Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Freiheit für Cyador

Titel: Freiheit für Cyador Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
Vom Netzwerk:
müssen die Bewachung fortführen, damit keine weiteren Tiere mehr aus dem Wald oder dem Baum entkommen. Wir werden die Wache mit vier bewaffneten Lanzenkämpfern besetzen, bis die Ingenieure kommen und die Krone verbrennen.«
    Beide Lanzenkämpfer nicken zögernd.
    »Keiner wird sich aufs Pferd setzen, bis die Ingenieure da sind, aber die Männer können abwechselnd zum Bach im Norden reiten, um Wasser für sich und die Pferde zu holen – sie können sich auch waschen, wenn sie wollen.«
    »Ja, Ser.«
    »Warum führst du nicht die erste Gruppe an, Olisenn?«, schlägt Lorn vor. »Die Männer sollen in Vierergruppen reiten und sich einheitsweise abwechseln.«
    »Zu Befehl, Ser.«
    Lorn nickt. Seine Gedanken sind immer noch bei seinem Traum und dem Rätsel, das ihm die Riesenschlange aufgibt.
    »Ich würde das gern der Zweiten Einheit mitteilen, Ser«, sagt Kusyl.
    »Natürlich.«
    Lorn reitet selbst erst weit nach der Mittagszeit mit der letzten Gruppe der Zweiten Einheit zur Wasserstelle. Das kalte Wasser kühlt seinen Kopf ein wenig und er fühlt sich weniger schmutzig und wieder vorzeigefähiger nach der Rasur.
    Erst am späten Nachmittag erreichen die zwei Feuerwagen mit der gepanzerten Kanone im Schlepptau die Zweite Kompanie. Der Offizier, der aus dem ersten Feuerwagen aussteigt, um Lorn zu begrüßen, ist einer der Hauptmänner, die Lorn kennen lernte, als er Major Weylt noch einmal seinen Dank aussprach, bevor er mit seinen Einheiten Ostend verließ.
    Lorn reitet dem Hauptmann entgegen, zügelt das Pferd und wartet.
    »Hauptmann Lorn, Hauptmann Strynst. Major Weylt lässt sich entschuldigen, die Stützmauern des Großen Kanals haben dem schweren Frühlingsregen nicht standgehalten, und er wurde dorthin beordert, um zu helfen.«
    »Von Ostend?«, fragt Lorn.
    »Es ist eine ziemlich weite Strecke, selbst für einen Feuerwagen, aber es gibt nicht viele gute Ingenieure und der Major gehört zu den Besten.« Strynst lächelt entschuldigend.
    »Wir sind froh, dass Ihr gekommen seid«, meint Lorn. »Ich habe mich nur gewundert, warum Major Weylt von so weit her geholt wird.«
    »Es gibt nicht mehr viele Spiegelingenieure. Die meisten sind hier am Verwunschenen Wald stationiert, und dann gibt es noch einige wenige in Fyrad, die die Feuerschiffe reparieren.« Strynst dreht sich um und betrachtet den umgestürzten Stamm. »Der Baum hier dürfte kein sehr großes Problem darstellen.« Er grinst trocken. »Aber natürlich ist auch dieser wieder geradewegs auf eine Sperre gefallen. Das passiert in neun von zehn Fällen. Man könnte wirklich meinen, der Verwunschene Wald denkt mit. Das kann doch nicht immer nur Zufall sein – nicht so oft und über so viele Jahre hinweg.«
    »Vermutet habe ich es schon immer, dass es im Verwunschenen Wald keine Zufälle gibt.« Lorn lacht.
    »Einige Lanzenkämpferoffiziere glauben jedoch nicht daran. Die meisten von ihnen sterben früh.« Der Ingenieurhauptmann deutet auf die Baumkrone. »Wie viele Biester sind da herausgekommen?«
    Lorn folgt der Handbewegung und sieht dann dem Ingenieur wieder ins Gesicht. »Zwei große Katzen, eine Schlange und ein Rudel Nachtleoparden. Und natürlich Aaskrähen.«
    »Eine Schlange? Das hat es ja noch nie gegeben.«
    »Es war eine sehr große Schlange«, berichtet Lorn und zeigt in die ungefähre Richtung. »Vierzig Ellen, vielleicht auch länger. Der Durchmesser betrug bestimmt zwei Ellen.«
    »Ich werde einen Blick darauf werfen, wenn wir die Krone beschießen.« Der Hauptmann hält inne. »Habt Ihr alle Tiere erwischt?«
    »Eine der großen Katzen und zwei Leoparden sind entkommen. Wir harten keine Möglichkeit mehr, sie einzufangen.«
    »Die hat man nie, wenn sie einmal aus den Blättern herausgesprungen und an den Lanzenkämpfern vorbei sind. Bis ein Siedler getötet wird, der seine Herde zu schützen versucht oder selbst ein solches Biest tötet, das in seinem Stall in die Ecke gedrängt wird.« Strynst schüttelt den Kopf. »Ich sollte jetzt besser anfangen. Zieht Eure Männer zurück, dann werden wir die Feuerkanone aufstellen.«
    »Sie sind alle bereits weit außerhalb des Gebiets um die Baumkrone, Hauptmann. Ich dachte, es ist besser, sie weiter draußen aufzustellen, um weitere Tiere am Ausbrechen zu hindern. Wenn Ihr wünscht, kann ich ein paar hierher zurückbeordern.«
    »Ein halber Zug würde schon reichen; sie sollen sich hinter dem Feuerwagen aufstellen«, schlägt Strynst vor.
    »Sie werden in Kürze da sein.« Lorn wendet den

Weitere Kostenlose Bücher