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Freiflug (Die Ratte des Warlords II) (German Edition)

Freiflug (Die Ratte des Warlords II) (German Edition)

Titel: Freiflug (Die Ratte des Warlords II) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johann Löwen
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überwältigend . Wenn ich sie mir ansehe, sehe ich...", sie suchte nach passenden Worten, "das Leben selbst. Ich verstehe es nicht und begreife es nicht, aber ich sehe es."
    " Für mich ist es genauso", erwiderte Kepler ehrfürchtig. "Ich habe dasselbe gesehen wie Katrin, aber ich habe es nie so wahrgenommen."
    "Doch", widersprach Sarah. "Hast du, mit deinem He rzen. Für dein Auge ging es nur zu schnell, und du bist nicht geübt darin, es zu realisieren." Sie lächelte leicht. "Ich würde mit einem Teleskop daneben ballern, aber für dich ist es nichts, ein Ziel auf tausend Meter zu treffen. Das ist auch eine Kunst."
    Kepler sah sie schief an.
    " Ne. Ich bin nur ein böser fingerfertiger Handwerker."
    "Fotografie ist aber auch Handwerk."
    " Nicht das da", widersprach Kepler. "Katrin ist eine Koryphäe. Ich muss wissen und rechnen. Sie kann es sofort sehen – im Bruchteil einer Sekunde."
    Sarah lächelte. Als ob seine bedingungslose Anerkennung und Bewunderung von Katrins Können, Sarah stellvertretend für Katrin gut taten. Als ob sie sich Katrin verbunden fühlen würde, obwohl sie sie nie gesehen hatte.
    Dafür war Kepler seiner Schwägerin unendlich dankbar.
    "Wer ist diese Katrin, Dirk?"
    Kepler zögerte kurz.
    " Die wohl schönste Erinnerung in meinem Leben."
    Sarah sah ihn aus verengten Augen a n, sie kannte ihn mehr als gut.
    " Sie ist eher die Liebe deines Lebens, du Idiot. Sie ist ein heller Stern, der deine kümmerliche Existenz erleuchtet hat."
    " Sie ist es gewesen, Sarah", erwiderte Kepler. "Es ist längst vorbei."
    Sarah sah ihn schief an.
    " Von wegen. Du hast dich mit anderen getröstet, das ist alles."
    "Mann tröst et sich nicht, wenn es nichts zu vertrösten gibt", belehrte Kepler seine Schwägerin. "Mann zerstreut sich allerhöchstens mal."
    " Diese Behauptung ist nur der Versuch einer eloquenten Umschreibung für deine verzweifelte Selbstbeschwörung", fuhr Sarah ihn an.
    "Du weißt noch, dass ich Indolenz habe?", erinnerte Kepler sie leichthin.
    "Ich meine es ernst", wies Sarah ihn zurecht.
    " Ich auch. Was soll ich auch sonst machen?"
    "Steh auf und geh sie suchen, du z ynischer Betonklotz!"
    "Habe ich schon getan. Aber sie hat ihre wahre Liebe mittlerweile gefunden."
    " Und deswegen bist du über sie hinweg?", hakte Sarah nach.
    Kepler zuckte die Schultern und nickte.
    "Endgültig? Du bist dir da ganz sicher, ja?", vergewisserte Sarah sich.
    "Eh, Maus, ich habe jahrelang ein einmetervierzig langes Endgültigkeitsgerät mit mir herumgetragen. Wenn hier einer was von endgültig versteht, dann ich."
    Sarah hörte an seinem Ton, dass er nicht gewillt war, noch weiter über Katrin oder Gefühle zu sprechen, es war alles gesagt worden, falls es etwas zu sagen gegeben hatte. Aber Sarah interessierte sich auch für seine ganze Geschichte.
    "Und was hast du alles mit diesem besagten Endgültigkeitsgerät alles gemacht, außer es herumzutragen?"
    Kepler erzählte seine Geschichte weiter . Sarah unterbrach ihn nicht mehr, anscheinend verstand sie jetzt, warum er an der Ohnmächtigkeit des Helfens verzweifelt war, warum er das meiste von dem, was Oma ihm beigebracht hatte, abgestreift hatte, warum er, um für hilfsbedürftige Menschen sorgen zu können, getötet hatte. Kepler verschwieg nichts. Er war nicht stolz auf sein Tun, aber mit seiner Hilfe hatten Menschen Frieden und eine Perspektive gehabt. Dann verschwand das alles wegen einigen Fetzen grünen Papiers mehr, und er war nicht imstande gewesen, etwas dagegen zu tun. Nachdem er erzählt hatte, warum er Abudi getötet hatte, zündete er eine Zigarette an. Wie Kobi ihn aufgespürt hatte und den Kampf mit den Piraten beschrieb er mit nur wenigen Worten.
    "Wieviele Me nschen hast du getötet, Dirk?"
    Kepler blies den Rauch aus und sah Sarah an.
    " Es waren... viele."
    "Hast du auch jemanden exekutiert?"
    "Ein paar."
    "Wen?", verlangte sie zu wissen.
    "Kobi, die Piraten, zwei Drogenhändler."
    " Und diesen Jungen..."
    " Und den Jungen, ja", sagte Kepler offen. "Ich habe ihm neun Kugeln in die Brust gejagt, noch bevor er auf der Erde aufschlug."
    "Wie alt war er?"
    "Dreizehn vielleicht."
    "Und er war ein Kindersoldat?"
    "Ja."
    " Hast du Zivilisten getötet?"
    "N iemals, Sarah", antwortete Kepler fest. "Ich bin Soldat, kein Schlächter, ich habe getötet, nicht gemordet. Du und Oma, ihr habt mir beigebracht, was richtig ist. Ich habe Abudi umgebracht, um nicht Unschuldige töten zu müssen."
    "Und, m einst du, seine Nachfolger ließen die Leute

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