Freiflug (Die Ratte des Warlords II) (German Edition)
auf, langte nach einem AWSM-Magazin und rieb dessen Lippen an seiner Kleidung. Etwas Schmutz konnte das Gewehr ab, aber nur im Verschluss, dort gab es extra dafür Abweisrillen. In den Lauf sollte kein Dreck gelangen, dort konnte er nur in eine Richtung hinaus. War die Menge zu groß, wurde der Lauf nicht aufgerieben, sondern explodierte.
Kepler sah hoch. Ein Megafon müsste er haben, um diesen Banditen mitzute ilen, dass ihr Anführer tot war. Er riss die Hand hoch und feuerte. Diesmal traf er einen, aber das war auf die siebzig Meter nur Zufall. Der Mann ging zu Boden, andere legten auf Kepler an. Er warf sich hin.
Das rette te ihm das Leben. Aber das Gewehrmagazin war wieder schmutzig und seine rechte Hand lag samt der Glock in einer Pfütze. Sie war nicht die einzige hier, der Boden war uneben, aber es war eine der größeren. Und tief genug, damit Wasser in den Lauf hineinlaufen konnte.
Kepler drehte den Kopf und blickte schnell und kurz auf. Die Banditen krochen. Sie sahen zum Hügel und machten schneller. Fünfzig Meter noch. Kepler riss die Hand mit der Glock hoch und drückte gleichzeitig auf den Magazinhalter. Das Magazin flog heraus. Kepler repetierte mit einer schnellen Bewegung die Patrone aus der Kammer. Die Gegner waren schon auf den Füßen. Er pustete in die Kammer. Die Luft kam durch den Griff wieder heraus. Er schüttelte die Glock, hielt den Griff mit der Linken zu und blies wieder in die Kammer, während er zu den Typen blickte, die auf ihn schossen. Er ließ sich seitlich fallen und rollte sich, während er weiterhin in die Glock pustete. Doch irgendwann musste er es riskieren. Während er ein Magazin aus der Weste zog, schüttelte er die Pistole, durch Wasser konnte der Lauf auch bersten. Als er das Magazin einsteckte, sah er die Banditen in weniger als dreißig Metern Entfernung. Er rammte das Magazin fest und drückte auf den Schlittenhalter. Der Verschluss lud die Pistole und spannte sie.
Kepler s linke Hand schloss sich von unten um den Griff, als er sich auf ein Knie hochstemmte und die Waffe hob. Die vier Banditen liefen nebeneinander auf ihn zu. Sie sahen ihn jetzt wieder und schwenkten die Gewehre. Er zielte in etwa auf die Rümpfe, sie boten die größte Fläche, feuerte zweimal, nahm weiter links feuerte, schwenkte wieder leicht, feuerte. Zwei stürzten zu Boden, der dritte auf die Knie, er war nur in die Schulter, nicht in die Brust getroffen worden.
Plötzlich wurde der vierte von einer Garbe in die Seite getroffen. Sahi tauchte neben den Banditen auf mit dem G36 im Anschlag. Er feuerte fast aufgesetzt ins Gesicht des verletzten Marodeurs, dann schoss er in die Köpfe der beiden am Boden. Dann drehte er sich zu Kepler und hob die Hand.
Kobi war noch bei Bewusstsein, als Kepler und die anderen vier bei ihm waren, aber er hatte viel Blut verloren. Budi kniete sich neben ihn und schob seine Hand von der Wunde. Dann sah er hoch.
"Haltet ihn fest", wies er Ngabe und Sahi an.
Sie packten den zitternden Kobi an den Schultern fest und drückten mit den Knien seine Arme in die Erde. Kepler machte Massa ein Zeichen, weiter abzusichern und setzte sich auf die Beine seines Einweisers. Budi wischte sich den Regen aus dem Gesicht und zog ein Messer heraus.
" Kobi, hast du irgendwelche venerologischen Krankheiten, über die ich bescheid wissen sollte, bevor ich in dir rumpule?", erkundigte er sich.
Der Einweiser öffnete knurrend die Augen und funkelte ihn an.
"Ach ne, du bist ja ein frommer Moslem, du weißt nicht einmal wie eine Frau nackt aussieht", reizte Budi ihn weiter. "Sag mal, willst du in den Himmel kommen ohne je die irdischen Freuden gekostet zu haben? Weil du ein eifriger Islamist bist, kriegst du bestimmt nur eine Rüge. Aber die lohnt sich, ehrlich."
Kobi bäumte sich vor Zorn fast auf. Mit einer abrupten Bewegung drückte B udi ihn herunter, schnitt seine Wunde auf, ließ das Messer fallen und langte mit den Fingern nach der Kugel. Kobi schrie auf. Budi verzog das Gesicht, seine Rechte drehte sich, dann zog er sie heraus, sah das Projektil an und warf es weg.
"Herzlichen Glückwunsch zur Entjungferung", gratulierte er.
Kobi atmete durch, erschlaffte und schloss die Augen. Budi haute ihm zweimal auf die Wangen und drückte ihm den blutigen Zeigefinger auf die Nase.
"Schlaf nicht ein, Kobi", befahl er, "denk an Mädchen." Er sah zu Kepler. "Sir, den Verbandkasten." Er drehte wieder den Kopf. "Kobi! Frauen! Nackt!"
Er desinfizierte die Wunde, dann verband er sie stramm
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