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Freiheit für Cyador

Titel: Freiheit für Cyador Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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»aber wir haben keine Möglichkeit, sie zu verfolgen oder zu fangen.« Vierzig Feuerlanzen reichen nicht, um mit all dem fertig zu werden, was aus so einem Baum kommt, der umfällt oder vom Verwunschenen Wald umgeworfen wird. »Es würde mich wundern, wenn in der Hälfte der Feuerlanzen noch Ladung übrig ist.«
    »Etwas mehr als ein Drittel ist noch geladen«, meint Olisenn.
    »Wenn überhaupt«, fügt Kusyl hinzu. »Und noch eine halbe Patrouille vor uns.«
    »Wir müssen trotzdem auf die Ingenieure warten und aufpassen, dass nicht noch mehr passiert«, erklärt Lorn. Er möchte die Chaos-Ladungen in den Feuerlanzen schonen, solange es geht.
    »Sie werden nicht so bald hier eintreffen«, sagt Olisenn voraus.
    Das befürchtet auch Lorn. »Wir müssen um die Krone herum und dann auf der anderen Seite wieder Richtung Mauer reiten. Beide Einheiten bleiben zusammen.«
    »Ja, Ser.« Die schnelle Antwort beider Truppenführern zeigt deren uneingeschränkte Zustimmung zu dieser Vorgehensweise.
    Obwohl Lorn ständig meint, ein Rascheln in den Zweigen zu hören, kommt doch nichts zum Vorschein während der gesamten Ritts um den umgestürzten Baum herum. Weder Truppenführer noch Lanzenkämpfer entdecken neue bösartige Ungeheuer aus dem Wald.
    Die einzigen Tiere, die sie zu Gesicht bekommen, sind Aaskrähen und andere Aas fressende Vögel, die sich bereits über die tote Schlange und die erlegten Nachtleoparden hermachen.
    Lorn blickt nach Süden zum Verwunschenen Wald und fragt sich, wie viele Stämme in den drei Jahren seines Dienstes in Jakaafra wohl noch auf die Sperrenmauer fallen werden und wie viele Überraschungen wie die Riesenschlange auf ihn warten.

 
XVIII
     
    L orn wacht am nächsten Morgen kurz nach der Morgendämmerung auf, seine Gliedmaßen sind noch steif vom Liegen auf der harten Erde und durchgefroren, denn die dünne Decke muss als Unterlage dienen und gegen die Kälte schützen, die in der Nacht beinahe den Gefrierpunkt erreichte. Sein Kopf schmerzt vor Müdigkeit und die Träume der letzten Nacht spuken noch in seinem Kopf herum: weiße Mauern versanken in der Erde, Bäume des Waldes wurden gefällt, und jemand tropfte ihm Säure auf die Haut, die Erde zu sein schien. Lorns Blick wandert nach Süden zum dunkel aufragenden Verwunschenen Wald, aber auch er hält keine Antwort für ihn bereit.
    Kopfschüttelnd streckt Lorn sich langsam und vorsichtig. Er leert fast eine ganze Wasserflasche, bevor er sich einige harte Trockenkekse und Käse zu Gemüte führt; mehr gibt die Notration nicht her. Das karge Frühstück scheint aber dennoch seine Gedanken zu entwirren. Lorn betrachtet den Himmel; der Tag scheint so kühl wie der vorhergegangene zu werden, der Wind aus Nordosten hat sich jedoch gelegt und nur noch eine schwache, wenn auch kühle Brise ist übrig geblieben.
    Während sich Lorn die Uniform glatt streicht und wünscht, er könnte sich rasieren, tritt Kusyl an ihn heran.
    »Der Wachposten vermeldet keine besonderen Vorkommnisse im Wald, Ser«, berichtet Kusyl. »Keine Katzen, keine Leoparden, keine Schlangen.«
    »Sehr gut. Ich werde mir die Schlange gleich noch einmal ansehen. Es wird nicht lange dauern. Außerdem können wir ohnehin nichts weiter tun, außer die Leoparden, die vielleicht noch in der Krone sitzen, am Entkommen zu hindern.«
    »Ja, Ser.« Kusyl klingt etwas unsicher.
    »Sind die Wachen noch auf ihrem Posten?«
    »Ja, Ser.«
    »Wenn ich zurückkomme, werden wir den weiteren Tagesverlauf für beide Einheiten besprechen.«
    Kusyl nickt.
    Lorn wandert die fünfhundert Ellen vom Lager bis zu der Stelle hinter der Baumkrone, wo die tote Schlange liegt. Vier Aaskrähen schrecken auf, als der Lanzenkämpferhauptmann sich dem Baumstamm und dem Kadaver nähert. Der beißende Geruch von zermalmten Blättern vermischt sich immer mehr mit einem seltsamen Gestank von Moschus und Tod, je näher Lorn den verkohlten Überresten des Schlangenkopfes kommt.
    Eine Zeit lang betrachtet er die geschwärzten Hautschuppen und die weißen Gebeine, die darunter hervorlugen. Dann wendet er sich dem Stamm zu und den Blättern. Schließlich geht er zurück zu den zwei Truppenführern, die schon auf ihn warten. Seine Stiefel sind selbst nach diesem so kurzen Spaziergang völlig überzogen mit einer Mischung aus Staub und versalzener, vom Chaos getöteter Erde.
    Olisenn hebt die Augenbrauen, als wollte er fragen, warum Lorn sich die tote Schlange noch einmal angesehen hat. Kusyl wartet einfach nur.
    »Wir

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