die dunkle

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